/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

«Stundenlohn von 40 Franken ist angemessen»

Viel Arbeit, tiefe Einkommen. Die Arbeitsstunden der Bauernfamilien sollen besser abgegolten werden. Wie das? Der Schweizer Bauernverband sagt, wie Verdienst steigen soll. 

Adrian Haldimann |

Einen Stundenlohn von 40 Franken. Viele Landwirte dürften sich nun fragen, wer einen so hohen Lohnansatz hat. Denn im Schnitt verdienen sie selbst 17 Franken pro Stunde. Einen Stundenlohn von 40 Franken gibt neu der Schweizer Bauernverband (SBV) als Ziel für Bauern vor. «Ein solcher Stundenlohn ist angemessen und realisierbar», sagt SBV-Direktor Martin Rufer.

Beispielsweise in der Geflügelproduktion, die sehr eng mit den Grossverteilern Coop und Migros verzahnt ist, verdiene man bereits heute mindestens so viel. Das zeige, dass ein Stundenlohn von 40  Franken realistisch sei. Die Geflügelbranche erbringe den Beweis, dass eine faire Abgeltung möglich sei und von der Wertschöpfungskette getragen werden könne.

Analyse des Bundes

Den Stein ins Rollen brachte eine Anfang 2024 vorgestellte Analyse des Bundes zur finanziellen Lage der Bauernfamilien. In dieser wurde die insgesamt schwierige wirtschaftliche Situation aufgezeigt. Vor allem Rindviehhaltungsbetriebe kämpfen mit Stundenlöhnen von unter 15 Franken ums Überleben, etwas besser sieht es auf Betrieben mit Ackerbau (rund 27 Fr./h im Jahr 2021) und Spezialkulturen (rund 22  Fr./h) aus. Wegen der schlechten Ernten und der stark gestiegenen Kosten lagen die Stundenlöhne im Pflanzenbau gerade im Jahr 2024 wohl wesentlich tiefer.

Der SBV übte fortan Druck auf die Politik und die nachgelagerten Stufen aus. Zuletzt sorgte die SBV-Jahresmedienkonferenz von Anfang Jahr für grosse Aufmerksamkeit, als Gabi und Beat Schürch aus Kirchberg BE ihren Stundenlohn von 18  Franken darlegten , den sie auf ihrem 33 Hektaren grossen Biobetrieb erwirtschaften. Wie will der SBV dieses Stundenlohnziel erreichen? Rufer informiert über den aktuellen Stand der Dinge.

Angepasste Vollkostenrechnungen

So erneuere der SBV mithilfe von Agroscope die Vollkostenrechnungen für einzelne Produktionszweige, der Lohnansatz liege neu bei 40  Franken pro Stunde. Man will damit die Diskussionen in den Branchen, wenn es um die Festlegung von Richtpreisen geht, ausgehend von den neuen Vollkostenrechnungen lancieren. «Richtpreise sollen unter Berücksichtigung sowohl der Marktlage als auch der Produktionskosten festgelegt werden», so Rufer weiter.

Wie bereits angetönt, sind die Verdienstunterschiede in den Produktionsrichtungen gross. Empfiehlt der SBV, mit weniger Rentablem aufzuhören? «Es ist nicht das Ziel, dass alles unterhalb eines Stundenlohns von 40 Franken nicht mehr gemacht wird», sagt Rufer. Ziel ist es, dass wir in allen Bereichen die Verdienste verbessern können. Gerade in der Milchproduktion müsse sich zwingend etwas ändern, ist der Direktor überzeugt.

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Victor Brunner | 30.05.2025
    Ein Stundenlohn von Fr. 40 ist nur mit weniger Staatsbauern und mehr Marktbauern möglich. Das heisst raus aus der Komfortzone des Staates, mehr Eigenverantwortung, weniger unrentable Betriebe, mehr Professionalität!
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Geht Ihr auf die Jagd?

  • Ja:
    51.85%
  • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
    45.3%
  • Früher ja, jetzt nicht mehr:
    0%
  • Noch nicht, will Ausbildung machen:
    2.85%

Teilnehmer insgesamt: 351

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?