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Schweinebranche verhindert Getreide-Richtpreise

bki/blu |

 

Bei den Verhandlungen der Kommission Markt-Qualität-Getreide von Swiss Granum wurden keine Richtpreise für das Futtergetreide gefunden. Die Vermarktung der Ernte 2023 wird folglich ohne Richtpreis erfolgen. Die Schweinebranche wehrte sich gemäss den Getreideproduzenten erfolgreich gegen eine Preiserhöhung. Letztere sehen für das Futtergetreide dunkle Wolken aufziehen.

 

Vor einem Jahr gingen die Wogen besonders vor der Richtpreissitzung beim Brotgetreide hoch. So kommunizierten die Schweizer Getreideproduzenten und der Berner Bauernverband damals vor den Verhandlungen, dass eine Erhöhung der Produzentenpreise beim Brotgetreide um 8 Franken pro 100 Kilo und beim Futtergetreide um 5 Franken pro 100 Kilo gerechtfertigt wären.

 

Letztlich kam es zu Nachverhandlungen im Herbst. Erreicht wurden die Forderungen aber weder beim Futter- noch beim Brotgetreide. Heuer hielten sich die Produzentenvertreter mit ihren Preisansprüchen bedeckt.

 

Es bräuchte 10 Prozent höhere Preise

 

Jedoch haben Fachleute die anfallenden Mehrkosten bei verschiedenen Ackerkulturen berechnet, und der Schweizer Bauernverband (SBV) hat summarisch kommuniziert, dass die Bauernfamilien für ihre pflanzlichen Produkte mindestens 10 Prozent höhere Erlöse bräuchten, um die gestiegenen Produktionskosten auszugleichen.

 

Falls diese 10 Prozent auch beim Weizen gelten sollten, müsste der Richtpreis bei der Klasse Top also auf knapp 65 Franken pro 100 Kilo steigen.

 

Kosten decken, um Produktionsflächen zu halten

 

Die Branche konnte sich nicht einigen.
Swiss Granum

 

2022 stimmte die Branche einer Erhöhung der Richtpreise für Futtergetreide um 3 Franken pro 100 Kilogramm zu. Mit dem Aufschlag werde ein Teil der gestiegenen Produktionskosten der Getreideproduzenten abgefedert, hiess es damals. Und weiter: «Die Erhöhung der Richtpreise sei ein Bekenntnis zur Versorgung des Marktes mit Schweizer Futtermittelrohstoffen und ein wichtiger Bestandteil für eine glaubwürdige inländische Fleisch- und Eierproduktion», hob die Branche hervor. Es handelte sich um die erste Erhöhung der Richtpreise seit dem Jahr 2010. Bereits damals gab es warnende Stimmen: «Gleichzeitig führt die Erhöhung aber zu Mehrkosten bei der Nutztierhaltung.»

 

In diesem Jahr war die Hoffnung bei den Getreideproduzenten da, die Richtpreise noch einmal zu erhöhen. Für den Schweizerischen Getreideproduzentenverband (SGPV) seien kostendeckende Preise notwendig, um die Produktionsflächen zu halten und ein Rückgang der Menge zu verhindern. Um die Kosten des Absenkpfads zu decken und unter Berücksichtigung der Entwicklung der Produktionskosten, habe sich der Vorstand des SGPV für Mindestpreise von 44 Fr./dt für Futterweizen und 42 Fr./dt für Futtergerste ausgesprochen, heisst es in einer Mitteilung von Dienstag. Doch dieses Anliegen fand kein Gehör. 

 

Nächste Monate entscheidend für Futtergetreide

 

«Diese Forderungen fanden bei den Verhandlungen leider keinen Kompromiss, insbesondere wegen der Verteuerung der Futtermittel», schreiben die Getreideproduzenten. Dieser Einwand kam laut dem SGPV vor allem aus dem Schweinesektor. «Trotz der konstruktiven Diskussion konnten die Preiserwartungen der Getreideproduzenten, der Tierhaltervertreter sowie der Abnehmer nicht in Übereinstimmung gebracht werden», teilte Swiss Granum mit. 

 

Die Vermarktung der Ernte 2023 werde folglich ohne Richtpreis seitens der Getreidebranche erfolgen. Dies sei langfristig mit erheblichen Risiken verbunden, kritisieren die Getreideproduzenten. «Wenn bei der Ernte 2023 die Produzenten keine zufriedenstellenden Preise erhalten, laufen wir Gefahr, dass auf andere Kulturen ausgewichen wird. Die nächsten Monate werden somit für die Entwicklung der Futtergetreideflächen in der Schweiz entscheidend sein», warnt der SGPV. 

 

Um höhere Futtergetreidepreise zu realisieren, müssen gemäss der Branche die Rahmenbedingungen ändern. Doch dieses Unterfangen dürfte schwierig. Denn der Bund zeigt kein grosses Interesse, den Anbau zu fördern. Der SGPV ist mehrmals in Bundesbern aufgelaufen. «In der Vergangenheit haben wir wiederholt sowohl eine Erhöhung des Grenzschutzniveaus als auch ein Einzelkulturbeitrag für Futtergetreide gefordert», so der Verband. Doch die Vorstösse blieben erfolglos. 

Kommentare (1)

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  • S.b | 12.06.2023
    Es wird zeit den schweinebauern klar zu machen wer ihre gülle verwertet richtig der getreidebauer.Wenn ihr eure überschüsse an gülle in zukunft noch wegbringen wollt ,würde ich
    Gut überlegen wem ich in den rücken fallen will.Persöndlich werde ich und meine familie kein Schweinefleisch mehr essen.

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