Das Angebot an Betrieben, die den 1. August-Brunch anbieten ist knapp, schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung. Man sei nun dringend auf der Suche nach weiteren Gastgebern.
Letztes Jahr wurde der traditionelle Anlass auf rund 270 Land- und Alpwirtschaftsbetrieben in der Schweiz durchgeführt. In Spitzenzeiten organisierten über 500 Betriebe einen Brunch. Der SBV liess letztes Jahr auf Anfrage verlauten, dass er 300 teilnehmende Betriebe anstrebe.
Deshalb werden es immer weniger
Den 1.-August-Brunch auf Schweizer Bauernhöfen gibt es seit mehr als 30 Jahren. 1992 fand der Anlass zum allerersten Mal statt. Vor der Coronapandemie machten noch 350 Bauernfamilien beim Brunch mit, die Besucherzahl lag 2019 bei 150'000 Besuchenden. 2021 sank die Anzahl Gäste, vor allem wegen der Pandemie, auf 70’000. Am Jubiläumsanlass im Jahr 2022 haben 280 Höfe Gäste empfangen.
Mit rund 150’000 Besucherinnen und Besuchern erreichte der Brunch wieder die Grösse wie vor der Covid-19-Pandemie. Stabilisiert hat sich die Anzahl an Gastgebern jedoch nicht. 2023 haben «nur» noch 250 Betriebe einen Brunch organisiert.
Die Gastgeber-Problematik ist mittlerweile ein altbekanntes Problem. Laut dem Schweizer Bauernverband (SBV) ist der generelle Rückgang der Betriebe in den letzten zehn Jahren ein Grund dafür. Dazu käme die gestiegene Arbeitsbelastung auf den Höfen, die im Sommer besonders hoch sei. Und auch Corona habe zum Rückgang geführt.
Ziel ist es, Brücken zwischen Produzenten und Konsumenten zu bauen.
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Potenzielle Kunden begrüssen
Dabei bietet die Teilnahme als Gastgeberbetrieb laut dem SBV einige Vorteile. «Der 1.-August-Brunch kann die eigene Direktvermarktung ankurbeln und ein Element der betrieblichen Öffentlichkeitsarbeit sein», schrieb der SBV letztes Jahr auf Anfrage.
Neben der Möglichkeit den eigenen Hof und die eigenen Produkte bekannt zu machen, entstehe durch den Anlass die Chance das Vertrauen und die Wertschätzung der Gäste zu gewinnen und ihnen zu zeigen, wieviel Arbeit und Leidenschaft hinter ihren Lebensmitteln steckt. Dadurch würden neue Kunden gewonnen werden können und ihr Bewusstsein für nachhaltige und regionale Landwirtschaft gefördert werden.
Geld und Helfer im Griff haben
Ein gutes Finanzmanagement und genügend unterstützende Helfer seien bei der Durchführung des Anlasses wichtig. Grundsätzlich sei jeder Hof für einen 1.-August-Brunch geeignet.
«Wichtig ist Freude am Organisieren und am Kontakt mit den unterschiedlichsten Gästen. Und ganz wichtig: Die ganze Familie muss ebenfalls hinter dem Projekt stehen», so der SBV. Der SBV unterstütz die Betriebe bei der Organisation des Brunchs, sei es mit «Tipps zur Durchführung bis hin zur Bekanntmachung», heisst es in der Mitteilung. Interessierte Betriebe können sich hier melden.
Das ist das Ziel des Brunchs
Der 1. August-Brunch auf dem Bauernhof ist ein Projekt der Kampagne «Schweizer Bäuerinnen & Bauern. Für dich». Ziel ist es, Brücken zwischen Produzenten und Konsumenten zu bauen und einen Blick hinter die Kulissen der hiesigen Lebensmittelproduktion zu gewähren.
Denn viele Konsumentinnen und Konsumenten hätten heutzutage nur wenig oder gar keine Berührungspunkte mit der Landwirtschaft und würden deren vielseitige Leistungen kaum kennen. «Als Gastgeber kann man mithelfen, der einheimischen Landwirtschaft ein Gesicht zu geben und mit einer schönen Erfahrung zu verbinden», schreibt der SBV.