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«Mehrkosten der Bauern nicht gedeckt»

 

In vielen Branchen sind die Produktionskosten in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, so auch in der Landwirtschaft. Zwar sind in den Läden die Preise gestiegen. Doch die höheren Preise erreichen die Bauern nicht. Der Schweizer Bauernverband fordert dringend eine Nachbesserung.

 

Seit Monaten zeigen die Kosten für Energie, Dünger, Treibstoffe und andere Produktionsmittel nur in eine Richtung – jene gegen oben.

 

Gemäss dem Schweizer Bauernverband (SBV) sind die Kosten für die Vorleistungen um rund 900 Mio. Franken gestiegen. Bereits im Februar forderte der Verband eine sofortige Erhöhung der Produzentenpreise um mindestens fünf Prozent. 2023 sollen diese um weitere 5 bis 10 Prozent erhöht werden. Verschiedene Lebensmittel seien zwar bereits teurer geworden sind. Die höheren Preise seien aber nicht an die Landwirtschaftsbetriebe weitergereicht worden, sagte der SBV damals.

 

Erhöhungen in mehreren Bereichen

 

In den vergangenen Wochen haben sich Handel und Produzenten in einigen Branchen auf Erhöhungen einigen können. Mitte April wurde der Richtpreise für Molkereimilch im A-Segment um 5 Rappen auf 78 Rappen je Kilo Milch erhöht. Der Richtpreis wurde aber bis Ende 2022 fixiert. «Damit erhält die Milchbranche Planbarkeit und Stabilität», hielt die Branchenorganisation Milch Anfang März fest.

 

Auch bei den Kartoffeln oder beim Fleisch gab es Anpassungen nach oben. Die Richtpreise für Futtergetreide wurden um 3 Franken je 100 Kilo erhöht. Auch beim Brotgetreide gab es eine Anhebung. Doch statt dem geforderten Plus von 8 Franken je 100 Kilo gab es lediglich einer Erhöhung von 3 bis 5 Franken. Für viele Getreideproduzenten ist das ein Affront. Eine Erhöhung wurde auch bei Zuckerrüben erreicht. Hier steigt der Preis 2023 um 8 Franken je Tonne. Dies gilt für konventionell und auch für biologisch angebaute Rüben.

 

300 Millionen fehlen

 

Diese Erhöhungen sind zwar ein gutes Signal und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Doch Bauern und deren Verbände zweifeln stark an, ob dies ausreicht, um die steigenden Kosten zu decken. Die Zwischenbilanz des SBV spricht eine klare Sprache.

 

«Die Preiserhöhungen reichen nicht aus, um die Mehrkosten zu decken. Gemäss Schätzungen bleibt eine Lücke von 200 bis 300 Millionen Franken, was rund 10 Prozent des Sektoreinkommens entspricht. Die Bauernfamilien bleiben also auf rund einem Drittel ihrer Mehrkosten sitzen», schreibt der Bauernverband in einer Mitteilung. Damit das tiefe landwirtschaftliche Einkommen nicht weiter sinkt, fordert der SBV die Marktpartner und Branchen deshalb dringend auf, die Preise nachzubessern.

 

«Knausrige Abnehmer»

 

Der Bauernverband kritisiert die Abnehmer scharf. Sie seien knausrig bei Erhöhungen auf Stufe der Landwirtschaft. Steigende Produzentenpreise würde aber sehr gerne als Argument eingesetzt, um die Ladenpreise nach oben zu korrigieren. So war diese Woche in der Tagesschau zu hören, dass das teurere Brot, eine Folge der gestiegenen Rohstoffpreise sei. Dies sei völlig ungerechtfertigt, so der SBV weiter.

 

So seien die Brotreise erstmals Anfang Jahr erhöht worden. Und die nun erhöhten Richtpreise beim Brotgetreide hätten nur eine geringe Auswirkung auf den Ladenpreis. Gemäss Berechnung des SBV steigen die Kosten pro Kilo Brot um ein Prozent. Im Laden wird so ein 1 Kilo Brot zum Preis von 4 Franken um 4 bis 5 Rappen teurer. Für den SBV ist deshalb klar: «Die erfolgten Preiserhöhungen lassen es mehr als zu, die zusätzlichen Kosten bei den Bauernfamilien vollumfänglich zu decken und die Produzentenpreise weiter zu erhöhen.»

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Salat | 08.07.2022
    Beim Gemüse sind die Preise auf Produzentenseite überall tiefer zum teil sogar massiv.
    In den Läden nicht! Doch die Orangen verdienen nichts!
  • Hinterfragenden | 08.07.2022
    Wir Landwirte möchten Käufer für unsere Produkte!
    Wie das Wort schon sagt, Abnehmer brauche wir nicht, denn da ist es keine Partnerschaft!
    • Rentner | 10.07.2022
      Vier Wochen junges Emd schneiden dann jammmmmmmern die Kosten sind zu hoch ????.
      Bergzone 3
  • Demokrat | 08.07.2022
    Unsere netten orangen "Partner" sacken den Gewinn lieber selber ein.

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