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«Dieses Gefühl werden wir nie vergessen»

Ruth und Heinz Brog aus Meiringen BE haben letztes Jahr nicht nur den Leser- und den Saalpreis, sondern auch den Agropreis mit nach Hause genommen. Sie erzählen, wie es ihnen in diesem Jahr ergangen ist.

Interview: Anja Tschannen |

«Schweizer Bauer»: Wie ist Ihr Jahr verlaufen?

Ruth Brog: Sehr gut. Viele Leute haben die Region Haslital besucht. Wir haben den Agropreissieg enorm gespürt und gemerkt, was für einen grossen Hintergrund dieser Preis hat. Viele Leute sind auf uns zugekommen.

Wie war es damals für Sie am Agropreis?

Wir haben am Anfang schon gehadert mit der Anmeldung. Aber schon vor der Anmeldung haben wir uns entschieden, unsere Kugelimaschine umzubauen. Jeder finanzielle Zustupf war dafür gut und natürlich auch die Vernetzung, die man schon durch die Anmeldung und die Nomination erhält. Dass wir alle drei Preise nach Hause nehmen konnten, damit haben wir nicht gerechnet. Es war schon bei den Vorbereitungen völlig überwältigend, wie wir empfangen wurden, und auch der Ort war eindrücklich. Wir waren vorher noch nie im Kursaal, und bereits das erste Treffen dort hat unsere Erwartungen völlig übertroffen. Uns wurde bewusst, das ist nicht nur 0815, da muss man dann schon etwas abliefern und leisten. Wir sind nicht jeden Tag in Bern. Schon alleine der Transport unseres Materials mit der «Viehbänne» mitten durch die Stadt war lustig. Der Agropreis ist ein Erlebnis, an das wir uns immer erinnern werden.

Mit Wollkugeli zum Sieg

Schweizer Wolle kratzt aufgrund seiner Beschaffenheit bei direktem Kontakt mit der Haut. Die Familie Brog aus Meiringen BE suchte einen Weg, um dem Schweizer Rohstoff mehr Wertschöpfung zu verschaffen. In einer eigens entwickelten Maschine produzieren sie Wollkugeli.

Sie haben sich mit den Kugeln, die auch nach langem Gebrauch nicht verfilzen, ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Anwendung findet das Produkt als Füllmaterial von Kopfkissen und Stillkissen. Dank der guten Nachfrage wird die Produktion ausgebaut und neue Stellen geschaffen.

Im Gewerbezentrum in Meiringen  BE betreibt die Familie Brog den Wollverarbeitungsbetrieb mit Wäscherei, Karderei, Atelier sowie einen Verkaufsladen. Ihre Produkte werden unter dem Namen «Wollreich» vermarktet. ats/blu

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Ich hatte eine so grosse Freude, als wir den Leser- und den Saalpreis gewonnen haben. Als wir dann auch noch den Hauptpreis gewonnen haben, dachte ich nur: «Wie schön, was für eine Belohnung und Bestätigung». Dieses Gefühl werde ich und werden wir nie mehr vergessen.

Wo steht Wollreich heute?

Wir konnten die Stellenprozente einer Mitarbeiterin von 40 auf 80 Prozent aufstocken und eine weitere Person anstellen. Die Kugelimaschine wurde im Januar umgebaut und ist im Testlauf. Wir können mittlerweile 20 Bébégeschäfte beliefern und noch einmal doppelt so viele angehen, vor einem Monat habe ich wieder mit meiner Aussendiensttätigkeit begonnen.

Konnten Sie das Preisgeld des Agropreises einsetzen und für was?

Ja, für unsere Kugelimaschine. Der Preis ist zum richtigen Zeitpunkt gekommen, als wir uns entschieden haben, unser Projekt zu vergrössern. Wir können hier in der Schweiz produzieren und unsere Rohstoffe verarbeiten, ohne vom Ausland abhängig zu sein. Ich glaube, das ist gerade in der heutigen Zeit wichtiger als zuvor. Die Leute fangen wieder an, sich für regionale Naturprodukte zu interessieren, sie wollen sich erden und zurück zur Natur.

Was hat Ihnen der Agropreis gebracht?

Unser Projekt wurde bekannter. Aber nicht nur das, die ganze Region Haslital wurde dadurch bekannter. Es sind viele Leute gekommen und haben nicht nur gesehen, was wir machen, sondern, was es im Haslital sonst noch alles zu entdecken gibt. Der Agropreis war eine Riesenmotivation und eine Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Für das ganze Team war es sehr gut, es hat uns herausgefordert und zusammengeschweisst.

Würden Sie wieder mitmachen?

Ja, ganz klar. Und ich möchte alle, die mit sich selbst hadern, ob sie ihr Projekt anmelden sollen oder nicht, dazu ermutigen, es zu tun. Es ist schön, wenn man nominiert ist und es gibt einem selbst, dem Team und dem Projekt einen wahnsinnigen Aufschwung. Uns hat alleine schon die Nomination sehr viel gebracht.

Werden Sie auch an den Anlass kommen?

Ja, mein Mann und ich werden an die Agropreisverleihung kommen. Unser Team hält zuhause und an der «Neuland-Messe» in Thun die Stellung.

Welches der nominierten Projekte unterstützen Sie in diesem Jahr?

Wir sind sehr am Hin-und-her-Diskutieren. Ich finde, es hat vier extrem starke Projekte dabei. Das Projekt mit den Hühnern fasziniert mich und finde ich sehr spannend. Ich finde es wichtig, dass den Konsumenten bewusst ist, dass zu den Eiern auch ein Huhn dazugehört.

Beenden Sie die Sätze:

Der Agropreis ist… die Anerkennung der innovativen Arbeit in der Landwirtschaft.

Landwirtschaft ist… die Basis für eine nachhaltige Ernährung.

Agropreis 2023

Am Donnerstag, 2. November, wird im Berner Kursaal der Agropreis 2023 verliehen. Insgesamt wurden 40 Dossiers für den mit 20000 Franken dotierten Preis eingereicht.

Diese vier innovativen Projekte sind dieses Jahr nominiert : Mit Lavandin das Wohlbefinden steigern; Rentabler Minze-Anbau dank Abdeckung mit Bändchengewebe; Bio26 – Der Hofladen in der Stadt Freiburg; Mit «Güggelglück» zum bewussten Konsum.

Wir berichten am Donnerstag für Sie live vor Ort. Sie können den Anlass auf unseren digitalen Kanälen mitverfolgen.ats/ome

 

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