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Migros: 10% weniger IPS-Schweine

Die Schweizer Grossverteiler bekommen die Konkurrenz der deutschen Discounter immer mehr zu spüren. Entgegen dem Versprechen zu mehr Nachhaltigkeit wolle die Migros jetzt auf Kosten der Bauern und des Tierwohl sparen, kritisiert der Verein «Faire Märkte Schweiz». Er fordert eine stärkere Lenkung durch den Staat.

Im Rahmen eines Sparprogramms reduziere die Migros den Anteil von IP-Suisse-Schweinen um 10 Prozent, heisst es in einer Mitteilung von «Faire Märkte Schweiz» (FMS) . Dies entspreche rund 40‘000 Schweinen.  Diese Reduktion stehe dem Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem entgegen, dem sich auch der Bund verpflichtet hat. 

Der Verein fordert deshalb einerseits den orangen Riesen auf, sein Nachhaltigkeitsversprechen zugunsten der Label-Produktion einzuhalten. Andererseits verlangt er vom Staat, dass er regulierender in diesen Prozess eingreifen solle.

40‘000 Schweine weniger

Der Verein FMS verweist in der Medienmitteilung auf eine Information, die die Bäuerinnen und Bauern von IP-Suisse erhalten haben. Sie lautet: «Migros will die Bezugsmengen von IP-Suisse-Schweinen rund 10% abbauen.»

Gemäss einer Statistik des Schweizer Tierschutzes lag die Gesamtzahl von Label-Schweinen (inkl. Bio) vor fünf Jahren noch bei rund 850’00 Tieren. Seither sei diese Zahl kontinuierlich zurückgegangen. Im vergangenen Jahr seien noch rund 700'000 Schweine tierfreundlich gehalten worden, heisst es in der Mitteilung.  Nun reduziert die Migros diese Zahl offenbar um rund 40‘000 Schweine. Das leitet FMS aus dem Labelanteil von Migros gemäss Labelstatistik 2022 ab.

Um mit der neuen Supermarkt AG zu sparen, wolle die Migros also nicht nur die administrativen Abläufe effizienter gestalten, sondern auch mehr auf konventionelle Standardprodukte und tiefere Einkaufspreise setzen, wirft der Verein der Detailhändlerin vor. Dies passiere auf Kosten der Produzentinnen und Produzenten.

 

Forderungen an Grossverteiler und Staat

Gerade Labelprodukte seien jedoch Teil des nachhaltigen Konsums, hält der Verein fest. Und diesen Konsum wolle der Bund gemäss der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 massiv ausbauen. Davon sei man noch weit entfernt, urteilt der Verein FMS. Ein weiterer Vorwurf von FMS lautet, dass durch die künstlich hohen Verkaufspreise für nachhaltige Produkte der Absatz gebremst werde. «Damit fördern die preisführenden Grossverteiler gezielt die konventionelle Produktion und ihre Tiefpreissortimente und schaden so der Transformation zu einer nachhaltigen Ernährung», schreibt FMS-Präsident Stefan Flückiger in der Mitteilung.

FMS stellt zwei Forderungen. Die marktführenden Detailhändler sollen sich stärker für den Wandel hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen engagieren und auch nachhaltige Produkte zu attraktiven Preisen anbieten. Und um diesen Wandel sicherzustellen, solle auch der Staat stärker eingreifen.  Preisbestimmende Unternehmungen sollen eine faire Preispolitik praktizieren und ihre Marktmacht nicht missbrauchen. Und der Staat solle sicherstellen, dass der Wandel hin zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem mit entsprechenden Anreizen und fairen Preissystemen umgesetzt werde, fordert Flückiger. 

Der «Schweizer Bauer» hat ausführlich über die Gründung des Vereins «Faire Märkte Schweiz» im Sommer 2023 berichtet. 

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Dario | 27.01.2024
    Genau wie bei dem Eiernmarkt von Migros; Schweizer roduzenten penalisieren und bei Mangeln von Produkten, importieren. Strategisch, für Migros interessant, aber für die Inlandagrarwirtschaft tragisch. Sollte aber nicht Migros für die Schweiz sensibel sein?
  • Pigstar | 25.01.2024
    Es ist schon lange so. Die QM Schweine bezahlen die deklassierung der Label Tiere. Viele würden aufhören, weil sie nur mit Beiträgen produzieren können. Der Markt wäre saniert.
    • knechtruprecht | 25.01.2024
      ich denke alle produzieren noch dank Beiträgen auch Sie Pigstar ;-)
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