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Umweltverbände fordern nun Ja zur Biodiversitätsinitiative

Mit dem parlamentarischen Entscheid die 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen nicht einzufordern, verliere die Schweiz die wichtigste Massnahme zur Nährstoff- und Pestizidreduktion in der Landwirtschaft, sagen Umweltverbände. Sie fordern jetzt ein Ja zur Biodiversitätsinitiative, um diesen Verlust zu kompensieren.

pd/ome |

Der Ständerat ist heute dem Nationalrat gefolgt und hat entschieden, die Auflage von 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen (BFF) nicht umzusetzen  (-> der «Schweizer Bauer» hat darüber berichtet: «3,5% BFF auf Ackerland kommen nicht»).

In einer gemeinsamen Medienmitteilung zeigen sich die Naturschutzverbände Pro Natura, WWF, Birdlife und Greenpeace enttäuscht über diesen parlamentarischen Entscheid. Die Politik würde damit das Artensterben ignorieren, heisst es in der Mitteilung. Die Verbände fordern deshalb jetzt ein Ja zur Biodiversitätsinitiative, damit die Stimmbevölkerung diesen politischen Entscheid korrigieren könne.

Massnahme zuvor bestätigt

Das Gesetz verlangt, dass die Schweizer Landwirtschaft ihre Nährstoffverluste und das Pestizidrisiko bis 2027 reduzieren müsse, letzteres um 50 Prozent. Die wichtigste Massnahme dafür wäre gewesen, dass Landwirtinnen und Landwirte auf der Ackerfläche künftig 3,5 Prozent (statt wie bisher nur 1 Prozent) Biodiversitätsförderflächen anlegen , heisst es in der Mitteilung weiter. 

In der letzten Legislatur wurde diese Massnahme mehrfach bestätigt. Im neu zusammengesetzten Parlament hat sich diese Haltung jetzt offensichtlich geändert, stellen die Verbände fest. Ein breit abgestützter Kompromiss zur Reduktion der Pestizidrisiken- und Nährstoffe sei jetzt ersatzlos verloren gegangen. Dabei seien die Weichen für die Umsetzung bereits gestellt worden.

Landwirtschaft hat sich darauf eingestellt

Noch im Dezember wurde die Massnahme um ein weiteres Jahr verschoben. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Massnahme auf eine pragmatischere Ausgestaltung zu prüfen. Auch der Schweizer Bauernverband sprach im letzten November noch davon, die Massnahme lediglich «optimieren» zu wollen . Seit Anfang Jahr fand auch eine breit abgestützte Anhörung statt. Alle seien sich einig gewesen, dass die Massnahme umsetzbar und notwendig ist.

Nicht nur Feldhasen, Wildbienen, Marienkäfer, sondern auch viele weitere Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sind darauf angewiesen, dass sie im Ackerland Lebensraum finden. Auch die Ernährungssicherheit profitiert dank der Bestäubungsleistung der Insekten und einer höheren Bodenfruchtbarkeit

Marcel Liner, Landwirtschaftsverantwortlicher Pro Natura

Die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte haben sich auf deren Umsetzung eingestellt und wären schliesslich auch jene, denen die Massnahme für die nachhaltige landwirtschaftliche Produktion gedient hätte. Der Entscheid des Parlaments stösst nun genau jene vor den Kopf, die sich für eine fortschrittliche, zukunftsfähige Landwirtschaft einsetzen, schreiben die Verbände in ihrer Mitteilung.

Bestäuber und Nützlinge sichern Erträge

Die 3,5 Prozent BFF wären nicht nur ein wichtiger Schritt, um das Pestizidrisiko und die Nährstoffverluste zu verringern. Sie würden auch helfen das Artensterben in unseren Feldern aufzuhalten, schreiben die Naturschutzverbände weiter. Die Biodiversität in der Schweiz sei in einem sehr schlechten Zustand, ganz besonders auf dem Acker. Mehr Tier- und Pflanzenarten würden den Landwirtschaftsbetrieben bei der Produktion unterstützen.

 

Bestäuber würden durch mehr Biodiversität gefördert und der Pestizideinsatz könne dank den Nützlingen reduziert werden. Das sei auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. «Daher ist es sowohl für die Landwirtschaft wie auch für die Erhaltung der Biodiversität von zentraler Bedeutung, Bestäuber-Gemeinschaften mittels optimierter Bewirtschaftung und gezielten Massnahmen wie Biodiversitätsförderflächen zu schonen und zu fördern», lautet das Fazit der neusten Studie  von Agroscope. Umso mehr brauche es jetzt ein Ja zur Biodiversitätsinitiative, schliessen die Umweltschutzverbände ihre Mitteilung.

Kommentare (1)

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  • Gobo | 13.06.2024
    Wieso? Ich habe es schon freiwillig umgesetzt!
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