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Milch: Habt Ihr Eure Produktion 2022 verändert?

blu |

 

In der Schweiz wird deutlich weniger Milch produziert. Die Produzentenpreise sind zwar gestiegen. Der Anstieg deckt die höheren Kosten kaum. Wie wollen von Euch wissen, ob Ihr in diesem Jahr mehr, gleichviel oder weniger Milch produziert. Stimmt ab und diskutiert mit.

 

Die Milchproduktion in der Schweiz ist rückläufig. Seit Juli 2021 ist die Produktion im Vergleich zum Vorjahresmonat rückläufig. In diesem Jahr hat sich der Rückgang verstärkt.

 

Produktion geht deutlich zurück

 

Das grösste Minus – in Prozent und auch in Menge – wurde im Juni 2022. Die Produktion ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent oder 17’188 Tonnen abgenommen. Im Vergleich zum Juni 2020 wurde bei der Milchproduktion eine Abnahme von 6’533 Tonnen oder minus 2.4 Prozent verzeichnet.

 

Die Milcheinlieferungen sind deutlich zurückgegangen.
SMP

 

Im Juli 2022 betrug die Milchproduktion 259’487 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht dies einer Abnahme von 3’498 Tonnen oder minus 1.3 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2020 wurde bei der Milchproduktion eine Abnahme von 5’608 Tonnen oder minus 2.1 Prozent verzeichnet.

 

Auch die bisherige Jahresproduktion spricht eine deutliche Sprache. Die kumulierte Milchproduktion von Januar bis Juli 2022 betrug 1'995’689 Tonnen. Sie lag um 62’679 Tonnen oder 3.0 Prozent tiefer als in der Vorjahresperiode. Im Vergleich zum Jahr 2020 ging die Milchmenge um 44’360 Tonnen oder 2.2 Prozent zurück.

 

Kosten massiv gestiegen

 

Die Schweizer Milchproduzenten (SMP) führen den Rückgang der Milchproduktion auf den Futtermangel, die rückläufigen Kuhzahlen sowie das teure Kraftfutter zurück.

 

In den vergangenen Monaten sind die Produktionskosten bei den Milchbauern weiter deutlich gestiegen. Energie, Futter, Maschinen, Dünger etc. haben sich verteuert. Der Schweizer Bauernverband (SBV) und die Schweizer Milchproduzenten (SMP) forderten im August 2022 eine Erhöhung des Nettoerlöses aus der Molkereimilch um mindestens 5 Rp./kg.

 

Seit Ausbruch des Krieges seien die Kosten massiv gestiegen. «Im Mai 2022 waren die Vorleistungen im Schnitt fast 10 Prozent höher als im Vorjahr. Davon ist die Milchproduktion stark betroffen», hielten die SMP in einer Mitteilung fest. Damit die Milchproduzenten ihre Kosten decken könnten, müsste der Nettoerlös um 5 Rappen steigen.

 

SMP versprechen höheren Preis

 

Damit wieder mehr Milch produziert wird, sollen also die Produzentenpreise steigen. «Es wird im November 2022 per 1. Januar 2023 eine A-Richtpreiserhöhung respektive eine Marktpreisanpassung geben», sagt SMP-Direktor Stefan Hagenbuch zu «Schweizer Bauer».

 

Der BOM-Präsident Peter Hegglin sieht eine gute Zukunft für die Schweizer Milchwirtschaft.
Imo Flow

 

«Schweizer Bauer» befragte den Präsidenten der Branchenorganisation Milch (BOM), Peter Hegglin, unter anderem zum Milchmarkt. Auf die Frage, dass sich zahlreiche jüngere Betriebsleitende von der Milchproduktion abwenden, sagte Hegglin: «Es gibt solche, die täglich mit Freude am Melken sind! In den letzten Jahren sind die Preise stetig gestiegen, so konnten wir von der Milchbranche der jungen Bauerngeneration auch ein Zeichen setzen. Die Branchenorganisation Milch will, dass die Jungen in der Milchproduktion für sich eine Zukunft sehen. Ich bin überzeugt, dass die Milchwirtschaft in der Schweiz eine gute Zukunft vor sich hat.»

