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Landfrauenküche: Landfrau mit der Extraportion an Energie

Die Landfrauenküche ist ein Evergreen. Heuer wird bereits die 18. Staffel ausgestrahlt. Michelle Wüthrich verfolgt die Sendung ganz genau. In der 3. Folge bekocht Fabienne Isenegger aus Aettenschwil AG ihre Mitkandidatinnen. Sie beeindruckt nicht nur mit einem kreativen Menü, sondern auch durch ihre Sportlichkeit und ihr Wissen über die Ernährung. 

Michelle Wüthrich |

Fabienne ist die Sportskanone unter den Landfrauen. Hof, Sport und Küche sind drei Wörter, die zum Alltag der dritten Gastgeberin der Landfrauenküche gehören. Fabienne, Mutter von drei Kindern, entdeckte ihre Kreativität in der Küche durch eine besondere Herausforderung in ihrem Leben: Die seltene Stoffwechselerkrankung ihrer 13-jährigen Tochter Florina führte sie zur ketogenen Ernährung und machte sie zur Expertin auf diesem Gebiet.

Schwierige Zeiten

Die heute 44-jährige Fabienne hätte als junge Frau wohl nie gedacht, dass sie einmal so viel Zeit in der Küche verbringen würde. Doch mit der Gründung ihrer Familie, vor allem nach der Diagnose ihrer Tochter Florina, änderte sich das. Die 13-Jährige leidet an einem Gendefekt, der sie seit ihrer Geburt begleitet. Leider konnte erst im Alter von vier Jahren festgestellt werden, was genau ihre Erkrankung verursacht. In diesen ersten Jahren war ihr Gehirn ständig unterversorgt, was zu lebenslangen kognitiven Beeinträchtigungen führte.

Die ketogene Ernährung besteht zu 80% aus Fett und nur zu 20% aus Kohlenhydraten und Eiweiss. Diese strikte Diät hat Florinas Gesundheit stark verbessert, erfordert jedoch von Fabienne auch sehr viel Disziplin bei der täglichen Menuwahl. Anfangs war es schwierig, Gerichte zu finden, die den Anforderungen entsprachen und Florina schmeckten. Doch heute ist die ketogene Küche fester Bestandteil des Alltags der Familie.

Ein Gänsehaut-Moment

Weiter sagt Fabienne: «Wir fokussieren uns nicht darauf, was Florina heute nicht kann, sondern freuen uns über alles, was sie kann – und das ist eine Menge.» Die lange, ungewisse Diagnose beschäftigt Fabienne und ihren Mann Urban bis heute. Verständlich, da die Unterversorgung des Gehirns Folgen hatte. Beide machen sich täglich Gedanken über die Zukunft ihrer Tochter, haben aber gelernt, sich gegenseitig zu unterstützen. «Manchmal ist es für den einen einfacher, manchmal für den anderen,» erzählt Fabienne.

Stolz ist sie dabei auf die starke Partnerschaft mit ihrem Mann und die immer noch lebendige Liebe. «Es ist nicht selbstverständlich. Natürlich gibt es auch weniger schöne Zeiten, aber der Kern ist wohl, dass wir uns immer noch sehr interessant finden. Sie ist halt einfach die beste Frau,» ergänzt Urban. Ein Gänsehaut-Moment, wenn man den beiden zuhört… Als Auszeit gönnen sich die beiden gelegentlich eine kleine Auszeit vom Hof und geniessen gemeinsame Abende ausser Haus.

Fitnessinstruktorin und Pferdepflegerin

Der Hof der Familie Isenegger erstreckt sich über 18 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und beherbergt 80 Muttersauen sowie 650 Mastplätze, inklusive Eigenremontierung. Neben den landwirtschaftlichen Tieren gehören auch zwei Pferde und der treue Hofhund Roli dazu. Nebst der Ausbildung im Verkauf und als Fitnessinstruktorin hat Fabienne nämlich auch Pferdepflegerin gelernt.

