Der Winter kann es nicht lassen: Auch in dieser Woche dürfte es wieder bis ganz hinunter schneien. Auch Bodenfrost ist wieder prognostiziert. Ganz so kalt wie vergangene Woche wird es nicht.
Das Aprilwetter kommt seinem Ruf in diesem Jahr nach. Zu Beginn war es mild und sonnig. Die warmen Temperaturen liessen die Kulturen auf den Feldern prächtig gedeihen. Wegen der Wärme blühten die Bäume rund zwei Wochen früher als in einem durchschnittlichen Jahr.
Zu trocken und Frost
Die Bedingungen - Wärme und Sonne - seien zunächst sensationell gewesen, sagte Othmar Eicher, Fachspezialist Obstbau im Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen AG, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Es war aber auch zu trocken. Meteotest sprach gegenüber schweizerbauer.ch vom trockensten Frühjahr seit 25 Jahren. In der Nordschweiz war seit 40 Jahren nicht mehr so trocken im Frühling.
Nach Ostern folgte der abrupte Wetterwechsel. Eine Kaltfront erfasste die Schweiz. Schnee fiel bis in die Niederungen. Schlimmer als der Schnee war der Frost. An zahlreichen Wetterstationen im Flachland wurden in der Nacht auf Freitag in zwei Metern Höhe Temperaturen unter minus 3 Grad gemessen. Die Temperaturen nur 5 Zentimeter ab Boden lagen noch tiefer.
Grosse Schäden
Die Schäden belaufen sich bei den Obstproduzenten nach ersten Schätzungen auf etliche Dutzend Millionen Franken. Auch bei den Weinbauern ist mit hohen Ausfällen zu rechnen, vor allem im Wallis und am Mont Vully (Murtensee). Gelitten haben dürften auch Zuckerrüben- und Sonnenblumenfelder.
«Dem Aprilwetter getreu, sind Kälteeinbrüche im April nicht unüblich. Im Durchschnitt gibt es beispielsweise jedes dritte Jahr nach Mitte April nochmal Schnee», erklärt Luise Fischer von Meteotest gegenüber schweizerbauer.ch. Sind die tiefen Temperaturen aber aussergewöhnlich? «Es passiert nicht so oft, dass die Kaltlufteinbrüche so kurz aufeinander folgen wie der von letzter und dieser Woche. Dazu gibt es jedoch keine statistischen Werte», so Fischer.
Schnee in der Nacht auf Mittwoch
Die Prognosen für die kommenden Tage verspricht regnerisches und kühles Wetter. In der Nacht zum Mittwoch strömt Kaltluft ins Mittelland. In der Höhe fliesst feucht-milde Luft nach Nordosten. Dies führt zu einer Gegenstromlage mit anhaltendem Niederschlag unterschiedlicher Intensität.
Am Dienstagmorgen hat bereits in einigen Regionen geregnet. Die Bewölkung wird dichter, im Verlauf des Nachmittages nimmt auch die Schauerintensität zu. Die Temperaturen gehen zurück. «In der Nacht auf Mittwoch wird der Regen in Schnee übergehen. Die Schneefallgrenze dürfte aber stark variieren», sagt Prognostikerin Fischer. Der erste Schnee dürfte im Jura und am Jurasüdfuss fallen.
Kein Luftfrost
Der Schneefall zieht sich in den Mittwoch hin, möglicherweise mit kurzzeitigem Wechsel zu Regen. Es wird mit 4 bis 7 Grad kalt. Auch am Donnerstag wird es noch schneien. Mit 3 bis 6 Grad wird es noch kühler. Ist wieder mit empfindlichen Frösten zu rechnen? Luise Fischer gibt leichte Entwarnung: «Es wird mit dem Kälteeinbruch diese Woche nicht mehr so kalt wie in der vergangenen Woche. Im Mittelland kommt es nicht zu Luftfrost. Bodenfrost ist in Muldenlagen und bei Windstille lokal aber nicht ganz auszuschliessen.»
Ab Freitag bessert sich das Wetter. Der Niederschlag klingt ab, die Bewölkung macht ab und zu der Sonne Platz. Und auch die Temperaturen legen wieder zu. In der kommenden Woche sollte es aber nicht mehr so kalt werden. «Das Wetter voraussichtlich wechselhaft und wahrscheinlich nicht mehr ganz so kalt», sagt Fischer gegenüber schweizerbauer.ch.
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