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Neunjähriger erschiesst «Bündner Wolf»

Ein aus der Schweiz nach Ungarn eingewanderter Wolf ist mutmasslich von einem neunjährigen Kind erschossen worden. Dies berichtete das staatliche ungarische Fernsehen MTV am Donnerstagabend.

sda/blu |

Die Polizei hatte bereits am Mittwoch in der nordostungarischen Stadt Nyiregyhaza den Vater des Kindes sowie einen weiteren Mann festgenommen, in dessen Begleitung das Kind gewesen war, als es den Wolf erschossen haben soll.

Kind nicht strafmündig

Laut dem Fernsehbericht von MTV werfen die Behörden den beiden Männern Verbrechen gegen den Naturschutz sowie Gefährdung von Minderjährigen vor. Der Neunjährige ist nach ungarischem Recht nicht strafmündig.  Wölfe sind auch in Ungarn geschützt und dürfen nicht gejagt werden. 

In der Nähe von Hidasnemeti fanden die Behörden den in einen Fluss geworfenen Peilsender. Zugleich ging die Polizei davon aus, dass der Wolf Opfer eines illegale Abschusses wurde. Bereits damals geriet der Vater des Neunjährigen ins Visier der Ermittlungen – allerdings hätten die damals vorliegenden Beweise für eine Festnahme nicht ausgereicht, hiess es. Die nun erfolgte Festnahme des Vaters und des Jagdgefährten, dem er seinen Sohn mit der eigenen Jagdwaffe anvertraut hatte, stützte sich auf Beweise, zu denen die Staatsanwaltschaft keine näheren Angaben machte.

Rekord-Wanderung

Der Fall hatte im vergangenen April auch unter internationalen Tierschützern für grosses Aufsehen gesorgt. Auf seiner Wanderung von Graubünden nach Ungarn zog der Jungwolf durch vier Länder. Ende Juni 2022 überquerte er im Unterengadin die Grenze nach Italien, wanderte von da weiter nach Österreich. Im Oktober befand er sich in der Region Innsbruck, von wo aus er weiter durch Tirol Richtung Wien lief. Den Jahreswechsel verbrachte er westlich der österreichischen Hauptstadt. Im Februar überquerte er die ungarische Grenze und wanderte dann in Richtung Budapest.

Auf seiner Wanderung durchquerte der Wolf unterschiedliche Landschaften, vom Hochgebirge über Kulturlandschaften bis hin zu Siedlungsräumen. Er überquerte Flüsse, zahlreiche Autostrassen und -bahnen sowie viele Berge, einer davon knappe 3500 m hoch.

Wildhüter in Graubünden hatten das Tier mit einem GPS-Sender ausgestattet. Dessen Signale verschwanden plötzlich, als der Jungwolf den Nordosten Ungarns erreichte. Nach Angaben der Tierschutzvereinigung Gruppe Wolf Schweiz (GWS) hatte «M237» bis dahin die weiteste Strecke zurückgelegt, die je bei einem Wolf in Europa nachgewiesen werden konnte.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Christine Meyer | 06.08.2023
    Ein mutiger, neunjähriger Junge Der mehr kann als all unsere Politiker zusammen, er hat ein Problem erkannt und es gelöst.
  • Sibylle Reimann | 05.08.2023
    Bin der gleichen Meinung. Bär und Wolf gehören nicht in die dicht besiedelte Schweiz.
    Möchte ohne Angst in den Bergen unterwegs sein.
    • A. Bohni | 06.08.2023
      Die größte Gefahr für Kinder geht von Zweibern aus....ob im Verkehr, sexuellen Übergriffen, Vernachlässigung oder Gwalt. Und dies oft im nahen Umfeld.
  • J. Spindler | 05.08.2023
    Warum wollen wir unbedingt Wölfe, Bären wieder ansiedeln, haben wir nicht ganz andere Probleme? Sobald unsere Kinder in Wäldern, Feldern und in der Nähe von Siedlungen spielen, sind sie einer neuen Gefahr ausgesetzt "Freiwild!"! Wollen wir wirklich eine neue, letzte Generation die nicht mal mehr die Sprachen beherrschen? Netzkids? Statt Kinder mit Naturbewusstsein und Allgemeinbildung. Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf, oder Besser, gar nicht erst die Ansiedlung zulassen. Kreuzung Schäferhund/Wolf wird extrem gefährlich und besteht bereits. Denkt doch endlich mal logisch mit Gefahrenanalyse.
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