Bereits zum 21. Mal findet die Swiss Expo in Lausanne statt. Neben Ausstellungen in acht Viehrassen waren auch die Milchpolitik und hier namentlich die schwierige wirtschaftliche Lage der Milchbauern ein Thema.
Aus aller Welt strömen Viehzüchter und Vertreter der Milchbranche nach Lausanne. Und wer selbst nicht nach Lausanne kommen kann, verfolgt die Schauwettbewerbe auf dem Livestream von «schweizerbauer.ch». Bereits gestern Freitag waren teilweise Tausende gleichzeitig auf diese Art dabei.
Die Swiss Expo findet also auch dieses Jahr weltweit Beachtung.
Das erfüllt zwar Swiss-Expo-Präsident Jacques Rey mit Stolz, wie er an der offiziellen Eröffnungsfeier am Donnerstag sagte. Doch er fand in Anbetracht der kritischen Lage der meisten Milchbauern in der Schweiz und im Ausland auch kritische Worte: «In allen Erdteilen werden schöne Kühe und Rinder aus der Schweiz und unseren Nachbarländern und Luxemburg bewundert werden. Dies honoriert uns Züchter und Aussteller zwar mit Ehre für unsere tägliche Arbeit und unser Engagement. Das genügt aber nicht mehr, um als Milchproduzent überleben zu können», warnte Rey. Die Märkte müssten saniert und nicht Direktzahlungen ausgebaut werden, sonst müssten die Milchproduzenten noch bald «mit den Heuschrecken schlafen».
Am Milchforum der Schweizer Milchproduzenten (SMP) wurden denn auch Hoffnungen auf die «Mehrwertstrategie» der Branchenorganisation Milch (BOM) geweckt. In ihrem 2016 gestarteten Projekt eben zu dieser Mehrwertstrategie geht es laut Geschäftsführer Stefan Kohler darum, die durch erlahmte Freihandelsbestrebungen gewonnene Zeit zu nutzen, um den Heimmarkt gegen den Einkaufstourismus zu verteidigen und um im Export mehr zu bewegen.
Die Podiumsdiskussion brachte dann allerdings wieder eine Ernüchterung. Die Steilvorlage von Podiumsleiter Francis Schaller, Chefredaktor «Agefi», und Oswald Kessler, Präsident Interprofession Gruyère, warum Schweizer Milch anonym und kaum erklärt und kaum wiedererkennbar im In- und Ausland verkauft werde, verwertete kein Teilnehmer.