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Hohe Preise: Kauft Ihr weniger Dünger?

blu/bki |

 

Die Düngerpreise sind in den vergangenen Monaten regelrecht in die Höhe geschossen. Grund dafür sind die hohen Energiekosten. Laut dem Düngerhändler Landor kaufen Bauern wegen der hohen Preise bereits weniger Mineraldünger. Wie ist das bei Euch? Habt Ihr die Bestellungen verkleinert? Stimmt ab

 

Dünger wird immer teurer und teurer. Und die Preise könnten weiter steigen. Mehrere Düngemittelhersteller in Europa haben ihre Produktion eingeschränkt beziehungsweise komplett gestoppt und reagierten damit auf den weiterhin steilen Anstieg der Erdgaspreise. 

 

Europäische Fabriken schliessen

 

So sagte der Vorsitzende von Yara France, Nicolas Broutin, vor wenigen Tagen auf einer Pressekonferenz: «Heute kostet die Herstellung einer Tonne Ammoniak in Europa 2500 bis 3000 Euro, während dieselbe Tonne auf dem internationalen Markt 1300 Euro wert ist.» Der norwegische Düngergigant Yara will deshalb seine Düngerfabrik in Belgien schliessen. Dahinter steht eine Produktionsmenge von mehreren 100’000 Tonnen Mineraldünger. Bereits Ende August hatte Yara mitgeteilt, dass die Auslastung seiner gesamten europäischen Ammoniakkapazität auf etwa 35% sinken solle. 

 

Auch andere europäische Hersteller, wie SKW Piesteritz und BSAF in Deutschland, die polnische Grupa Azoty oder das britische Unternehmen CF Fertilizers drosseln ihre Produktion oder schliessen Werke.

 

Schweizer Fabriken schlossen 2017 und 2018

 

Die Schweiz ist vollständig auf Importe angewiesen. Die Düngerfabrik der Lonza in Visp VS schloss Anfang 2018. Dort produzierte das Unternehmen Stickstoffdünger. «Das Düngergeschäft ist aufgrund von günstigeren Importen aus dem Ausland schwieriger geworden. Um das Geschäft weiterzuführen, wären grössere Investitionen nötig. Diese übersteigen die laufende Rentabilität», sagte ein Lonza-Sprecher 2016 bei Bekanntgabe des Entscheids.

 

Bereits Mitte 2017 hatte CU Uetikon die Produktion eingestellt. Das Unternehmen mit Produktionsstandort Uetikon am Zürichsee stellte Mineraldünger und Siliermittel für die Fenaco her.

 

Noch keine Entspannung an der Preisfront

 

Die Preise für Dünger sind auch in der Schweiz in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. «Die Marktpreise liegen etwa dreimal so hoch wie in einer normalen Situation», sagte Fenaco-Chef Martin Keller Mitte Juni. Das bestätigte auch Landor-Geschäftsführer Jürg Friedli gegenüber «Schweizer Bauer».

 

«Stickstoff ist der wichtigste Dünger. Preislich sind aber alle Düngertypen betroffen. Auch Phosphor und Kali sind rund dreimal so teuer wie normal», sagte er. Er sieht noch keine Anzeichen für eine Entspannung an der Preisfront. «Die Preise dürften noch etwas steigen, aber nicht mehr in diesem Tempo», führte er weiter aus.

 

Der Hofdünger gewinnt an Wert.
Michael Götz

 

Hofdünger gewinnt an Wert

 

Die hohen Preise führt die Fenaco-Tochter auf die massiv gestiegenen Energiekosten zurück. «Diese haben sich bereits 2021 verteuert. Mit dem Ukraine-Krieg haben sich die Versorgungsprobleme nochmals verschärft. In der Folge sind Stickstoffdünger sehr teuer und knapp geworden», sagte Friedli weiter.

 

Nehmen die Bestellungen von Dünger wegen der hohen Preise ab? «Ja, Landor spürt den Rückgang bei Mineraldünger», hielt Friedli fest. Die Schweiz habe zum Glück eine bedeutende Tierhaltung. «Drei Viertel aller Nährstoffe kommen bei uns aus dem Stall. Hofdünger haben wieder einen Wert bekommen und werden gezielt eingesetzt, was Sinn macht», so Friedli weiter.

 

Wie sieht es bei Eurem Betrieb aus? Kauft Ihr weniger Mineraldünger wegen der hohen Preise? Stimmt ab und diskutiert mit

 

 

 

 

341’230 Tonnen Dünger

 

Letztes Jahr wurden total 341’230 Tonnen Dünger in die Schweiz importiert, wovon knapp 50 Prozent aus Deutschland kamen, 17,8 Prozent aus den Niederlanden und 8,8 Prozent aus Belgien. Da die europäische Düngerproduktion aber immer stärker hinuntergefahren wird, müssen auch hiesige Düngemittelanbieter neue Quellen anzapfen. Beispielsweise sei die Beschaffung von Harnstoff schwierig, sagte Landor-Geschäftsführer Jürg Friedli Anfang September im Interview mit dem «Schweizer Bauer». Den beziehe Landor jetzt aus Algerien in Nordafrika. bki

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