Während viele Sortenkäse ihre Produktionsmenge, aufgrund Verkaufsrückgängen im In- und Ausland und damit verbundenen grossen Lagerbeständen, drosseln müssen, hat die Geschäftsleitung der Sbrinz Käse GmbH für dieses Jahr eine Erhöhung der Produktionsmenge auf neu 1'685 Tonnen freigegeben. Die freigegebene Zusatzmenge komme aufgrund der der langen Reifedauer von Sbrinz AOP erst 2025 auf den Markt.
«Weil Sbrinz vor allem in der Schweiz verkauft und konsumiert wird, sind wir von grossen Einbrüchen verschont geblieben», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Der Verkauf sei 2023 nur um 1,7 Prozent gesunken. Letztes Jahr wurden somit 1'267 Tonnen Sbrinz AOP abgesetzt. Im Jahr zuvor waren 1289 Tonnen. 2023 nahm der Absatz im Inland um 14 auf 1208,5 Tonnen zu, währenddessen die sich Exporte um rund 40 Prozent reduzierten, nämlich von 95 von 58,5 Tonnen. Der Preis für Sbrinz ist im Laden von 30.78 auf 32.58 Franken pro Kilo gestiegen.
Reorganisation der Geschäftsstelle
Die Erhöhung der Produktionsmenge ist gemäss Sbrinz Käse ein Zeichen für positive Zukunftsaussichten. «Dies nicht zuletzt dank einer jungen Partnerschaft», heisst es in der Mitteilung. Seit einem Jahr kümmert sich die Emmi Schweiz AG um die Vermarktung von Sbrinz AOP. Emmi handelte bereits zuvor den Grossteil des Sbrinz-Volumens. Um die Marke zu stärken, stellte der grösste Schweizer Milchverarbeiter finanzielle Mittel zur Verfügung.
Mit der Abgabe des Marketing und der Kommunikation an Emmi rückten die Marktbearbeitung und der Verkauf zusammen. Die jährliche Produktion von 1600 Tonnen solle innerhalb von zehn Jahren um 500 Tonnen erhöht werden. Dann seien die 25 Sbrinzkäsereien gut ausgelastet, hiess vor einem Jahr. Nach einem Jahr der Zusammenarbeit zieht das Unternehmen eine «sehr positive» Bilanz.
Partnerschaft zahlt sich aus
«Die Partnerschaft mit der Emmi Schweiz AG wird als verlässliche Grundlage für eine langfristige und nachhaltige Erfolgsgeschichte von Sbrinz betrachtet», schreibt die Sbrinz Käse GmbH. Der Fokus im ersten Jahr der Partnerschaft bestand in der Bekanntheitssteigerung der Marke.
Im Rahmen von neuen Werbe- und Marketingmassnahmen wurde neben verschiedenen Sponsoring-Aktivitäten auch ein eigener TV-Spot produziert. Die Kampagne «Sbrinz drauf!» werde auch 2024 weitergeführt. «Die Bekanntheit des Sbrinz sowie das Aufzeigen der unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten stehen im Vordergrund», heisst es in der Mitteilung.
Das sind die Besten
Auch 2023 erhielt Sbrinz Bestnoten für seine Qualität. Der Sbrinz AOP-Taxationsdurchschnitt im Jahr 2023 (Produktion 2022, Taxation 2023) liegt bei sehr guten 19.61 Punkten.
Bei den Talkäsereien haben Peter Barmettler (Käserei Hof) mit 19.92 Punkten, Pirmin Dörig (Käserei Bürg GmbH) sowie Kurt Hofstetter (Käserei Hildisrieden AG) mit je 19.84 Punkten die Bestnoten erreicht.
Bei den Alpkäsereien erreichte Thomas Scheuber-Durrer (Alpkäserei Untertrübsee) mit 20.00 Punkten die Höchstnote.