Im vergangenen Dezember haben tausende Bauern in Deutschland gegen die Preispolitik des Detailhandels protestiert. Discounter Lidl hat in der Folge einen «Bauern-Zuschlag» auf Schweinefleisch ausgerichtet. Dieser wird nun wieder gestrichen. Grund: Wettbewerbsnachteil.
Die tiefen Preise für landwirtschaftliche Produkte haben in den vergangenen Wochen zu Protesten geführt. An verschiedenen Orten in Deutschland wurden die Zufahrten zu Verteilzentralen von Aldi, Lidl, Rewe und Edeka blockiert.
Proteste zeigten Wirkung
Die Landwirtschaft in Deutschland werde gegen die Wand gefahren, kritisierten die Landwirte. Sie forderten mehr Geld für Milch und Fleisch. Die Proteste zeigten Mitte Dezember Wirkung. Die Händler versprachen, sich mit den Bauern an einen Tisch zu setzen, um Lösungen zu finden.
Rewe erhöhte den Produzentenpreis für Schweinefleisch auf das Niveau vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. Wegen der Krankheit brach der Export von deutschen Schweinefleisch zusammen, die Preise schossen in die Tiefe. «Wir wollen damit kurzfristig einen Beitrag leisten, die akute Krise der deutschen Schweinebauern zu beenden», sagte Rewe-Einkaufsvorstand Hans-Jürgen Moog.
1 bis 3 Euro pro Schwein
Auch Lidl machte bei der Preiserhöhung auch mit. Der Einkaufspreis für 10 Schweinefleischartikel wurde um einen Euro pro Kilo angehoben. Der Verkaufspreis im Laden wird im gleichen Umfang erhöht. Pro Schwein wurden 1 bis 3 Euro mehr an die Bauern ausbezahlt.
Doch nur zwei Monate später hat der Discounter entschieden, den Zuschlag zu streichen. Offenbar hat Lidl beim Absatz Einbussen erlitten. Die Kunden haben die Läden gemieden. Der Preis ist für zahlreiche Konsumenten offenbar wichtiger als das Tierwohl.
«Erheblicher Wettbewerbsnachteil»
«Die Entwicklung der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass der Markt unserem Preissignal nicht gefolgt ist», teilte Lidl gegenüber der Nachrichtenagentur dpa mit. «Dadurch ist uns ein erheblicher Wettbewerbsnachteil entstanden», führte der Discounter weiter aus. Es sei daher nicht möglich, die Preise dauerhaft und allein auf dem höheren Niveau zu halten. Das Schweinepreissegment müsse wieder dem Marktniveau angepasst werden. Damit zeigt Lidl auf den Mitbewerber. Denn Aldi hat beim Zuschlag nicht mitgemacht.
Doch Lidl will weiter mit der Landwirtschaft nach Lösungen suchen. Die Zusagen sind aber nicht sehr konkret. «Wir werden die deutsche Landwirtschaft weiterhin fördern, indem wir die andauernden Gespräche konstruktiv unterstützen und auf Produkte aus heimischer Landwirtschaft setzen», sagte Lidl zu «Topagrar».
Ob Rewe den Zuschlag auch wieder abschafft, ist noch unklar. Gemäss «Topagrar» hat der Fleischverarbeiter Westfleisch in den bisherigen sechs Auszahlungswochen über 2 Mio. Euro an die Mäster ausgeschüttet.





Er sorgt sich um seine Tiere und tut dem Kunden immer 1 A verkaufen egal ob privat oder der Discounter ich denke das sollte sich doch irgendwie auszahlen
https://www.youtube.com/watch?v=qNCrF25bwfE&feature=share&fbclid=IwAR16WW5cyuY2VQlh3h_5iS3IjdH9JQqM2Yyey6Fa_9P3rfZuhVRcJCgrkVg
Und freier Markt besteht in der EU-Landwirtschaft sowieso auch nicht, da geht es nur darum, dass genug, genügend billige, Lebensmittel vorhanden sind. So haben die Politiker schon recht viel in der Hand, um die Bevölkerung ruhig zu stellen, wenn diese viel Geld für ihre übrigen (Luxus-)Bedürfnisse zur Verfügung hat.
Wünsche dann mal viel Vergnügen in so einer Welt!!