Cathrin Iten aus Unterägeri im Kanton Zug ist die sechste Landfrau, die in der 16. Staffel der Landfrauenküche den Kochlöffel schwingt. Sie tischt den Landfrauen ein gewagtes Menü auf.
Die Landfrauen hätten gesagt, dass sie alles essen, betont Cathrin Iten aus Unterägeri ZG immer wieder. Also kocht sie ein gewagtes Essen, riskiert einiges und muss dafür auch recht viel Kritik einstecken. Dazu gleich mehr. Denn zuerst kommt der Rückblick auf ihre Woche.
Obst und Kühe
Cathrin Iten lebt mit ihrem Mann Franz und ihren drei Kindern Elias, Alice und Helen auf einem Milchwirtschaftsbetrieb, zu dem zusätzlich 80 Hochtsammobstbäume gehören. Die Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen verarbeitet Cathrin Iten unter anderem auch zu Produkten für ihren Hofladen und in Form von Kirschauch in einem Kirschparfait für das Landfrauenmenü.
Zusätzlich betreuen Itens auf ihrem Hof Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Auf dem Betrieb bekommen sie die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlangen und einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.
Fisch kommt gut an
Aber nun nochmals zurück zu Cathrin Iten ihrem gewagten Essen. Der erste Teil kommt noch sehr gut. Die Randen-Meerrettichsuppe mit Felchen-Terrine mundet den anderen Kandidatinnen. Besonders auch, weil Fisch in dieser Staffel noch keinen grossen Platz hatte.
Unbekanntes Kaninchen
Der gefüllte Kaninchenrücken mit Bärlauch-Knöpfli und Karotten gibt dann aber zu reden. Irgendwie scheint Kaninchenfleisch heute selbst bei gestandenen Landfrauen nicht mehr bekannt zu sein. Das ist schade, da es doch lange Zeit – besonders auf Landwirtschaftsbetrieben – üblich war, Kaninchen zu halten und diese halt auch zu metzgen.
Italienische Delikatesse
Zum Beispiel in der Toskana kann man noch heute problemlos beim Metzger auf jedem Wochenmarkt ein ganzes Kaninchen kaufen und dieses Fleisch gilt sogar als besondere Delikatesse. In Anbetracht dessen, dass die anderen Kandidatinnen zuvor noch angekündigt hatten, dass sie alles essen würden, kann ich die Kritik von ihnen am Hauptgang nicht wirklich verstehen.
Lange Tradition
Zusätzlich erklärt Cathrin Iten auch, dass es auf ihrem Hof eine lange Tradition sei, Kaninchen zu halten und diese auch zu schlachten. Sicher haben Kaninchen einen enormen Jöö-Effekt und es braucht etwas Überwindung diese herzigen Tierchen zu essen. Aber eigentlich gilt das ja auch für Kälbchen oder Lämmchen.
Lob fürs Dessert
Dafür kommt dann die Quittenroulade mit Kirschparfait und Rhabarberkompott, welche Cathrin Iten zum Dessert serviert, wiederum gut bei den anderen Landfrauen an.
Mut bewiesen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Cathrin Iten sicher kein gewöhnliches Essen gekocht hat. Aber sie hat Mut bewiesen und ein aussergewöhnliches Essen gekocht.
Die Blogs von den vorherigen Sendungen:
Folge 5: Lydia Barmettler kocht und lebt authentisch
Folge 4: Die «Bauerfrau» punktet mit ihrem Blätterteig
Folge 3: Schweizer Küche mit einem Hauch Italianità
Folge 2: Eine Sendung voller Herz
Folge 1: Sternenküche und viele Inspirationen
In der nächsten Sendung vom 24.6.2022 kocht dann Eliane Schürpf aus Rickenbach im Kanton Schwyz um 20.05 auf SRF 1 um den Sieg bei der Landfrauenküche.
Es war ein Fehler, dass das Gericht als Hasenfleisch bezeichnet wurde. Die jungen Frauen stellen sich da wohl
einen kuscheligen Zwerghasen oder einen hoppelnden Feldhasen vor.
Kaninchen oder Chüngu wäre besser gewesen.
Mein Vater züchtete früher auch Chüngu.
Ein Chüngu Ragout ist etwas herrliches. Die Zeiten haben sich wohl bei den Bauern geändert!
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