Die Arbeitsgemeinschaft Berufsverbände Landwirtschaftlicher Angestellter (ABLA) fordert eine Lohnerhöhung von 200 Franken für alle Stufen. Eine Erhöhung nach der Nullrunde im letzten Jahr sei zwingend.
Bei der ABLA handelt es sich um die Dachorganisation der kantonalen Berufsverbände der landwirtschaftlichen Angestellten. Ihre Mitglieder sind gemäss eigenen Angaben Frauen und Männer, die im Gemüsebau, Weinbau, Obstbau und in Forstbetrieben tätig sind. Weitere Mitglieder sind Alphirten, Betriebshelfer und Angestellte in landwirtschaftsverwandten Berufen wie beispielsweise Landi-Mitarbeiter.
ABLA will auf Position beharren
Der Zentralvorstand hat am 19. Oktober die Lohnforderungen festgelegt. Die ABLA verlangt eine Lohnerhöhung von 200 Franken auf sämtliche Lohnklassen. «Die ABLA wird in den kommenden Lohnverhandlungen nicht von ihrer Position abweichen», stellt die Organisation klar.
Eine Erhöhung ist aus Sicht der ABLA zwingend. «Wollen wir die gleiche Situation wie in England, wo die Ernte auf den Feldern verrottet, weil keine Arbeitskräfte vorhanden sind? Dies wird passieren. Es sind je länger je mehr nicht genügend Arbeitskräfte vorhanden», warnt die ABLA.
2020 keine Einigung
Bei den Lohnverhandlungen im Herbst 2020 sei die ABLA auf die Lohnverhandlungen 2021 vertröstet worden. «Die Beteiligten werden aufgefordert, ihr Versprechen einzuhalten», heisst es in der Mitteilung. Die Nichterhöhung wurde mit der unsicheren wirtschaftlichen Lage, hervorgerufen durch die Corona-Pandemie, begründet. 2020 forderte die ABLA eine Lohnerhöhung von 100 Franken in den Klassen 1 bis 4 und 200 Franken in den Klassen 5 bis 8.
Das Lohnsystem ist insgesamt in acht Klassen , nach Ausbildung, Funktion und Berufserfahrung, unterteilt
Anfang Woche hat das Netzwerk «Widerstand am Tellerrand» in Bern und Zürich eine Petition für bessere Arbeitsbedingungen von ausländischen Arbeitskräften in der Landwirtschaft an die Kantonsregierungen übergeben. Die zentrale Forderung: 45-Stunden-Woche und die Einführung eines verbindlichen Mindestlohns von 4’000 Franken.
Die ABLA erachtet diese Forderung von 4'000 Franken als zu grossen Schritt. Eine Erhöhung aus 3'500 Franken findet die Organisation als gerechtfertigt.
Im Gegenzug müssen die Produktepreise steigen.
Das muss dringend durchgesetzt werden, weil sonst im Jahr 2022 sicher fast keine Landarbeiter aus dem Ostblock verschweige aus Portugal oder Spanien auf den Schweizer Feldern arbeiten.
In England ist es schon soweit.