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«Geplante Wolfsabschüsse gefährden Nutztiere»

Der Schweizer Tierschutz (STS) zeigt sich bestürzt über die Entscheidung des Bundesamts für Umwelt, Wolfsabschüsse in 21 Rudeln zu genehmigen. Die Massnahme  birgt aus Sicht des Verbands erhebliche Gefahren für die Stabilität der Wolfsrudel sowie den Schutz von Nutztieren in der Schweiz.

pd/clu |

In acht Kantonen dürfen Jungtiere oder ganze Wolfsrudel präventiv abgeschossen werden. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat mit einer Ausnahme im Kanton Tessin alle Regulierungsgesuche bewilligt, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Faktenblatt des Bundesamts hervorgeht.

Zuwanderung unerfahrener Jungwölfe

Nun reagiert der Schweizer Tierschutz (STS) auf den Entscheid des Bafu und sagt, dass die Entnahme von Leittiern sowie von gnazen Rudeln die Wahrscheinlichkeit von Angriffen auf Nutztiere erhöhe. «Das gezielte Töten von Leittieren hat weitreichende Folgen: Wird ein Rudel seiner Schlüsselindividuen beraubt, zerfällt die gewachsene Struktur und es kommt zur Zuwanderung unerfahrener Jungwölfe oder Einzeltiere», erklärt der Verband in seiner Stellungnahme.

Diese Tiere seien oft weniger erfahren in der Jagd auf Wild und wendeten sich dadurch leichter den Nutztieren zu. Studien und Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten laut dem Verband klar: «In funktionierenden Rudeln mit stabiler Struktur ist die Wahrscheinlichkeit von Angriffen auf Nutztiere tendenziell geringer.»

Veränderte Jagdstrategien

Dass im jüngsten Entscheid des Bafu auch die Entnahme ganzer Rudel vorgesehen ist, lehnt der STS entschieden ab: «Die Entnahme eines gesamten Rudels schafft kurzfristig eine ‘wolfsfreie Zone’, doch Wölfe auf der Suche nach einem eigenen Revier besetzen diese Gebiete erfahrungsgemäss rasch aufs Neue.» Die Eliminierung ganzer Wolfsrudel ist laut Bafu-Faktenblatt in den Kantonen Wallis, Waadt und Graubünden vorgesehen.

Besonders alarmierend ist nach Ansicht des Verbandes ausserdem, dass der Abschuss von Leittieren oder die Dezimierung von Rudeln zu veränderten Jagdstrategien führen könne. Dies erhöhe das Risiko von Angriffen auf Nutztiere und bringe Landwirtinnen und Landwirte in zusätzliche Schwierigkeiten, wie der STS in seiner Stellungnahme zum Bafu-Entscheid weiter schreibt.

Forderungen des STS

Der Schweizer Tierschutz STS fordert das Bafu daher eindringlich auf, die Bewilligungen zu überdenken und gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Natur- und Tierschutz sowie Landwirtschaft nach nachhaltigen und funktionierenden Lösungen zu suchen. «Abschüsse dürfen nur als letztes Mittel zur Anwendung kommen», wie der Verband abschliessend schreibt.

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Toni Arnold | 28.09.2025
    Es ist ganz einfach: alle Wölfe abschiessen, dann gibt es keine Risse mehr. Das ist bestimmt im Sinne des Tierschutzes, dass die Wölfe weg sind und so keine Schafe oder Rinder mehr lebendig zerfleischt werden.
  • Höltschi Hans | 27.09.2025
    Es ist höchste Zeit dass das Bafu reagiert. Die Älpler und Hirten werden von unseren Tierschützern gar nicht ernst genommen. Ein austerben des Wofes wird es trotzdem nicht geben. Ein Koexistenz mit dem Wilf wird es nie geben.
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