«Politik und Handel sind nun in der Pflicht, auf das klare Zeichen der Branche zu reagieren», schreiben die Schweizer Junglandwirte (Jula) in einer Mitteilung. Sie stellen sich hinter die von 65’000 Menschen unterschriebene Petition des SBV und der Agora . Die Petition wurde am Montag vom SBV an die vier grössten Detailhändler der Schweiz -Coop, Migros, Aldi und Lidl- und an den Bundesrat übergeben.
Für die Schweizer Junglandwirtinnen und Junglandwirte ist klar, die Landwirtschaft muss sich wieder auf ihre Hauptaufgabe fokussieren können: die nachhaltige und tierfreundliche Produktion von Lebensmitteln.
«Regulierungswahn der Politik»
Die Unzufriedenheit und der wirtschaftliche Druck der Branche ist gross, jungen Ladwirtinnen und jungen Landwirten müssen bessere Perspektiven gebietet werden. Dazu müsse einerseits der «Regulierungswahn der Politik», der sich durch immer mehr Bürokratie zeigt, gestoppt und andererseits die Produzentenpreise erhöht werden.
Landwirte und Landwirtinnen würden heutzutage immer mehr Zeit im Büro, statt auf dem Feld und bei den Tieren verbringen. Die «ausufernde Bürokratie» ist in der Praxis deutlich spürbar. Damit der Beruf für Junglandwirte auch in Zukunft interessant bleibt, braucht es auch der Sicht der Jula bei der Bürokratie dringend eine Vereinfachung.
«Endlich einen Wert bekommen»
Auch in der Preisgestaltung braucht es gemäss Jula ein «grundlegendes Umdenken». Nur mit grossem Druck der Branche würden die Produzentenpreise erhöht, während die Produktionskosten im letzten Jahr rasch gestiegen seien. Der Einfluss der Detailhändler auf das Einkommen der Landwirtschaft sei gross. Die Produktion von Lebensmitteln müsse deshalb wieder einen Wert erhalten.
«Die Wertschätzung fehlt und die Rechnung geht nicht mehr auf», heisst es in der Mitteilung. Der Handlungsbedarf sei gross. Die Junglandwirte erwarten «eine deutliche Verbesserung in allen angesprochenen Bereichen».
Die Petition umfasst folgende fünf Forderungen:
- Bessere Anerkennung der vielfältigen Rollen der Landwirtschaft, ihres Engagements und ihrer Hauptaufgabe: Die nachhaltige und tierfreundliche Lebensmittelproduktion.
- Keine Sparprogramme auf dem Rücken der Landwirtschaft.
- Erhöhung der Produzentenpreise und eine Preisbildung, die auf den effektiven Kosten basiert.
- Keine neuen Auflagen im Umweltbereich, die nicht entschädigt sind.
- Berücksichtigung der Realität in der Praxis und der Situation der Bauernfamilien.