Viele Landwirtinnen und Landwirte sind hässig. Oft reichen die Produzentenpreise nicht aus, um die Kosten zu decken. In den vergangenen Tagen haben die Bauern mit verschiedenen Aktionen bessere Produzentenpreise, mehr Wertschätzung für ihre Arbeit und weniger Bürokratie gefordert.
SMP fordern «substanzielle Erhöhung»
Als erster Prüfstein gelten die Verhandlungen bei der Milch. Am Freitag treffen sich die Vertreter der Branchenorganisation Milch (BOM). Sie werden über den A-Richtpreis für Industriemilch für das 2. Quartal befinden. Per 1. Januar 2024 wurde der Richtpreis um 2 Rappen auf 79 Rappen pro Kilo Milch gesenkt. Die Bauernverbände und Bauernorganisationen warnten davor. Eine solche Senkung sei für die Produzenten nicht tragbar.
Nun fordern sie eine Erhöhung von mehreren Rappen. Der Zürcher Bauernverband will 4 Rappen mehr , der Berner Bauernverband 5 Rappen . Vom Dachverband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) hört man hingegen nicht viel im Vorfeld der Sitzung, kritisierte schweizerbauer.ch vor wenigen Stunden die SMP.
Das war auch so. Nun haben die Schweizer Milchproduzenten rund 12 Stunden vor Beginn der Richtpreisverhandlung reagiert. Gegenüber den Tamedia-Zeitungen sagte der Dachverband der Milchproduzenten, «dass sie bei den Richtpreisverhandlungen eine substanzielle Preis-Forderung einbringen werden.» Einen genauen Betrag nannten die SMP nicht.
«BOM lässt sich von Protesten nicht beeindrucken»
Und die Proteste der Basis sind auch im SMP-Hauptsitz in Bern angekommen. «In Zeiten wie heute, wo die steigenden Produktionskosten die Mehrerlöse gleich wieder wegfressen, wird erwartet, dass diese Verantwortung übernommen wird. Die Signale, sind deutlich», schreiben die SMP. Und sie leiten die Forderungen an Handel und Verarbeiter weiter: «Wir fordern, dass die Zeichen jetzt auch verstanden werden.»
Die Chancen, dass der Richtpreis steigen wird, sind sehr gering. Der Zürcher Bauernverband schätzte die Wahrscheinlichkeit gegenüber schweizerbauer.ch auf weniger als 10 Prozent ein. Und der Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch, Stefan Kohler, sagte gegenüber den Tamdedia-Zeitungen: «Der BOM-Vorstand wird sich von den Protesten kaum beeindrucken lassen, Drohungen von aussen wirken eher kontraproduktiv.»
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