 

Die Schweiz habe viel Grasland und Wissen rund um die Milchproduktion. Zudem gebe Verarbeiter, die investierten. «Wir haben Händler, die Milchprodukte verkaufen wollen, und nicht zuletzt viele Kunden, die einheimische Milchprodukte wollen», sagte der Ständerat Hegglin (Mitte/ZG) weiter.

 

Gemäss dem jüngsten Milchpreismonitoring der SMP von Juli 2022 betrug der Standard-Produzentenpreis (SPP 180'000 kg) im Juli 74.08 Rp./kg. Dies waren 4.25 Rp./kg mehr als im Vormonat, resp. 8.42 Rp./kg mehr als im Vorjahresmonat. Der Mittelwert der 12 Vormonate betrug im Juli 65.85 Rappen (+4.76 Rp./kg mehr als im Juli 2021).

 

Letzte Richtpreiserhöhung im April

 

Die letzte Preiserhöhung erfolgte Mitte April. Die Branchenorganisation Milch (BOM) hatte Anfang März beschlossen, den Richtpreis für industrielle Molkereimilch im A-Segment per 16. April um 5 Rappen auf 78 Rappen je Kilo zu erhöhen. Es handelte sich um die erste Erhöhung seit dem 1. Januar 2021. Dem Vernehmen nach war die Erhöhung aber keineswegs unumstritten. Erst nach langen Verhandlungen konnte sich die BOM auf die 5 Rappen einigen.

 

Das Fixieren des Richtpreises kritisierte auch BIG-M. Mitte März hielt sie die Organisation in ihrem Newsletter fest. «Dass der Richtpreis für das ganze Jahr eingefroren wird, ist deshalb eine Katastrophe.» Und weiter hielt sie fest: ««Egal ob zu wenig Milch auf dem Markt ist, die Verarbeiter und Detailhändler kommen nie zu kurz.» So könne der Rückgang der Milchproduktion in der Schweiz nicht aufgehalten werden.

 

Habt Ihr Eure Milchproduktion in diesem Jahr verändert. Melkt Ihr weniger, gleichviel wie im vergangenen Jahr oder gar mehr als 2021? Stimmt ab und diskutiert mit

 

 

 

 

Weniger Abzüge

 

Im vierten Quartal 2022 steigt der Milchpreis. Weil der Fonds Rohstoffverbilligung im ersten Halbjahr 2022 von den hohen Preisen auf dem internationalen Milchmarkt profitierte, gibt es hier eine Anpassung der Abzüge gegen unten. Befristet für das vierte Quartal 2022 wird der Abzug auf 2,5 Rappen pro Kilo Milch reduziert. «Damit bleiben den Produzenten von nicht verkäster Molkereimilch im Vergleich zu bisher 2 Rappen mehr pro Kilo», teilte die BOM im August 2022 mit.

 

Der Fonds Rohstoffverbilligung stützt Schweizer Milchgrundstoffe wie Milchpulver in verarbeiteten und exportierten Nahrungsmitteln (z. B. Schokolade) abhängig von der Preisdifferenz für Milchfett und Milcheiweiss zwischen der Schweiz und dem Ausland. Weil die Preise für Milch im Ausland gestiegen sind, ist der Mittelbedarf bei den exportierenden Unternehmen kleiner. Von einer Erhöhung des Richtpreises wollte die Mehrheit des BOM-Vorstandes im August nichts wissen. Man habe über den Preis gesprochen. «Der Vorstand hat dabei an seinem am 2. März gefällten Entscheid festgehalten, den Richtpreis bis Ende Jahr stabil bei 78 Rp./kg Milch zu belassen», hiess es damals.

