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«Landwirtschaftsland steht auf dem Spiel»

Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über den Ausbau der Nationalstrassen ab.  Der Verein Agriterra, dem auch der Schweizer Bauernverband (SBV) angehört, setzt sich für den Schutz des Kulturlandes ein und fordert für die Zukunft ein generelles Umdenken bei Infrastrukturprojekten.

pd/clu |

«Es steht wertvolles Landwirtschaftsland auf dem Spiel», warnt die Kulturlandschutzorganisation Agriterra. Deshalb habe sich der Vorstand mit der kommenden Abstimmungsvorlage befasst. Man erwarte, dass der Kulturlandverlust auf ein absolutes Minimum reduziert werde, heisst es in einer Mitteilung des Vereins.

Dabei geht es um die Abstimmung vom 24. November 2024, bei der das Schweizer Stimmvolk über sechs Autobahnausbauprojekte im Umfang von 4,9 Milliarden Franken entscheiden wird. Unterstützt wird die Vorlage vom Bundesrat und vom Parlament, ebenso von der SVP, der FDP und der Mitte-Partei. Auch der Schweizer Bauernverband SBV hat die Ja-Parole gefasst.

Verlust von 8 Hektaren Fruchtfolgeflächen

Der SBV gehört wiederum zu den Gründungsorganisationen des Vereins Agriterra, der sich dem Schutz von Kulturland verschrieben hat. Dies auch in Hinblick auf die landwirtschaftliche Produktion. Ein zentraler Streitpunkt bei der Abstimmung im November ist es denn auch, dass laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) durch die geplanten Autobahnausbauten, rund 10 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche verloren gehen.

Agriterra weist in ihrer Mitteilung darauf hin, dass es sich dabei um 8 Hektaren bestes Ackerland, sogenannte Fruchtfolgeflächen, handelt. Der Landwirtschaft drohe somit ein Verlust von wertvollen Flächen für den ökologischen Ausgleich sowie für den Rodungsersatz. «Die betroffenen Flächen gehen der Landwirtschaft und damit auch der Versorgung der Schweiz mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln für immer verloren», wie der Verein weiter schreibt.

«Wald geniesst uneingeschränkten Schutz»

Als besonders stossend empfindet Agriterra, dass bei Infrastrukturprojekten der öffentlichen Hand der Kulturlandverlust als selbstverständlich hingenommen werde. Dies, während die betroffene Waldfläche wieder vollständig aufgeforstet werden müssten.

«Dass die Landwirtschaft stets Kulturland hergeben muss, während der Wald uneingeschränkten Schutz geniesst, ist inakzeptabel», heisst es in der Mittelung von Seiten des Vereins und man weist auf die Motion Würth («Mehr Flexibilität beim Rodungsersatz») hin, die diese «Absurdität» endlich beheben soll.

«Begleiten und nötigenfalls intervenieren»

Der Verein würdige zwar die Bemühungen des Astra, das Kulturland zu schonen, indem die Ausbauprojekte weitgehend im bestehenden Strassenperimeter untergebracht werden. «Es wird aber für die Zukunft ein generelles Umdenken bei Infrastruktur- und Hochwasserschutz-projekten erwartet: Die Minimierung des Kulturlandverlustes muss von der Planung bis zur Umsetzung ein zentrales Ziel sein», schreibt Agriterra.

Man sei nicht grundsätzlich gegen eine massvolle Entwicklung der Infrastrukturen in der Schweiz. Agriterra werde jedoch bei einer allfälligen Zustimmung zur Vorlage die Planung und Umsetzung der Nationalstrassenprojekte kritisch begleiten und nötigenfalls intervenieren.

Abstimmung über Nationalstrassen-Ausbau

Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über den Ausbau der Nationalstrassen ab, für den insgesamt 4,9 Milliarden Franken vorgesehen sind. Die Vorlage umfasst den Ausbau von sechs Autobahnabschnitten, darunter die A1 bei Bern und am Genfersee. Der Ausbau soll Staus reduzieren und die Verkehrssicherheit erhöhen. Befürworter, darunter Bundesrat, Parlament, SVP, FDP, die Mitte-Partei und grosse Wirtschaftsverbände, betonen die Entlastung für Städte und Dörfer. Gegner, angeführt vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und Umverkehr, sowie auch den Naturschutzverbänden, kritisieren, dass der Ausbau zu mehr Verkehr und höheren Emissionen führen würde und nicht den Klimazielen entspreche. Hier finden Sie  Fragen und Antworten zum Autobahnausbau.

«Agriterra – Kulturland Schweiz»

«Agriterra – Kulturland Schweiz» ist ein gesamtschweizerischer Verein, der sich nach eigenen Angaben und im Sinn der Bundesverfassung und des Natur- und Heimatschutzgesetzes für den Schutz und die Pflege der vielfältigen, durch die landwirtschaftliche Tätigkeit geprägten Kulturlandschaften sowie für den Erhalt des produktiven Kulturlandes und dessen landwirtschaftliche Nutzung einsetzt.

Für mehr Infos: www.agriterra.ch

Kommentare (2)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Burri | 25.10.2024

    Zuerst bin ich gegen die Einwanderung, dann gegen jeglichen Strassenbau.

  • Biobauer | 24.10.2024
    Wenn man schaut wer Mitglied bei diesem Verein ist, kann ja eigentlich gar nichts anderes herauskommen als beim SBV. Wenn das nicht so wäre, müsste nun ein klares nein zu den Autobahnausbauten kommen. Beim bauen dann kritisch hinschauen nützt dem Kulturland nichts mehr.
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