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Japankäfer: Bund fürchtet Ausbreitung

Der Japankäfer breitet sich in der Schweiz langsam aus. Er ist für die Landwirtschaft eine grosse Gefahr. Das Bundesamt für Landwirtschaft ruft die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Der Schädling könne unbemerkt in Autos und Züge gelangen und so grosse Strecken zurücklegen.

Der Japankäfer wurde 2017 erstmals in der Schweiz nachgewiesen. Er gelangte 2017 von Norditalien in den Kanton Tessin. Auch im Wallis schaffte er seitdem den Sprung über die schweizerisch-italienische Grenze und ist dort südlich der Alpen im Simplongebiet anzutreffen.

Breitet sich auf der Alpennordseite aus

Im vergangenen Jahr gelang es dem Käfer, sich auf der Alpennordseite auszubreiten. Es wurden zwei isolierte Populationen, sogenannte Befallsherde, entdeckt: 2023 im Kanton Zürich sowie jüngst bei Basel. An beiden Orten wurden Massnahmen ergriffen. In Kloten sind Mitte Juni erste Japankäfer ausgeflogen.  Der Kanton Zürich hat deshalb per sofort die Massnahmen im Kampf gegen den Schädling verschärft.   Es gilt neu bis Ende September ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen. Vom Bewässerungsverbot ausgenommen sind Pflanzen im Garten und auf Balkonen. Damit die Japankäfer nicht versehentlich verschleppt werden, darf ab sofort bis Ende September kein Grüngut aus Kloten hinaustransportiert werden.

In Münchenstein bei Basel wurden Ende Juni auf dem Trainingsfeld des FC Basel rund 40 Japankäfer entdeckt.  Die Flächen um den Standort, wo die invasiven Schädlinge in Lockfallen gefunden wurden, sind daher abgefräst und mit einer Plastikfolie isoliert worden. Dadurch werden die Puppen der Käfer zerstört, und allfällige Käfer werden dadurch am Hervorkriechen verhindert und sterben. 

Riesiges Schadenspotenzial

Der Japankäfer kann an seinen über 400 Wirtspflanzen grosse Schäden verursachen. Während die Engerlinge im Boden feuchter Wiesen leben und sich vorwiegend von Graswurzeln ernähren, frisst der erwachsene Käfer Blätter verschiedener Pflanzen wie Apfel, Ulme, Linde, Ahorn und Pfirsich. Auch Reben, Brombeeren und andere Nutzpflanzen wie Mais, Sojabohnen, Tomaten sowie Zierpflanzen und Rasenflächen stehen auf dem Speiseplan. Oft werden Pflanzen bis auf die Zweige und Blattskelette kahlgefressen.

Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. «Er ist eine grosse Gefahr für die Landwirtschaft, den produzierenden Gartenbau und die Umwelt», warnt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).

Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Erfahrungen aus den USA und Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Schädlings schwierig ist, wenn er sich erst einmal etabliert hat.  Das vom Bund vorgegebene Ziel ist deshalb, den Befall in Kloten ZH und nun jenen in Münchenstein BL zu tilgen, solange er noch überschaubar ist.

Fahrzeuge und Gepäck gut kontrollieren

Der ausgewachsene Japankäfer ist so gross wie ein Fünfrappenstück. Seine Flugzeit geht von Juni bis Anfang September. Es besteht damit die Gefahr, dass sich der Japankäfer in anderen Regionen ausbreitet, wenn er bei der Ferienrückkehr aus den befallenen Gebieten in der Schweiz oder in Norditalien unbemerkt per Zug oder Auto eingeschleppt wird. «Deshalb sollten Gepäckstücke und Fahrzeuge sorgfältig kontrolliert werden. Falls Sie einen verdächtigen Käfer entdecken, fangen Sie ihn sofort ein und melden Sie ihn dem zuständigen kantonalen Pflanzenschutzdienst», appelliert das BLW an die Bevölkerung.

Der Japankäfer kann aus eigener Kraft mehrere hundert Meter weit fliegen und sich so ausbreiten. Er kann aber auch im Inneren von Autos und Lastwagen, mit Topfpflanzen oder Erde über grössere Distanzen verschleppt werden. Deshalb sind Kontrollen so wichtig.

Wie erkenne ich den Japankäfer

Der Japankäfer kann leicht mit heimischen Arten wie dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden. Deshalb ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

Erkennungsmerkmale

  • Ausgewachsene Käfer sind 10‒12 mm lang und haben einen grün-metallisch schimmernden Körper mit kupferfarbenen Flügeldecken, die den Hinterleib nicht vollständig bedecken.
  • An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf weisse Haarbüschel zu erkennen. Zwei weitere breitere Haarbüschel befinden sich zuhinterst am Hinterleib.
  • Eier, Larven und Puppen leben im Boden und sind daher schwieriger zu sichten.

Vorgehen bei Verdacht

  • Käfer einfangen und nicht wieder freilassen. Prüfen, ob die weissen Haarbüschel auf beiden Seiten des Hinterleibs vorhanden sind.
  • Foto von Käfer machen, genauen Standort notieren und allenfalls den Namen der Pflanze, auf der er gesichtet wurde, aufschreiben. Käfer anschliessend einfrieren.
  • So rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst des entsprechenden Kantons informieren.

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