Illustration des Projekts mit Blick aus der Richtung Basadingen TG. In braun, die bestehende Gebäude und geplante Biomassenverwertungsanlage und das geplante Glas-Gewächshaus (rot).
Holenstein Ingenieure AG
Die Familie Grob aus dem thurgauischen Basadingen-Schlattingen setzt ihre Vision einer klimabewussten Gemüseproduktion weiter um. Wie es in einer neuen Mitteilung heisst, liegen seit dem 22. August 2025 die Pläne für den Ersatz- und Neubau eines Gewächshauses öffentlich auf. Das Projekt sei Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie und soll die Produktion nicht nur ausweiten, sondern zugleich noch ökologischer machen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Familienbetrieb Pläne für eine moderne Biomassenverwertungsanlage (BMVA) vorgestellt, die jährlich rund 15’000 Tonnen organische Abfälle in Biogas umwandeln und so Strom und Wärme erzeugen soll. Diese soll ab Mitte 2026 in Betrieb gehen.
Eigenversorgungsgrad auf 90 Prozent steigern
Auch Photovoltaikanlagen, eine Geothermieanlage sowie die Nutzung von Abwärme gehören schon länger zum Energiesystem des Betriebs. Laut der Mitteilung strebt die Gemüse Grob AG an, den Eigenversorgungsgrad bei Energie von derzeit 70 Prozent bis Ende 2026 auf rund 90 Prozent zu steigern.
Herzstück des neuen Projekts ist ein Gewächshaus, das vollständig aus Sicherheitsglas und nicht aus Kunststoff bestehen wird. Die Bauweise sei auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt, wird in der Mitteilung erklärt. Ältere Gebäude aus den 1990er-Jahren sollen zurückgebaut, bestehende Fundamente wo möglich weiterverwendet oder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden – «ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft».
Illustration des Projekts mit Blick in Richtung Schlattingen TG. In braun, die bestehende Gebäude und geplante Biomassenverwertungsanlage und das geplante Glas-Gewächshauses (rot).
Holenstein Ingenieure AG
Umgesetzt wird der Bau in mehreren Etappen. Die Bevölkerung soll dabei volle Transparenz über das Gesamtprojekt erhalten. Wie es in der Mitteilung weiter heisst, bleiben die Eingriffe in die Landschaft gering, da bestehende Erschliessungen genutzt werden. Begrünte Baulinien sollen zudem dafür sorgen, dass sich die neuen Gewächshäuser möglichst naturnah in die Umgebung einfügen.
Regenwasser wird gesammelt
Auch beim Wasser- und Bodenmanagement setzt der Familienbetrieb nach eigenen Angaben auf geschlossene Kreisläufe: Regenwasser wird gesammelt und in der Produktion verwendet, angebaut werden bewusst saisonale Produkte. Die Biodiversität soll mit mechanischen Schutzvorrichtungen, moderner Klimasteuerung und einem weitgehenden Verzicht auf synthetische Insektizide und Fungizide gefördert werden.
Technologie spiele ebenfalls eine zentrale Rolle. Künstliche Intelligenz und Robotik würden helfen, Ressourcen gezielter einzusetzen, Energie zu sparen und die Effizienz zu erhöhen. Gleichzeitig bleibe der Mensch im Zentrum, heisst es in der Mitteilung. Der Familienbetrieb schaffe nachhaltige Arbeitsplätze und bilde in landwirtschaftlichen sowie kaufmännischen Berufen aus.
Lokale Wertschöpfung stärken
Die Investitionssumme beträgt rund zehn Millionen Franken. Laut der Mitteilung will die Gemüse Grob AG möglichst viele Arbeiten an regionale Unternehmen vergeben, um die lokale Wertschöpfung zu stärken.
Bereits im Herbst soll zudem der Spatenstich für die erwähnte Biomassenverwertungsanlage erfolgen. Diese Anlage sei ein zentrales Element, um die Umweltziele des Betriebs zu erreichen und den Nährstoffkreislauf zu schliessen. Betriebsleiter Stefan Grob wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: «Es ist und bleibt unsere Ambition, frisches Gemüse lokal und möglichst energieschonend zu produzieren.»