Ihr Fuchswallach begleitet sie nun schon seit 20 Jahren, und die enge Bindung zwischen den beiden ist unübersehbar. Mit liebevollen Worten beschreibt Fabienne ihre Beziehung: «Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es irgendwann ohne ihn sein wird.» Nach der Jogginrunde am Morgen führt Fabiennes Weg meist direkt in den Schweinestall, wo sie vorwiegend für die Muttersauen zuständig ist.

Energiegeladen

Sie ist eine sehr dynamische Persönlichkeit. Viermal wöchentlich bietet Fabienne zudem TRX-Kurse anbietet. Das Ganzkörpertraining erfreut sich grosser Beliebtheit und wird von vielen als echte Bereicherung angesehen. Ihre Energie scheint grenzenlos: Neben den Kursen joggt sie morgens mit ihrem Hund Roli durch die Natur und gönnt sich hin und wieder einen Ausritt auf ihrem Wallach im Westernsattel.

Besonders beeindruckend finde ich, wie sie diese körperliche Aktivität in ihren Alltag integriert und dabei ihre positive Ausstrahlung bewahrt. Die Teilnehmerinnen ihrer Kurse beschreiben sie nicht umsonst als Powerfrau, die stets gut gelaunt ist. Und nach dem Training? Da gibt es gelegentlich noch einer gemütlichen Kaffee-Zwetschgen-Runde, die den härtesten Muskelkater vergessen lässt.

Vom Kernotto zur Tarte

Das Zimmer von Fabiennes ältestem Sohn Laurin verwandelte sich für den grossen Abend in eine charmante Landfrauenstube, dekoriert mit Gartenblumen in einem harmonischen Farbkonzept. Für das Menü war es Fabienne besonders wichtig, Produkte vom eigenen Hof oder zumindest aus der umliegenden Gegend zu verwenden. Sie hatte den Anspruch, ein etwas aufwendigeres Menü zu zaubern. Ob beim Sport, auf dem Hof oder in der Küche – Fabienne setzt sich ihre eigene Messlatte. Die Aktivität ihrer Persönlichkeit spiegelt sich auch in der Küche wider - jeder Handgriff sitzt.

Beim Landfrauenessen verzauberte sie die Landfrauen mit einer raffinierten Menuwahl. Den Auftakt bildete ein Kernotto-Salat im Rohschinkenmantel – eine Abwandlung des klassischen Risottos, gekrönt mit Kräuterschaum. Dieses gewagte Gericht, das den Landfrauen teilweise noch unbekannt war, kam jedoch sehr gut an. Der Hauptgang bestand aus zweierlei Schwein vom eigenen Hof, begleitet von Kartoffelkugeln und einem bunten Gemüse aus Kohlrabi und Karotten. Den süssen Abschluss bildete eine Tarte mit Baumnüssen und Dörrbirnen sowie ein Vanilleparfait. Obwohl die Dörrbirnen ihrer Meinung nach gewagt sein konnten, wusste sie diese gezielt in der Tarte zu verarbeiten, was auch die Landfrauen verführen mochte.

Fast perfekt

Als ehrgeizige Persönlichkeit war es für Fabienne besonders ärgerlich, dass der Hauptgang nicht ganz nach ihren Vorstellungen gelungen ist, da das Fleisch länger brauchte, um die Idealtemperatur zu erreichen. Auch die Kartoffelkugeln wurden weniger rund als sonst. Dennoch bin ich mir sicher, dass die Landfrauen dies nicht in dem Masse wahrgenommen haben wie Fabienne selbst. Als Zuschauer konnte man zumindest bei den Kugeln keine Unstimmigkeiten feststellen. Der Hauptgang wurde jedenfalls gelobt, und das Schweinsbäggli wurde als aussergewöhnlich zart beschrieben – fast zarter als das Schweinsfilet, was durchaus als Kompliment verstanden werden kann.

Auch optisch liess Fabienne keine Wünsche offen. Ihre geübten Handgriffe verrieten, dass sie eine erfahrene Köchin ist. Sie hatte das Menü zuvor zweimal geübt, indem sie es guten Freunden vorgekocht hatte. Am grossen Abend wurde sie in der Küche von Bettina, einer langjährigen Turnerfreundin, unterstützt und ihr Mann Urban fungierte als Servicefachmann.

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