Kommentare (12)

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  • Aaremiuchgigu | 14.10.2022
    Auch wenn der Preus auf 1.- steigt die die aufghört haben kümmerts kaum ! Ist auch gut so ! aushungern muss man den Markt bis die Käser auf den Knien kommen und wir Produzenten wieder selber verhandeln können ! Wenn die Vermarktung nur noch über Büroheinis läuft sieht man zur Zeit im Schweinemarkt wie toll das funktioniert !
  • Thurgauer | 13.10.2022
    Schade das so etwas von einem biobergbauern geschrieben wird, der bei jeder agrarreform mehr dz erhält! Sag doch einfach danke den talbetrieben!
  • BioBergbauer | 13.10.2022
    So Rentabel wie es jetzt ist, war es schon lange nicht mehr. Wer jetzt nichts verdient schafft es auch mit einem noch höheren Milchpreis nicht. Vielleicht merken jetzt einige das weniger mehr wäre, aber viele glauben noch immer ohne Kraftfutter und spezialpülverli kann man nicht Melken zum Glück der Futtermühlen
  • Biobärgpuur | 13.10.2022
    Lese ich das richtig?
    Nachfrage ist gesunken, deshalb Preis rauf damit die Produktion erhöht werden kann um die Kosten zu decken? Nennt man das Bauernschlau?
    Vielleicht einfach mal etwas den Puls am Markt fühlen. Die, die kräftig mithelfen um die DZ zu stemmen sind leider oft die unbeliebten links, grünen Städter, die Hafermilch trinken und wenig Fleisch essen. Melkt soviel ihr wollt, jammert aber nicht über euer leeres Portemonnaie.
    Ackerbau für Tierfutter? Sollte mal wirklich überdenkt werden.
    • Hans | 13.10.2022
      Ackerbau als Tierfutter ermöglicht eine höchst effiziente Milchproduktion. Ist sowieso besser 10 000 kg pro Kuh zu melken als nur 5000 kg, es braucht nur die halben Tiere und die Betriebe sind effizienter. Vielleicht sollte sich auch die Agrarpolitik wieder ein wenig lösen von dem verkrampften Gedanken, dass nur Milch aus Gras der einzige Weg sei. Eine effizient produzierende Landwirtschaft sollte wieder an Bedeutung gewinnen.
      • Biobärgpuur | 14.10.2022
        Hans, rein rechnerisch was die Milchleistung betrifft gebe ich dir gerne Recht. Nur ist das was i.d R. vom Acker kommt, nicht unbedingt das, was der Kuh gut tut und Aufzucht kostet auch Geld, da zahlt sich Tiergesundheit ein etwas längeres Kuhleben und tiefe TA Kosten aus.
        Effiziente Produktion ist ein Muss um erfolgreich zu sein. Du weisst es, den wenigsten gelingt dies. Das ständige Gejammer vieler unserer Kollegen spricht für sich.
  • Zfrede | 12.10.2022
    Habe mit 1.15fr einen sehr guten Preis und das mit 100% eigenfutter. Vielleicht mal an alle mal die produktinnsform überdenken
    • Vielleicht | 12.10.2022
      kannst du besser rechnen als schreiben
      • Zfrede | 13.10.2022
        oh produktionsform falsch gschrebe aber rechnen lkann ich gut und mit 1.15Fr. Milchpreis sehr zfrede
  • Märtu | 12.10.2022
    Denke langsam aber sicher das unsere Verbandsheinis doch noch auf den Plan kommen. Ohne Produzenten keine Milch. Vielleicht leider schon zu spät. Wer einmal weiss wie es ohne Melken geht, fängt so schnell nicht mehr damit an. Ich jedenfalls vermisse es seit dem Ende noch keinen Tag!
  • Ex - Milchproduzent | 12.10.2022
    Kosten rauf, Milchpreis nur sehr bescheiden erhöht.
    Geniesse mehr Freizeit, soll melken wer will...
    • ueli keller | 14.10.2022
      Soll Melken wer Kühe hat. Ich habe gerne gemolken . Doris Leuthard sagte : es gibt Gewinner und Verlierer im Leben !
      Zugleich hat sie den Milchproduzenden das Messer in den Rücken gestossen. Diese ausgebildete Juristin wird als Zeitzeugin in die Geschichte eingehen .

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