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Fenaco investiert weiter in zelluläre Landwirtschaft

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Der Agrarkonzern geht mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Forschungszusammenarbeit ein. Erstes Ziel ist die Entwicklung von preisgünstigen Methoden zur Produktion von pflanzlichen Zell- und Gewebekulturen mit einheimischen Rohstoffen. Erst Anfang Jahr gab die Fenaco eine Partnerschaft im Bereich Kulturfleisch ein.

 

In den vergangenen Monaten und Jahren ist ein regelrechter Hype bei der Forschung rund um die zelluläre Landwirtschaft entstanden.

 

«Zelluläre Landwirtschaft ist ein Prozess, bei dem die Techniken der synthetischen Biologie, der Zelllinienentwicklung und des Protein-Engineerings angewendet werden, um Produkte zu erzeugen, die in der herkömmlichen Landwirtschaft durch Ackerbau und Tierzucht erzeugt werden, vor allem Proteine und Fette für Lebensmittelprodukte», schreibt Molecular Devices auf seiner Website.

 

Investition in Schweizer Landwirtschaft

 

Diese Produktionsform soll es ermöglichen, die wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrung zu versorgen, ohne zusätzlich Flächen zu beanspruchen. Zudem soll der Ausstoss an Treibhausgasen sinken. «Zudem fordern die Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltige und schonende Produktionsmethoden mit wenig Ausschuss. Sie erwarten aber auch eine hohe inländische Versorgungssicherheit und Top-Qualitätsstandards bei den Lebensmitteln», schreibt die Fenaco in einer Mitteilung am 28. Februar 2023.

 

Zusammen mit der ZHAW will der Agrarkonzern in die Forschung investieren. Die Fenaco erachtet dies als Investition für die Schweizer Bauern. «Durch die Verwendung von einheimischen Rohstoffen, angebaut durch Schweizer Landwirtinnen und Landwirte, kann sich dieses neue Anwendungsgebiet der Lebensmittelindustrie zu einer vielversprechenden Geschäftsmöglichkeit für die Schweizer Landwirtschaft entwickeln», schreibt das Unternehmen mit Sitz in Bern. Die Fenaco will selbst nicht in die Herstellung von pflanzlichen Zell- und Gewebekulturen einsteigen. Die Forschung soll zeigen, ob dies ein neues Geschäftsfeld für die hiesige Landwirtschaft sei.

 

Erste Resultate 2025

 

Die Forschungszusammenarbeit sieht vor, ein neues Pflanzenzellkulturmedium entwickeln. «Es funktioniert gewissermassen als Kraftfutter für die Kultivierung pflanzlicher Zell- und Gewebekulturen. Im Gegensatz zu den derzeitigen Kulturmedien soll es deutlich preiswerter werden. Damit wird die Anwendung in der Lebensmittelproduktion im grossen Stil möglich», sagt Michel Nick, Leiter Food Innovation und Projektverantwortlicher bei der Fenaco. Ein Bespiel für diesen Forschungsansatz: Der ZHAW gelang es 2017, Kakaopulver und Schokolade mit pflanzlichen Zellkulturen herzustellen.

 

Das Kulturmedium soll auf einheimischen pflanzlichen Rohstoffen und Nebenströmen aus der Lebensmittelindustrie basieren. Die Bauern sollen die Rohstoffe dafür anbauen und Nebenprodukten aus der Lebensmittelherstellung nutzen. Dadurch soll auch die Lebensmittelverschwendung reduziert werden. Das dürfte auch für die Fenaco von grossem Interesse. Sie gehört zu den grössten Lebensmittelverarbeiter des Landes.

 

Das Projekt mit der ZHAW startete im Februar 2023. Erste Resultate werden für Ende 2025 erwartet.

 

Laborfleisch vom Bauernhof

 

Die Fenaco schreibt der zellulären Landwirtschaft grosses Potenzial zu. Denn ist bereits die zweite Investition innert kürzester Zeit. Im Januar 2023 gab die Fenaco bekannt, in das Projekt «Respectfarms» zu investieren. Das europäische Forschungsprojekt zielt auf die dezentrale Produktion von Fleisch in Zellkulturen auf Bauernhöfen. Die Vision: Die Landwirtinnen und Landwirte bauen auf ihrem Ackerland die Rohstoffe für die Nährlösung an und kultivieren danach das Fleisch in Fermentern direkt auf ihren Höfen. Das soll eine nachhaltige lokale Produktion und zugleich eine maximale Wertschöpfung für die Bauernbetriebe ermöglichen.

 

Die Fenaco ist Teilsponsorin des Projekts und unterstützt es als einzige landwirtschaftliche Organisation ausserhalb der Niederlande.

 

Trotz dem Hype rund um die zelluläre Landwirtschaft ist schlussendlich die Akzeptanz der Bevölkerung für solche Produkte entscheidend. Hier sind doch Fragezeichen zu setzen. Zwar geben vor allem Personen in Umfragen an, solche Produkte testen zu wollen. Ob sich daraus eine «Liebesbeziehung» entwickelt, ist ungewiss. Bei den Insekten hat sich eine solche nicht eingestellt.

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