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Wie Ulinka den Status Lieblingskuh verlor

Bettina Kiener |

 

Bettina Kiener (30) ist Landwirtin, Agronomin FH und arbeitet beim «Schweizer Bauer» als Redaktorin. Diesen Sommer verbringt sie auf der Alp Meienberg in Zweisimmen BE und hilft dort im Stall, beim Käsen und bei allem, was es sonst zu tun gibt. Alle zwei Wochen berichtet sie, was sie erlebt. 

 

Nun denn, Ihr habt abgestimmt, über was ich in diesem Blog-Beitrag schreiben soll. Zur Auswahl standen die folgenden drei Themen: Was ich auf der Alp am liebsten mag, warum Ulinka meine Lieblingskuh ist und was ich so treibe, wenn ich auf der Alp frei habe.

 

 

Warum die Lieblingskuh für Ärger sorgte

 

Ihr habt euch für das letzte entschieden. Obwohl – ich hätte euch gerne erzählt, aus welchem Grund Ulinka meine Lieblingskuh ist. Darum nur kurz: Ulinka, eine Holstein-Kuh, hat unglaublich lange Beine und ist mit einem Stockmass von geschätzt einem Meter und siebzig Zentimeter nicht nur die grösste Kuh im Stall, sondern auch grösser als ich.

 

Ulinka ist aber nicht nur eine grosse, sondern auch eine nette Kuh. Am Morgen beim Einstallen geht sie immer zielstrebig zu ihrem Platz und latscht nicht erst einmal quer durch den ganzen Stall, um dann letztlich doch am falschen Platz zu landen – so, wie das ein paar andere Kühe machen. Letze Woche verlor Ulinka zwar kurz den Status als meine Lieblingskuh. Denn als ich sie anbinden wollte, stand sie mir auf den Fuss. Es folgten ein paar schmerzhafte Sekunden, bis ich sie da wieder runter bugsiert hatte. Doch genug von meinem nunmehr blauen Fuss und zurück zum Thema Freizeit auf der Alp.

 

 

Entspannendes Gebimmel

 

Jetzt gerade, beim Schreiben dieses Textes, liege ich draussen vor der Hütte auf dem Liegestuhl. Es ist Abend. Die letzten Sonnenstrahlen erhellen die Berggipfel vis-à-vis und tauchen sie in ein schönes, sanftes, rotes Licht. Ich selbst bin bereits im Schatten und trage darum Wollsocken und eine Windjacke. Ich weiss, zurzeit ist das kaum vorstellbar, wo doch die ganze Schweiz am Schwitzen ist. Aber hier oben auf der Alp kühlt es abends immer noch etwas ab und zudem weht eine schwache Brise.

 

Neben mir im Hof machen sich die Hühner bettfertig. Sie putzen ihr Federkleid, oder dösen mit geschlossenen Augen vor sich hin. Ich lausche dem Glockengebimmel der Kühe und geniesse die ungemein friedliche Stimmung, denn ein schöner Abend in den Bergen ist etwas Wunderbares. Habe ich abends noch zu viel Energie, kraxle ich manchmal auch hoch auf den Grat und bestaune von dort oben den Sonnenuntergang und die Aussicht.

 

 

Grossartige Aussicht

 

Vom Meienberg aus ist es nicht weit zum Seebergsee. Dahinter thront das Seehorn, von dessen Gipfel aus sich eine schöne Rundsicht auf die Berner Alpen, die Niesenkette, die Spillgerten, die Gantrischkette und das Stockhorn bietet. Hat man Glück, trifft man beim Auf- oder Abstieg auf Steinböcke oder Schneehühner. Wir wanderten am letzten Sonntagnachmittag aufs Seehorn, begegneten dabei zwar leider keinen Tieren, doch die Aussicht war wie immer grossartig.

 

Wenn ich auf der Alp frei habe, bin ich aber nicht nur am Wandern oder bestaune die Bergwelt, sondern spiele besonders am Abend zusammen mit Renate ein Spiel.

 

Bettina, Hansruedi und Renate im Käsekeller.
zvg

 

Warum Federball «scheisse» ist

 

Wir haben drei Optionen, für die wir uns fast immer entscheiden: Federball, das Würfelspiel Yatzy oder das Legespiel Rummy. Unser Federballplatz befindet sich unter der Hütte und da häufig ein schwacher Wind weht, sind die Bedingungen meist alles andere als günstig. Lustig ists aber alleweil. Besonders dann, wenn ich mit viel Einsatz nach dem Ball springe, diesen zwar verfehle, dafür aber mit viel Schwung und meinen sauberen Turnschuhen mitten in einem Kuhfladen lande. Das lässt sich leider nur mit einem Wort zusammenfassen: «Scheisse!»

 

So, nun sind auch die letzten Sonnenstrahlen verschwunden, es wird immer dunkler und bevor ich zusätzlich zu meinen Wollsocken und der Windjacke noch eine Decke holen muss, gehe ich wohl besser ins Bett.

 

Bettinas Alpblog

 

Teil 4: Warum die Ziegen Bettina auf Trab hielten
Teil 3: Bettina stösst auf der Alp auf zickige Käsekulturen
Teil 2: Das bringt Bettina auf der Alp ins Schwitzen
Teil 1: Von der Redaktion auf die Alp

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