Das Sammelziel wurde um 600 Tonnen übertroffen.
Ruth Bossert
Die Sammelziele bei den Siloballenfolien, Netzen und Garnen wurden im ersten Jahr übertroffen. Insgesamt wurden über 1800 Tonnen Kunststoffe dem Recycling zugeführt.
Das «Erde-System» ist eine Initiative der deutschen Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) und ist bereits seit einigen Jahren erfolgreich in Deutschland im Einsatz. Das System wurde auch in der Schweiz implementiert.
Um die Einbringung von Kunststoffen aus dem Agrarbereich in die Umwelt zu reduzieren, hat «KUNSTSTOFF.swiss», der Verband der Schweizer Kunststoffindustrie, nach Vorbild und mit Mitgliedern der deutschen Initiative, den Verein «Erde Schweiz» ins Leben gerufen.
Seit April 2022 werden Agrarkunststoffe durch den Verein bei Sammelstellen gesammelt. Für das erste Jahr wurden 1200 Tonnen als Ziel definiert. Dieses wurde deutlich übertroffen. Insgesamt wurden bis jetzt 1800 Tonnen eingesammelt. «Das Recycling einer solchen Menge Kunststoff spart über 2000 Tonnen CO2 ein», sagt Kurt Röschli, Präsident von «Erde Schweiz».
Die gebrauchten Silofolien, Garne und Netze werden in der Schweiz und in weiteren Verwertungsanlagen in der EU recycelt, schreibt der Verband. Es liegt aber noch weit mehr Potenzial brach. Gemäss dem Verband gelangen hierzulande jährlich 6’000 Tonnen Folien und Netze in den Umlauf. Für die nächste Saison soll das Netzwerk von rund 100 Sammelstellen erweitert werden. So soll die Menge der zurückgenommenen Agrarkunststoffe weiter erhöht werden.
Die Kosten für Landwirte hängen laut «Erde Schweiz» von der Sammelstelle und dn Transportwegen ab und werden denn auch von der jeweiligen Sammelstelle festgelegt. «Sie sollten in der Regel 20 bis 30% unter denen der Kehrichtverbrennung liegen», sagte Verena Jucker von Erde Schweiz im Januar 2022 zu «Schweizer Bauer».
Der unabhängige Verein «Erde Schweiz» ist zusammengesetzt aus Herstellern, Händlern, Entsorgern und Partnerverbänden.