Schuld an der schlechten Ernte seien der nasse Frühling, der nasse Sommerbeginn und die fehlende Sonne, heisst es in einem Bericht der «Tagesschau». Die Weizenernte sei entsprechend miserabel. Ein weiterer Grund für die schlechte Ernte dieses Jahr seien neben dem schlechten Wetter aber auch die Mykotoxine, hochgiftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Dies erkennt auch Christian Blaser, Geschäftsführer der Getreidesammelstelle Thalheim ZH.
Rolf Häusler, der ehemalige Leiter dieser Sammelstelle und Vizepräsident der VGS muss feststellen, dass es noch nie so wenig Weizen gab, wie in diesem Jahr. Es fehlten 25 bis 30 Prozent. «Vor 100 Jahren hätte das Hunger bedeutet», philosophiert Häusler. Heute jedoch würden die Konsumentinnen und Konsumenten nichts von der schlechten Schweizer Weizenernte mitbekommen. Denn der fehlende Weizen werde einfach importiert.
Bis 50 Prozent weniger Ertrag
Mit einem geübten Handgriff fährt Christian Blaser durch das Getreide, das gerade an seine Sammelstelle angeliefert wurde. Noch befindet sich die Weizenernte von Bauer Staubli aus Brütten ZH im Anhänger. Denn erst wenn Blaser die Mykotoxine-Prüfung abgeschlossen und nichts gefunden hat, darf der Bauer seine Ernte in das Silo schütten. Mit Sichtkontrollen sei Blaser dieses Jahr dazu genötigt, jeden einzelnen Posten auf diese Mykotoxine hin zu prüfen. Der Profi erkennt dabei schnell, ob ein Posten rote oder verblasste Körner enthält, ein Indiz dafür, dass der Weizen mit Mykotoxine infiziert sein könnte.
#Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) in Lebens-& Futtermitteln stellen für den Menschen von jeher ein großes Problem dar. Umso wichtiger sind zuverlässige analytische Messverfahren. #BAMResearch forscht an einem neuen sog. Summenparameter-Verfahren: https://t.co/hxSkGxANTnpic.twitter.com/Z4lCS6f5Oq
— BAM_DE (@BAMResearch) December 8, 2021
Dieses Mal jedoch erkennt der geübte Blick des Weizenspezialisten im Posten von Bauer Staubli keine Beeinträchtigung des Weizens, so dass er seine Fuhre abladen kann. Doch für den Landwirt aus Brütten ist das Abladen seiner Weizenernte noch lange kein Grund zur Freude. Auch wenn sein Getreide nicht von Mykotoxinen befallen ist, sei die Ernte dieses Jahr unterdurchschnittlich schlecht ausgefallen, verrät er der «Tagesschau». Staubli rechne mit 30 Prozent weniger Erlös. So wie Staubli ergeht es dieses Jahr fast allen Bauern. Praktisch bei allen Landwirten sei der Ertrag eingebrochen.
Bauer Michael Schum aus Unterstammheim ZH zeigt auf seinem Feld, worin sich das Problem manifestiert. Die Ähren seien sehr unregelmässig ausgebildet, stellt der Fachmann fest. Sorgen bereiten ihm vor allem jene Ähren, die sich nicht haben entwickeln können und also auch keinen so grossen Ertrag liefern. Schum rechne gar mit einem Ertragsausfall von bis zu 50 Prozent.
Weizen landet in Biogasanlage
Eine nicht repräsentative Umfrage des «Schweizer Bauer» bei zehn Getreidesammelstellen in der ganzen Schweiz von Ende Juli zeigt bezüglich Menge und Qualität ein ähnliches Bild: Die Weizenerträge sind überall klar unterdurchschnittlich. 30 bis 45 Kilogramm pro Are beim Extenso-Getreide, 50 bis 60 Kilo bei intensiv geführten Parzellen, so der aktuelle Stand im Mittelland.
Als schlimm schilderten alle Sammelstellenleiter die Situation bei der Mykotoxinbelastung des Weizens. So wies im Thurgau etwa die Hälfte des angelieferten Weizens DON-Werte zwischen 1,25 und 5,0 mg/kg auf und musste zu Futterweizen deklassiert werden. Etwa ein Dutzend Lieferungen mit DON-Werten über 5 mg/kg konnten gar nicht erst angenommen werden und wurden der Biogasanlage zugeführt oder verbrannt. Alle Resultate der Umfrage können Sie in folgendem Artikel nachlesen: Wenig Ertrag, viel Mykotoxin.
Dies ist heute in der Schweiz leider Tatsache; die Mainstreammedien lügen nicht, sie sagen einfach nicht die Wahrheit. Was nicht ins Weltbild passt, wird einfach verschwiegen.
Es stimmt, SRF lügt nicht, man sagt es einfach nicht.