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Milch: «Branche hat versagt»

Die Branchenorganisation Milch (BOM) hat am Mittwoch entschieden, den Richtpreis nicht zu erhöhen. Produzenten und Verarbeiter waren nicht gleicher Meinung. Der Schweizer Bauernverband zeigt sich empört.

 

 

Die Branchenorganisation Milch (BOM) hat am Mittwoch entschieden, den Richtpreis nicht zu erhöhen. Produzenten und Verarbeiter waren nicht gleicher Meinung. Der Schweizer Bauernverband zeigt sich empört.

Der Entscheid der BOM, den Richtpreis für Industriemilch im A-Segment für das 4.Quartal 2018 bei 68 Rappen je Kilo zu belassen, verärgert die Schweizer Milchbauern. Auch der Schweizer Bauernverband hat nur ein Kopfschütteln übrig.

Höhere Produktionskosten

Die Trockenheit hat vielen Schweizer Bauern arg zugesetzt, so auch den Milchproduzenten. So wächst auf den Weiden und Wiesen kein Futter mehr. Um ihre Tiere zu versorgen, weichen einige Bauern bereits auf die Wintervorräte aus oder kaufen Futter zu. Die Bauern haben höhere Kosten, die Milcheinlieferungen hingegen sinken. Und somit auch die Erlöse.

Hinter diesem Hintergrund haben mehrere Verbände und Organisationen einen höheren Richtpreis eingefordert. Doch diese Rufe verhallten im Nirgendwo. Die Forderung der Produzenten nach einer Erhöhung des Richtpreises fand keine Mehrheit, teilte die BOM am Mittwochabend mit. Verarbeiter und Produzenten schätzen gemäss der Branchenorganisation die Entwicklung des Marktes fundamental unterschiedlich ein.

Arroganz und fehlende Solidarität

Der Schweizer Bauernverband (SBV), der im Vorfeld der Richtpreisfestsetzung zuerst einen befristeten Solidaritätszuschlag von 5 Rappen und später einen höheren Milchpreis fordertet, ist der Entscheid ein Affront. «Die Branchenorganisation Milch (BO Milch) bewies mit ihrem gestrigen Entscheid einer Nullrunde beim Richtpreis Milch, dass sie weder fähig noch willens ist, brancheninterne Entscheide zu fällen», so die harsche Kritik des SBV. «Der Schweizer Bauernverband ist empört über die Arroganz und fehlende Solidarität. Die Branche hat versagt», so das Fazit.

Aufgrund der höheren Produktionskosten und des bereits sehr tiefen Milchpreises wäre eine Erhöhung um 5 Rappen zwingend gewesen, schreibt der Verband in einer Mitteilung am Donnerstag. Mit einer Erhöhung hätte die Branche zeigen können, dass sie auf ausserordentliche Lagen reagiere. Und dies ohne Bundeshilfe.

Der SBV fordert die BOM auf, den Entscheid zu überdenken. «Wenn die Branche sich nicht selbst helfen will, dann muss in Zukunft die Politik wieder mitreden», warnt der SBV. Die Geduld der Milchproduzenten sei erschöpft.

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