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Eierproduzenten wollen Kükentöten beenden

blu/sda |

 

Das Töten von männlichen Küken soll in der Schweiz ein Ende nehmen. Deshalb sollen nur noch weibliche junge Hühner schlüpfen, teilt die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, Gallosuisse, mit. Bereits im November hat Bio Suisse dem Kükentöten den Riegel geschoben.

 

Die Alternative zum Kükentöten könne realisiert werden, wenn Ei-Vermarkter und Detailhandel den Weg mittragen, heisst es in einer Mitteilung von Gallosuisse vom Donnerstag. Die Details für diese Lösung hat Gallosuisse am Donnerstag der Eierbranche an einem Runden Tisch vorgestellt. 

 

«Wir können das Kükentöten Ende 2023 beenden, wenn die Konsumentinnen und Konsumenten die vorgeschlagene Methode akzeptieren und bereit sind, den Mehrpreis für Eier ohne Kükentöten zu bezahlen», lässt sich GalloSuisse-Präsident Daniel Würgler im Communiqué zitieren. GalloSuisse, die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, vereint gut 500 Betriebe mit Lege- und Aufzuchthennen.

 

Am 9. Tag Geschlecht bestimmen

 

Um das Schlüpfen männlicher Küken zu verhindern, soll das Geschlecht im Ei am neunten Tag bestimmt werden. Laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist vor dem elften Bruttag ein Schmerzempfinden der Hühnerembryos auf Grund der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur unwahrscheinlich.

 

Nun hätten die Vertreterinnen und Vertreter der Branche – von den Brütereien über die Ei-Vermarktungsfirmen und den Detailhandel bis zu Konsumentenorganisationen – bis Mitte Januar 2022 Zeit, ihre Haltung zum Vorschlag mitzuteilen, schreibt Gallosuisse weiter. Umgesetzt werden könne der Ausstieg per Ende 2023, wenn die Branche die vorgeschlagene Methode akzeptiere und zugesichert sei, dass die Mehrkosten über den Eierpreis abgegolten würden.

 

3,5 Millionen Küken

 

Konsumentinnen und Konsumenten können heute bereits Eier kaufen, die ohne das Töten von männlichen Küken produziert worden sind. Für die Mast von Bruderhähnen und Eier von Schwesterhennen gibt es verschiedene Projekte. Der Grund für das Kükentöten: Hühnerrassen, die viele Eier legen, sind nicht geeignet für die Mastproduktion. 

 

Die Produzenten von Gallosuisse setzen beim Töten männlicher Küken seit einigen Jahren auf Gas. Diese Methode ist in der Schweiz nach wie vor erlaubt, im Gegensatz zum Schreddern von männlichen Küken. Die mechanische Tötungsmethode ist seit Anfang 2020 verboten. Aktuell werden in der Schweiz 3,5 Millionen Küken vergast. Jedes vierte Ei stammt aus Bio-Produktion.

 

Bio Suisse setzt auf Zweinutzungshuhn

 

Im November hat auch Bio Suisse den Ausstieg aus dem Kükentöten beschlossen. Bis in vier Jahren sollen die Bio-Hähne vor dem Tod gerettet werden. «Wir wollen möglichst vielen Landwirten ermöglichen, die biologische Produktion aufzunehmen. Das war vor zwei Jahren noch nicht so. Dazumal waren gerade im Berggebiet die Milchbauern gegenüber Bio wegen der Marktsituation eher zurückhaltend», sagte Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli.

 

Die Geschlechtserkennung im Ei soll als Selektionsmethode bei Bio-Geflügel aber nicht zugelassen werden. Stattdessen sollen alle Eier ausgebrütet und die Brüder der Legehennen gemästet werden. Dafür setzt der Verband auf ein Zweinutzungshuhn. Abstriche gibt es bei der Nachhaltigkeit, weil die Tiere für dieselbe Leistung mehr Futter brauchen. Deshalb will sich Bio Suisse auch an den Forschungsbemühungen für eine möglichst gute Futterverwertung beteiligen.

 

Das Bio-Ei ist das erfolgreichste Produkt der Produkt von Bio Suisse. Der Verzicht auf das Kükentöten wird sich im Preis niederschlagen. Wegen der tieferen Legeleistung der Zweinutzungshühner werden Bioeier teurer. Auf die Poulet-Mast sind die Auswirkungen geringer. Die männlichen Küken können gemäss Bio Suisse im Rahmen der bestehenden Betriebe aufgezogen werden.

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