Am 12. April wird der Nachfolger vom Präsidenten der Schweizer Milchproduzenten (SMP), Hanspeter Kern, gewählt. Der SMP-Vorstand hat mit Christophe Noël, Urs Werder und Boris Beuret drei Kandidaten vorgeschlagen. schweizerbauer.ch hat sie auf ihren Betrieben besucht. Heute stellen wir Euch Urs Werder vor.
«Sie sind alle ausgewiesene Kenner der gesamten Milchbranche», schreibt der Verband zu den drei Kandidaten fürs Präsidium. Man präsentiere den Delegierten mit den drei Persönlichkeiten eine «echte Auswahl».
«Milch wird knapp bleiben»
Im «Schweizer Bauer»-Interview, das am 8. März in der Print-Ausgabe erschienen ist, äussert sich Biobauer Urs Werder aus Ganterschwil SG über die künftige Strukturentwicklung der Milchwirtschaftsbetriebe: «Als Vorstandsmitglied der Landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft St. Gallen und als Treuhänder habe ich einen guten Überblick über Kreditgesuche, Betriebsentwicklungen, Nachfolgeplanungen etc. Die Tendenz geht dahin, dass weitere Landwirte die Milchproduktion aufgeben. Deshalb wird die Milch auch in den nächsten Jahren eher knapp sein.»
Im Video-Interview sagt er, weshalb er der geeignete Nachfolger von Hanspeter Kern ist. Er engagiere sich schon lange in der Milchbranche und setze sich in verschiedenen Ämtern für die Anliegen der Milchproduzenten ein. «Ich kenne den Milchmarkt, weiss wie die Milchwirtschaft funktioniert, und habe ein breites Wissen.»
Biobauer Urs Werder kann mit dem Weidebeitrag, der im nächsten Jahr eingeführt wird, nichts anfangen: «Mit dem Weidebeitrag wird die Milchproduktion nicht unterstützt, ausser bei einer ganz extensiven Produktion. Nicht einmal mit unserem Bio-Weidebetrieb kann ich beim Weidebeitrag mitmachen», sagt er. Mit dem zeitweiligen Eingrasen könne er nicht garantieren, dass die Kühe 70 Prozent ihres Futters auf der Weide fressen. «Hinter diesem Programm kann ich nicht stehen.»
Mehr zu Kandidat Christophe Noël gibt es hier
Person, Familie und Betrieb
Urs Werder (57), Landwirt mit kaufmännischer Ausbildung, bewirtschaftet mit seiner Frau Marlis in Ganterschwil SG einen Grünland-Betrieb (seit 1999 biozertifiziert) mit 15 ha LN in der Hügelzone auf 740 m ü.M. Sie melken zwischen 15 und 18 Brown-Swiss-Kühe, dazu kommen 15 Stück Jungvieh. Werder liefert pro Jahr rund 110’000 kg silofreie Biomilch an die Appenzeller Käserei Stadelmann (Swiss Cheese Factory) in Ganterschwil SG.
Urs Werder arbeitet mit einem Teilzeitpensum von 45 Prozent als Treuhänder bei der Agreno Treuhand AG und hat folgende Ämter inne: Präsident der Branchenorganisation Butter (BOB), Präsident der Branchenorganisation Schweizer Milchpulver (BSM), Präsident der SMP-Käsereimilchkommission, Geschäftsführungsmitglied der Sortenorganisation Appenzeller Käse, Vizepräsident der Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost (VMMO).
Werders haben vier Kinder (Eliane, Rahel, David und Fabian) im Alter von 19 bis 27 Jahren. Sohn Fabian, Meisterlandwirt und aktuell mit 20 Prozent auf dem Betrieb angestellt, wird den Betrieb per 2024 übernehmen.
können diese vielen Aufgaben ( Landwirt, 45% Treuhänder, Präsident von BOB, BSM und SMP Käsereikommission, Vorstand Appenzeller Käse, Vizepräsident vom VMMO usw. noch zufriedenstellend erledigt werden!!??
Ich persönlich glaube das nicht, aber gewisse Leute glauben überall dabei sein zu müssen!!!!!!!
Oder ist die Frage nach dem Weidebeitrag eine Fangfrage, um die Inserenten des SB (Mühlen etc.) nicht zu verärgern?
Doch ist es unmöglich (bei mir auf 900 m.ü.M. im Oktober) 70 % der TS-Aufnahme auf der Weide zu erreichen.
Ich kann auch nichts damit anfangen, unterstützt wird wieder einmal mehr der mutterkuhhalter der auch auswärts arbeitet.
Und ja probiere dieses Jahr denn Weide Beitrag mal aus denke das ich ihn erfüllen kann, ausser im Oktober wird's kritisch, laut Abklärung muss ich dann einfach zB. Auf Video festhalten das es zunass oder kein Grass mehr vorhanden ist weil die vegetation eingestellt hat .