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Gold für neue Claas-Quaderballenpresse

Die Agritechnica gilt als Weltleitmesse für Landtechnik. Sie findet alle zwei Jahre in Hannover (D) statt, das nächste Mal im November 2025. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) als Organisatorin zeichnet die besten Innovationen mit Gold und Silber aus. Eine von zwei Goldmedaillen geht an das Gesamtkonzept 70-Tonnen-Quaderballenpresse von Claas.

In diesem Jahr wurden insgesamt 251 Neuheiten für den Innovationspreis eingereicht. 234 Anmeldungen fanden Berücksichtigung in der Neuheitenliste. Eine Expertenkommission hat die nach strengen Kriterien die Gewinner des Neuheitenwettbewerbs ermittelt. Die Jury vergab zwei Gold- und 22 Silbermedaillen.

Eine Goldauszeichnung ging an Claas für die neue Quaderballenpresse. Die Begründung der Jury:

Hohe Durchsätze

Bei den Quaderballenpressen mit dem Querschnitt von 120 x 90 cm hat sich der Markt auf markante Eckwerte eingestellt. Um Transport-LKW optimal auszunutzen sollte ein solcher Grosspacken eine transportfähige Länge von 2,45 m haben und bei trockenem Stroh mindestens 500 kg wiegen, was einer Dichte von mehr als 200 kg/m³ entspricht.

Das von Claas komplett neu entwickelte Maschinenkonzept einer 70-t-Quaderballenpresse ist auf die Kombination hoher Durchsätze mit konstant hohen Ballendichten und sicherer Bindung ausgelegt. Das Maschinenkonzept baut auf einem rahmenintegrierten Hauptgetriebe auf, welches einen geradlinigen Kraftfluss sowie die Verwendung einer schlanken Deichsel sowie einer kurzen Gelenkwelle ermöglicht. Zwei längs zur Fahrtrichtung angeordnete Schwungräder mit 1’650 U/min und jeweils 202 kg Gewicht speichern viel Energie und stabilisieren den Pressvorgang. Sie sind jeweils an der linken und rechten Maschinenseite positioniert.

Lamellenkupplung

Weil diese beim Anlauf nacheinander geschaltet werden und erst danach Kolben und Rotor, ist der technische Aufwand für das «Anlaufen» geringer als bei den bisherigen Lösungen. Im Überlastfall werden die Schwungräder schlagartig über eine elektrohydraulisch geschaltete Lamellenkupplung entkoppelt und damit vom Hauptantrieb getrennt. Der Kolben wird dabei aktiv gebremst, was Scherbolzen und Nockenschaltkupplungen ersetzt. Weil der gesamte Antriebsstrang besteht aus Powerbändern und geschlossenen Getriebenist der Wartungsaufwand erheblich reduziert: Neben der Antriebsgelenkwelle ist nur noch eine Welle zum Knoterkomplex zu warten.

Neue Assistenzsysteme

Neue Assistenzsysteme unterstützen und entlasten Fahrer und Technik. So werden die Drehmomente von Rotor und Raffer werden kontinuierlich erfasst und bereits kurz bevor eine Überlast am Raffer tatsächlich eintritt, automatisch abgeschaltet. So lässt sich der überwiegende Teil der Ausfälle reduzieren. Die über die Sensoren erfassten Belastungsdaten werden zudem auf dem Isobus-Terminal angezeigt und infomieren den über den aktuellen Auslastungszustand der Presse. D

ie bisher von Rund- und Quaderballenpressen bekannte TIM-Funktion beim Isobus (TIM = Tractor Implement Management) ist hier ebenfalls nutzbar. Nach Eingabe der entsprechenden Fahrstrategie, wie z. B. maximaler Durchsatz oder hohe Ballendichte, übernimmt das System die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit von Maschinenbelastung und Materialverhalten. Die KI-basierten Auswertungen der Sensorwerte ermöglichen auch bei wechselnden Fruchtarten oder Schwaden automatisch das optimale Leistungsniveau zu halten.

KI-gestütztes Assistenzsystem

Ein weiteres KI-gestütztes Assistenzsystem regelt die Länge und das Gewicht des Ballens synchron zum Pressvorgang nach individuellen Vorgaben. Dies ermöglicht eine sehr hohe Homogenität von Ballengewicht und -länge. Der Fahrer muss nur Länge und Gewicht einstellen, alle weiteren Anpassungen übernimmt das System selbstständig. Ergänzend dazu nutzt der Algorithmus einen internen Speicher, um sich fortlaufend weiterzuentwickeln. Die Regelung erfolgt somit vorausschauend und nicht nachträglich korrigierend. Mit Abweichungen von nur +- 2 % beim Gewicht setzt dieses Konzept neue Massstäbe in Qualität und Wirtschaftlichkeit und das ohne integrierte Wiegeeinrichtung.

Der neue Knoter erzeugt einen Doppelknoten nach dem McCormick-Prinzip, der eine hohe Knotenfestigkeit mit einer geringen Garnspannung kombiniert und Garnreste beim Knüpfvorgang konsequent ausschliesst. So bleibt die Reissfestigkeit des Garns wie beim klassischen Schlaufenknoten zu 70 % erhalten. Dadurch kann Garn mit höherer Lauflänge je Kilogramm eingesetzt werden oder die Anzahl der Knoter bei gleicher Ballenstabilität reduziert werden – eine ökonomisch und ökologisch wertvolle Entwicklung.

Claas erschliesst mit dem völlig neuen Pressenkonzept seiner 70-t-Quaderballenpresse eine neue Leistungsdimension bei Quaderballenpressen.

Die zweite Goldmedaille ging an den Schweizer Landtechnikhersteller Aebi Schmidt für das Antriebssystem «Line Traction» . -> Hier gehts zum Artikel

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