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Erneut Bär im Unterengadin unterwegs

Im Unterengadin hat ein Bär in einem Seitental bei Scuol (GR) Spuren im Schnee hinterlassen. Das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden bestätigte die Anwesenheit des Grossraubtieres gegenüber Radiotelevisione Svizzera RSI. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Bären durch das Engadin gezogen.

«Wie jedes Jahr im Frühjahr haben wir die ersten Hinweise auf die Anwesenheit eines Bären», sagte Arno Puorger, Verantwortlicher für Grossraubtiere, in der RSI-Radiosendung Grigioni sera. Die Fussspuren wurden zweimal gefunden, zuletzt Ende April im Val S-charl im Unterengadin.

Höchstwahrscheinlich stammt der Bär aus dem Trentino im benachbarten Italien, wo die Zahl der Bären in den letzten Jahren zunahm. «Es handelt sich immer um junge Bärenmännchen, die auf der Suche nach anderen Lebensräumen und möglicherweise auch nach Weibchen sind», so Puorger. Ob sich der Bär nach wie vor im Unterengadin aufhält, erklärte der Experte nicht.

2024 tappte Bär in Fotofalle

Fast genau vor einem Jahr wurden ebenfalls Spuren von einem jungen Bären entdeckt.  Das junge Bärenmännchen tappte Anfang Mai im Schweizerischen Nationalpark in eine Fotofalle und hinterliess später Spuren im Unterengadin.  Am 5. Mai wurden bei Ardez im Unterengandin erneut Spuren eines Bären gefunden. Die beiden Spurenfundorte liegen in der Luftlinie rund ein Dutzend Kilometer auseinander.

Damals war sich der Kanton nicht sicher, ob es sich um denselben Bären gehandelt hat. «In den letzten 20 Jahren sind über 20 Bären in die Nationalparkregion eingewandert», schrieb der Nationalpark auf Facebook.

2022 zwei Bären gesichtet

2022 wurden gar mehrere Spuren von mehreren Bären entdeckt.  Fotofallen in zwei Unterengadiner Tälern hatten Mitte Juli je einen Bären abgelichtet. Die Fotofallen standen im Val S-charl bei Scuol und im Val d’Assa bei Ramosch.

«Von der Distanz her ist die Wanderung kein Problem», sagte Arno Puorger damals zu einem Bericht der Zeitung «Die Südostschweiz». Die Wanderung hätte aber durch touristisch stark genutzte Gebiete sowie durch behirtete Alpen geführt. Von dort wurden aber keine Bären-Sichtungen gemeldet. «Das deutet eher auf zwei Bären hin», erklärte der Grossraubtier-Spezialist. Schäden wurde keine gemeldet.

2021 fünf Schafe gerissen

Anders war es ein Jahr zuvor. Am 11. August 2021 wurde ein Wildtierriss festgestellt. Zugeschlagen hat das Grossraubtier im Val d’Uina. Im unübersichtlichen Gelände des Seitentals sind fünf Schafe tot aufgefunden, ein weiteres Schaf musste wegen seiner Verletzungen notgeschlachtet werden. Weitere Schafe werden vermisst. Die Wildhut konnte anhand des Rissbildes bestätigen, dass es sich beim Verursacher um einen Bären handelt.

Bereits im Anfang Mai 2021 wurde ein Bär im Kanton Graubünden gesichtet . Im Münstertal wurden unterhalb des Piz Turettas Spuren im Schnee entdeckt. Der Bär zog über den Ofenpass weiter. Anschliessend wurden Spuren in Ardez und Tarasp im Unterengadin entdeckt. 

Keine aktive Wiederansiedlung vorgesehen

Im Trentino, rund 160 Kilometer südlich des Münstertals, wurden die Raubtiere mit einem Schutz-Programm extra wieder angesiedelt. Nachdem der Braunbär in der Schweiz fast 100 Jahre ausgerottet war, wandern seit 2005 regelmässig einzelne Tiere aus der italienischen Provinz Trentino in die Schweiz ein. Meist handelt es sich um umherziehende männlich Jungbären im Alter von etwa zwei Jahren. 2018 wurden Bären im Engadin und im Puschlav beobachtet.  Eine aktive Wiederansiedlung von Bären ist in der Schweiz nicht vorgesehen.

Die Erfahrungen im Umgang mit Braunbären in der Schweiz sind geprägt von den starken Unterschieden zwischen den einzelnen Tieren, teilte der Bundesrat im Januar 2021 anlässlich des verabschiedeten Berichts über den Umgang mit Bären in der Schweiz mit. Viele waren unauffällig und wurden kaum bemerkt. Andere griffen Nutztiere an, beschädigten Bienenhäuser oder kamen menschlichen Siedlungen zu nah. Zum Schutz der Menschen musste 2008 und 2013 je ein Bär erlegt werden.

Bär ist geschützt

Der Bär ist seit 1962 über das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz der einheimischen wildlebenden Säugetiere und Vögel geschützt. Das Jagdgesetz hält zudem fest, dass die Kantone Massnahmen zur Verhütung von Wildschäden treffen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung über die Lebensweise der wildlebenden Tiere, ihre Bedürfnisse und ihren Schutz ausreichend informiert wird.

Das Bärenmanagement ist im «Konzept Bär Schweiz» festgehalten und baut auf dem Grundsatz auf, dass ein Zusammenleben von Mensch und Bär unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, wobei die Sicherheit des Menschen an erster Stelle steht. Der Braunbär war in der Schweiz fast 100 Jahre verschwunden, nachdem 1923 das letzte Mal ein vermutlich aus Italien eingewanderter Bär beobachtet worden war.

Kommentare (1)

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  • Cheryle | 13.05.2025
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