2021 wurden in rund einem Drittel der aufgestellten Fallen Maiswurzelbohrer gefangen. Die Nachweise haben nun Einschränkungen bei der Fruchtfolge in 16 Kantonen zur Folge.
Seit 2020 wird der Maiswurzelbohrer, ein sogenannter Quarantäneorganismus, in der Schweiz überwacht – seit 2003 kommen Pheromonfallen zum Einsatz.
2021 wurden 206 Fallen aufgestellt, an 59 Fallenstandorten wurden Käfer nachgewiesen, heisst es in einer Mitteilung des nationalen landwirtschaftlichen Forschungsinstituts Agroscope. 2020 wurden bei rund total rund 200 aufgestellten Fallen an 58 Standorten Maiswurzelbohrer nachgewiesen. Mit 395 gefangenen Maiswurzelbohrer hat sich die Anzahl in die Falle gegangener Käfer dieses Jahr im Vergleich zu 2020 aber fast halbiert. Der Schädling hat sich also nicht weiter ausgebreitet und konnte sich dank dem Fruchtfolgesystem bisher nicht etablieren.
An fünf Fallenstandorten im St. Galler Rheintal ist in diesem Jahr erneut der Maiswurzelbohrer aufgefunden worden. Er wurde bereits in den letzten beiden Jahren im Rheintal entdeckt. Folglich ist der Maisanbau nun wiederum eingeschränkt. Welche Gemeinden im Kanton St. Gallen betroffen sind, lesen Sie hier
Der Nachweis des Maiswurzelbohrers in den 59 Fallen hat aber Einschränkungen in 16 Kantonen zur Folge. Werden Maiswurzelbohrer gefangen, ist der Anbau von Mais auf Mais im Umkreis von zehn Kilometern um den Fallenstandort nämlich verboten. Die Fruchtfolge-Einschränkungen für einzelne Gebiete und Kantone kann sich entsprechend ändern.
Im Tessin ist der Anbau von Mais auf Mais im ganzen Kanton Tessin seit 2004 aber generell verboten. Dort fliegen die Käfer regelmässig aus Italien ein und deshalb werden im Tessin laut Agroscope seit dem Jahr 2000 jährlich auch in fast allen Fallen jeweils Maiswurzelbohrer gefangen.
Maiswurzelbohrer
Der westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) stammt aus Nordamerika und ist dort der bedeutendste Maisschädling. Die Hauptschäden verursachen die Larven des Käfers, die sich vor allem von Maiswurzeln ernähren und diese abfressen. Diese Frassschäden beeinträchtigen den Wasser- und Nährstofftransport, begünstigen Infektionen durch Pilze und führen zum Verlust der Standfestigkeit. Besonders gravierend ist das Problem in Gebieten mit Mais-Monokulturen. In den 90er-Jahren wurde der Käfer nach Europa verschleppt und hat sich seither in Ost- und Zentraleuropa ausgebreitet. In der Schweiz konnte sich der Schädling dank dem Fruchtfolgesystem nicht etablieren.
Die etwa 5-6 mm langen Käfer haben einen schwarzen Kopf mit dunklen, fast körperlangen Fühlern, ein gelbes Halsschild und schwarze Deckflügel mit seitlich gelegenen, gelben Streifen. Diese Streifen variieren in ihrer Breite bzw. fehlen auch manchmal. Der Hinterleib und die Beine sind gelb, die Beine können stellenweise aber auch angedunkelt bis fast gänzlich dunkelbraun sein. Die Käfer krabbeln auf den Maispflanzen flink umher und können auch gut fliegen. Die schlanken, weisslichen Larven haben drei Beinpaare. Die Kopfkapsel und das Chitinschild am Hinterende sind braun. Die Grösse variiert je nach Stadium zwischen 3 und 15 mm. Die ovalen, beigefarbenen Eier sind etwa 0,3 mm gross und mit freiem Auge nicht sichtbar.
Seit 2003 wird die Maiswurzelbohrer-Situation in der Schweiz mittels Pheromonfallen jährlich überwacht. Die kantonalen Pflanzenschutzdienste stellen jedes Jahr über den Sommer ca. 200 Fallen auf; hauptsächlich in den Maisanbaugebieten und an Orten, wo der Käfer bereits im Vorjahr gefangen wurde. Agroscope/ages.at