/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

EU: Schutzstatus von Wolf vor Lockerung

Nicht nur in der Schweiz, auch in Europa steigt die Wolfspopulation unentwegt. Rund 19’000 Wölfe gibt es mittlerweile in Europa. Während die europäischen Tierschützer darin kein Problem sehen, sammelt die EU zurzeit Daten, um den Schutzstatus des Wolfs zu revidieren. Es soll auch in Europa einfacher werden, Wölfe zu schiessen.

Die EU prüft also ein schärferes Vorgehen gegen den Wolf. Wie sehr ein persönliches Schicksal der EU-Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, damit verbunden ist, soll hier offenbleiben. Fakt ist, dass auch die höchste Europäerin persönliche Erfahrungen mit einem Wolfsriss gemacht hat.

Wolf rascher regulieren

Und zwar sei ihr Pony von dem, in ihrer Region bekannten Problemwolf GW950m gerissen worden. Der Tod dieses Tier reiht sich damit in die insgesamt 4'000 Wolfsrisse, die in Deutschland im letzten Jahr verzeichnet wurden, berichtet die «Südostschweiz».  Die EU will nun mit der Anpassung eines europäischen Regelwerks dafür sorgen, dass der Wolf unbürokratischer geschossen werden kann. 

Die Diskussionen um den Wolf lassen niemanden kalt. Wie sehr hier auch die Angst vor dem Wolf mitspielt, wie er uns in Grimms Märchen vermittelt wird, kann hier nicht geklärt werden. Tatsache ist, dass die Wolfspopulation immer grösser wird. Und damit werden auch die Schäden umfangreicher, die dieses Wildtier anrichtet. Immer mehr Wölfe gehen nicht nur in der Schweiz umher, sondern auch in Europa. 

Deutschland zählt rund 1’300 Wölfe

«Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden», sagt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Sie fordere die lokalen Behörden auf, Ausnahmeregelungen zum Abschuss von Wölfen «in vollem Umfang auszuschöpfen».

Schätzungen gehen davon aus, dass rund 19'000 Wölfe in den Wäldern Europas herumstreunen. In der Schweiz sind es 31 Rudel mit rund 300 Wölfen. In Deutschland werden 160 Rudel mit rund 1'300 Wölfen gezählt. In Deutschland gibt es jedes Jahr Tausenden von Angriffen auf Nutztiere. In der Schweiz waren es im letzten Jahr 1’480 Schafe, Ziegen und Rinder, die von Wölfen getötet wurden.

Flexiblere Abschussgenehmigungen gefordert

Das Management der Wolfsbestände ist Sache der einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Der allgemeine Schutzstatus des Wolfes wird jedoch in der, im Jahre 1992 erlassenen und europaweit gültigen « Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie » geregelt. Diese gibt dem Wolf bis heute den Status «streng geschützt». Abschüsse seien nur im Ausnahmefall möglich. Und dies nur, wenn der Wolf in direkten Zusammenhang mit einem Angriff gebracht werden kann.

Diese Regelung solle eine EU-Kommission nun überprüfen. Bis Ende September werden dazu Daten zu den wachsenden Wolfspopulationen und den damit einhergehenden Folgen gesammelt. Aufgrund dieser Datenlage wird die zuständige EU-Kommission dann entscheiden, ob der fast uneingeschränkte Schutzstatus des Wolfes aufgehoben, beziehungsweise modifiziert werden soll. Die einzelnen EU-Staaten wären dadurch flexibler hinsichtlich der Erteilung von Abschussgenehmigungen.

Damit eine solche EU-weit gültige Änderung des Schutzstatus’ rechtsgültig wird, braucht es die Zustimmung der Umweltminister der jeweiligen Länder. Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hätte sich diesbezüglich bereits für schnellere und unbürokratischere Wolfsabschüsse ausgesprochen. Auch Frankreich scheint dieser Änderung zustimmen zu wollen.

Auch in Europa scheiden sich die Geister, wie es mit dem Wolf weitergehen soll. 

Röstis Plan stösst auf heftigen Widerstand

In der Schweiz möchte Bundesrat Albert Rösti bis zu 70 Prozent der Wölfe für den Abschuss freigeben, heisst es im Bericht der «Südostschweiz» abschliessend (auch der «Schweizer Bauer» hat darüber berichtet ). Dies, obschon das Schweizer Stimmvolk im Herbst 2020 das neue Jagdgesetz abgelehnt hat.

Die Gegner des geplanten Vorgehens von Bundesrat Rösti haben darauf auch mit der Petition «Stoppen Sie das Wolfs-Massaker» reagiert. Es fehlen dazu nur noch rund 2'600 von 40'000 benötigten Unterschriften (Stand 20.09.23, 17:00 Uhr).

Auch in der Schweiz dürfte die Diskussion um den Wolf wohl noch für den einen oder anderen roten Kopf sorgen.

    ×

    Schreibe einen Kommentar

    Kommentar ist erforderlich!

    Google Captcha ist erforderlich!

    You have reached the limit for comments!

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      30.74%
    • Nein:
      39.11%
    • Teilweise:
      23.41%
    • Habe keinen Mais:
      6.74%

    Teilnehmer insgesamt: 1529

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?