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Krebs zwingt einen Visionär zum Rücktritt

Nach 12-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LBV) musste Stefan Heller aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Er hat dazu beigetragen, den LBV einflussreicher und finanzstärker zu machen. Nun muss er sich vollumfänglich dem Kampf gegen den Krebs widmen. 

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Heller habe mit seinem Engagement nicht nur den Umsatz und das Personal des Verbands verdoppelt, schreibt die «Luzerner Zeitung». Stolz sei er vor allem auch über die politischen Erfolge, die er für die Landwirtschaft hat erringen können. So wie die Pestizidinitiative vom Juni 2021, die in Luzern mit weit über 60 Prozent verworfen wurde. Für die Landwirtschaft Erfolge feiern zu können, seien seine persönlichen Höhepunkte gewesen, verrät Stefan Heller der «Luzerner Zeitung».

Teure Kampagnen als notwendiges Übel

Der gelernte Landwirt und Agronom hat im März 2011 seine Tätigkeit als Geschäftsführer beim LBV aufgenommen. Er bezeichnet die klaren Abstimmungsresultate im Sinne der Bauern als seine Höhepunkte. Die Trinkwasser- und Pestizidinitiative wurden in Luzern mit über 60 Prozent abgelehnt. Heller verweist auf die entsprechenden Bemühungen des LBV. Solche Erfolge führt er auch auf die finanziellen Möglichkeiten des Verbandes zurück.

Neben den Verbandsbeiträgen würde sich der LBV diese Mittel vor allem auch selbst erwirtschaften, heisst es in der «Luzerner Zeitung». So seien für die Bekämpfung der Pestizidinitiativen um die 250'000 Franken geflossen. «Ich habe mich immer wieder aufgeregt, dass wir für einen solchen Seich so viele Mittel aufwenden müssen. Aber letztlich gehört das dazu», sagt Heller zur Zeitung.

Konsequentes Engagement mit Visionen

Heller, der sich konsequent für die Luzerner Bäuerinnen und Bauern eingesetzt hatte, erkannte schon früh die Herausforderungen, die die Landwirtschaft anzugehen hatte. Bereits 1996 war er als Bioberater tätig. Damals sei er von Berufskollegen belächelt worden. «Bio-Tschönu», hätten sie ihn genannt, erzählt Heller. Dies, weil er eben auch auf heikle Themen hinwies, wie auf Pflanzenschutzmittelrückstände oder Ammoniakbelastungen.

Diese Sorge floss in ein Strategiepapier des LBV, in welchem hingewiesen wird, dass der Luzernern Bauernverband Kompetenzen im Bereich Phosphat und Stickstoff aufweisen muss. «Diese Probleme haben sich tatsächlich verschärft. Das wird in der Zukunft für Diskussionen sorgen», führt der 55-Jährige aus.  

Kontert Vorwürfe

Den Vorwurf, die Landwirtschaft hätte im Bereich Ammoniak nicht gehandelt, lässt er sich aber nicht gefallen. Es sei viel geschehen, kontert Heller. Er verweist dabei auf das Ressourcenprojekt Geruch und Ammoniak und auf die wissenschaftlichen Fortschritte von Agroscope.

Der Kanton Luzern wollte eigentlich die Ammoniakbelastung bis 2020 gegenüber dem Jahr 2000 um 20 Prozent senken. Dass dieses Ziel nicht erreicht wurde, begründet Heller mit der unrealistischen Zielsetzung. Gespräche hätten den Kanton nicht von diesem Ziel abgebracht. Für dieses Ziel den Tierbestand zu senken, ist für Heller aber keine Option. Man gebe sonst die Wertschöpfung aus den Händen, erklärt er.

Gesundheit ist das Wichtigste 

Seine Visionen einer zukunftsgerichteten Landwirtschaft hätte Stefan Heller gerne weiter umgesetzt. Als bei ihm jedoch ein Prostatatumor diagnostiziert wurde, erkannte er, dass er andere Prioritäten setzen musste. Heller spricht sehr offen über dieses sehr intime Thema und verschweigt auch nicht, dass er sich bereits mehreren Chemotherapien unterziehen musste. Sollte er den Kampf gegen den Krebs gewinnen, würde er sich ein weiteres Engagement in einem anderen, der Landwirtschaft dienlichen Bereich, überlegen, sagt er zur «Luzerner Zeitung».

Was die Funktion des Geschäftsführers anbelangt, hat er diese jedoch bereits an Raphael Felder übergeben . Als Motivationsspritze hätte Stefan Heller seinem Nachfolger auf den Weg mitgegeben, dass er den besten Job habe, den es gibt, schliesst die «Luzerner Zeitung» ihren Bericht .

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