Bereits im April 2024 kündigten die beiden Unternehmen Fusionsgespräche an. « Die Vereinsmitglieder der bernischen KuL/Carea sowie die Aktionäre der Qualinova AG mit Sitz in Gunzwil LU haben grünes Licht zur Vorbereitung eines Zusammenschlusses gegeben», hiess es damals.
Unabhängige Kontrollorganisation
Nun sind die Fusionspläne weit fortgeschritten. Das neue Unternehmen wird den Namen Aniterra tragen. «Der Begriff ist von «ani» (animal) für die tierische und «terra» (Erde) für die pflanzliche Produktion abgeleitet», teilen am 27. November die beiden Unternehmen mit. Mit der Neugründung soll gemäss Mitteilung eine unabhängige Kontrollorganisation entstehen, die mit «bäuerlicher Kompetenz und hohem Qualitätsanspruch im landwirtschaftlichen Kontrollwesen neue Impulse setzen kann.»
Die Aniterra AG wird am 1. Juni 2024 ihre Tätigkeit aufnehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden KuL/Carea und Qualinova AG operativ weiterhin eigenständig unterwegs sein. «Am Prinzip der Kontrollpersonen im Milizsystem mit bäuerlicher Kompetenz soll nicht gerüttelt werden, ebenso wenig am Prinzip der Unabhängigkeit von Interessenvertretungen», versicherten Kul/Carea und Qualinova bereits im April 2023.
Breites Spektrum
Die KuL/Carea (Verein Kontrollkommission für umweltschonende und tierfreundliche Landwirtschaft) ist eine landwirtschaftliche Inspektionsstelle mit Sitz in Lyssach BE. Sie führt seit 1992 Kontrollen durch. Unter der Bezeichnung Carea (Contrôle pour une Agriculture Respecteuse de l’Environnenment et des Animaux) werden auch französischsprachige Inspektionen durchgeführt. Die Organisation beschäftigt 65 Mitarbeitende. Sie führt öffentlich-rechtliche sowie privatrechtliche Kontrollen auf rund 8000 Landwirtschaftsbetrieben und 1200 Sömmerungsbetrieben im Kanton Bern und den umliegenden Kantonen durch.
Die private Kontroll- und Zertifizierungsstelle Qualinova AG bietet Unterstützung im Bereich landwirtschaftliche Produktions- und Anbauformen. Zu ihren Dienstleistungen zählen unter anderem Kontrollen, Nährstoffbilanz, Bodenproben, Betriebsabklärungen, Futterbaugutachten und Schulungen. Die Programme decken nach eigenen Angaben ein weites Spektrum wie beispielsweise AOP Emmentaler/Sbrinz, baulicher und stofflicher Gewässerschutz, IP-Suisse, Sömmerung, Suisse Garantie sowie Tierwohlbeiträge ab.
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