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«Die Situation ist alarmierend»

Die Einkommen in der Landwirtschaft sind 2022 gesunken. Der Schweizer Bauerverband ist alarmiert. Deshalb fordert er dringend Massnahmen, um die Situation zu verbessern. Der Verband nimmt den Bundesrat und die Abnehmer in die Pflicht.

2022 haben die Landwirtschaftsbetriebe weniger verdient. Das landwirtschaftliche Einkommen nahm gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,3% ab. Vor allem die Teuerung und die tiefen Schweinepreise haben den Betrieben zugesetzt. Das Einkommen  betrug im Mittel 79’700 Franken je Betrieb. Je nach Region gibt es deutliche Unterschiede.  Mehr dazu in der Grafik:

«Kaufkraft der Betriebe sinkt weiter»

Im Durchschnitt verdiente eine Familienarbeitskraft im vergangenen Jahr noch 56'100 Franken pro Jahr, 6,3% weniger als 2021. Besonders betroffen von diesem Rückgang ist das Hügelgebiet mit mehr als 10 Prozent. «Diese Zahlen sind äusserst alarmierend», schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung.

In der Landwirtschaft sind die Löhne deutlich tiefer als in Branchen des 2. und 3. Sektors. Der Median des Arbeitsverdienstes je Familienarbeitskraft betrug in der Tal-, Hügel- und Bergregion im dreijährigen Mittel jeweils 91%, 65% bzw. 58% des Vergleichslohnes. «80 Prozent der Betriebe hatten ein tieferes Einkommen, als der Vergleichslohn vorgibt», hebt der SBV hervor. Das leicht steigende Sektoreinkommen in diesem Jahr ist aus der Sicht des Verbandes nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Die leichte Zunahme werde durch die Inflation aufgefressen. «Die Kaufkraft der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt weiter», kritisiert der Verband.

«Sparen bei Bauern gesetzeswidrig»

Aufgrund der Defizite im Bundeshalt muss der Bund in den kommenden Jahren sparen. Bei der Landwirtschaft sind dies 2 Prozent. Das ist für den SBV ein Affront: «Ausschliesslich bei der Landwirtschaft will der Bundesrat effektiv sparen und die Ausgaben senken. Bei den übrigen Ausgabenposten besteht das Ziel maximal darin, das Ausgabenwachstum zu verlangsamen», heisst es in der Mitteilung weiter.

Das Vorgehen taxiert der SBV gar als gesetzeswidrig. Laut Landwirtschaftsgesetz (Artikel 5) muss es leistungsfähigen Betrieben möglich sein, ein Einkommen zu erzielen, das mit jener der übrigen erwerbstätigen Bevölkerung in der Region vergleichbar ist. Andernfalls muss der Bundesrat Massnahmen ergreifen. Mit den Sparmassnahmen tue er aber genau das Gegenteil.

Mehrkosten nicht abgedeckt

Weil aufgrund der Teuerung die Kaufkraft in der Bevölkerung schwindet und sie daher vermehrt auf preisgünstige Lebensmittel ausweicht, leidet die Landwirtschaft gemäss SBV zusätzlich. «Es ist der Landwirtschaft nach wie vor nicht gelungen, ihre Mehrkosten bezüglich Umwelt und Tierwohl vollumfänglich weiterzugeben», so der SBV.

Der Verband zeigt sich tief besorgt über die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaftsbetriebe. Er fordert deshalb folgende Massnahmen:

  • Bundesrat und das Parlament sollen die Sparübung auf dem Buckel der Bauernfamilien abbrechen.
  • Die Abnehmer sollen faire Preise bezahlen, die die Produktionskosten decken und die Schweizer Lebensmittelproduktion attraktiv halten.

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