Manche seien enttäuscht, konsterniert oder zumindest überrascht, dass Bio Suisse, der Dachverband der 7450 Schweizer Knospe-Bauern, vor zwei Wochen die Nein-Parole zur Trinkwasser-Initiative (TWI) beschlossen habe. Das schreibt «Die Zeit» in einem ganzseitigen Beitrag.
Bio Suisse müsse sich vorwerfen lassen, ihre Ideale zu verraten, aus Angst, das eigene Geschäft mit anderen teilen zu müssen. Urs Brändli, Präsident der Bio Suisse, sagt im Artikel eine Woche nach dem Entscheid: «Wir haben aus bäuerlicher Sicht entschieden. Wenn ich gewusst hätte, wie heftig viele Kunden reagieren, hätte ich vielleicht auf Stimmfreigabe plädiert.»
Brändli sagt auch: «Ich weiss, dass manche den Idealismus von früher vermissen. Aber Bio Suisse ist erwachsen geworden. Man muss heute kein totaler Idealist mehr sein, man darf auch aus pragmatischen Gründen ein Biobauer sein.»
Biolandwirt Martin Ott, TWI-Befürworter, bedauert sehr, dass es ihm nicht gelungen ist, noch mehr Delegierte von der Stimmfreigabe zu überzeugen. Ott kommentiert auch die Stimmfreigabe der Demeter-Bio-Organisation: «Weil auch sie Angst vor der eigenen Vision haben – und vor dem Veränderungsbedarf, den es im Biolandbau gibt.» Ott kritisiert etwa die Haltungsbedingungen der Biohühner.



Bio Suisse hat den Zenit überschritten, Zeit für eine neue moderne Organisation.
Da muss sich Herr Brändle nichts vorwerfen.