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Waldboden: Störungen beeinflussen CO2-Speicherung

Waldböden speichern Kohlenstoff, geben diesen jedoch bei natürlichen Störungen oder Holzernte in grossen Mengen wieder frei. Die Art und Weise, wie dies geschieht sollte bei der Berechnung des CO2-Budgets berücksichtigt werden. Dies zeigt eine Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

pd/clu |

Es ist immer wieder zu vernehmen: Bäume pflanzen hilft dem Klimawandel entgegenzuwirken. Laut der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ist es auch unbestritten, dass der Waldboden grosse Mengen von CO2 als organischen Kohlenstoff im Humus speichern kann. Im Schweizer Wald seien dies 17 Prozent mehr als in der Biomasse, also den Bäumen selbst.

Waldbrand grössten Einfluss

Ein Forschungsteam der WSL um Ökologe Mathias Mayer hat analysiert, welche Rolle dabei Störungen spielen. Auch weil diese in den letzten Jahren durch den Klimawandel zugenommen haben. In einer Mitteilung schreibt die WSL, dass die Wissenschaftler dafür 151 Studien weltweit unter die Lupe genommen haben. Das Ziel war es, die Freisetzung von CO2 und damit von gespeichertem Kohlenstoff nach einer Störung einzuschätzen.

Sie kamen zum Schluss, dass Waldbrände den grössten Einfluss haben, gefolgt von Windwurf, Holzernte und Schadinsekten. Von grösserer Bedeutung als die Art des Schadereignisses waren allerdings die Art und Menge des vor dem Ereignis bestehenden Vorrats an organischem Kohlenstoff im Boden.

-> Hier geht es zur Studie.

Unterschiedliche Auswirkungen je nach Bodentyp

Am grössten war der Kohlenstoff-Verlust in den kalten Regionen im hohen Norden und in den Bergen mit grossen Mengen an Humus im Oberboden. Bei solchen Waldböden waren die negativen Auswirkungen mindestens vier Jahrzehnte nach einem Schadereignis noch nachweisbar, schreibt die WSL.

Wälder mit einem anfänglich geringem Humusgehalt im Oberboden hingegen verlören weniger Kohlenstoff und erreichten den Vor-der-Störung-Zustand in kürzerer Zeit. Die Forschergruppe erachtet es darum als wichtig, dass die Diskussion um die CO2-Bindung durch Aufforstung mögliche Verluste aus dem Boden bei Störungen mit einbezieht.

Der Waldboden – Boden des Jahres 2024

Die Ergebnisse der WSL-Studie rücken die Bedeutung der Waldböden und ihrer Vielfalt je nach Standort für die Klimaregulation ins Zentrum. Die Studie beleuchtet eine der zahlreichen Leistungen, welche gesunde Waldböden für Mensch und Umwelt erbringen: Sie versorgen die Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen für ihr Wachstum, tragen zu sauberem Trinkwasser bei, sie sind Lebensraum für zahlreiche Organismen und regulieren die Stoffflüsse von Wasser, Kohlenstoff und Nährstoffen. Nicht zuletzt leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.

Die Bodenkundlichen Gesellschaften der Schweiz und Deutschland haben deshalb den Waldboden 2024 zum «Boden des Jahres» erkoren. Wir haben auf «schweizerbauer.ch» über den Boden des Jahres 2024 berichtet.

Die WSL führt eine umfassende Datenbank der Schweizer Waldböden . In ihrem Bodenarchiv lagern gegen 60’000 Bodenproben. Anlässlich des Erscheinens dieser Studie zeigt sie heute online eine Fotogalerie von Bodenprofil-Bildern aus Regionen der ganzen Schweiz.

-> Die Fotogalerie kann unter diesem Link gefunden werden.

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