/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Punkterekord für OB-Zuchtfamilie

Arnold Glatthard aus Schattenhalb BE ist Original-Braunvieh-Züchter. Er zeigte im Frühling eine Rekord-Zuchtfamilie. Dazu gehöre auch Glück, betont er. Sein Erfolgsrezept ist der richtige Stier zur passenden Kuh.

Acht Experten von Braunvieh Schweiz bewerteten im Frühling 201 weibliche Zuchtfamilien, darunter 40 mit Original Braunvieh (OB). Dabei gab es einen Rekord. Über die höchstbeurteilte OB-Familie durfte sich Arnold Glatthard, Schattenhalb BE, mit Vero U-Bach Prudenzia freuen. Diese Nachzucht erzielte mit 92 Punkten das höchste je erreichte Resultat beim Original Braunvieh.

40 Kühe in Laktation

«Bei der Zuchtfamilie vorgestellt wurden die Stammkuh Prudenzia und ihre Nachkommen Tamina, Ulania, Viliana, Warita, Wentura und Bonita», zählt der erfolgreiche OB-Züchter auf. «Wir hatten schon immer OB im Stall, mein Vater war Gründungsmitglied des Schweizerischen OB-Zuchtvereins.» 2008 hat Arnold Glatthard mit seiner Familie den Betrieb Ey in Meiringen BE übernommen.

«Heute werden die beiden Betriebe Ey, der ursprünglich Fleckvieh hatte, und der OB-Betrieb in Schattenhalb parallel geführt.» Schritt für Schritt ersetzt er das Fleckvieh nun durch OB. «Heute haben wir 40 Kühe in Laktation, etwa zehn Galtkühe und die Nachzucht, insgesamt etwa 100 Stück Rindvieh und 160 Stück Mastschweine, und das in der Bergzone I und Land in den Bergzonen I bis IV.»

So müsse er Maschinen haben fürs Berg- und fürs Talgebiet, «die Maschinenkosten sind ziemlich hoch». Die Küchenabfälle in der ganzen Region werden gesammelt und zu Biogas verarbeitet in Zusammenarbeit mit der ARA Meiringen. Weiter ist der Betriebsleiter Bieneninspektor und auch in dieser Funktion gefordert. «Aber das ist eine gute Abwechslung zum Bauern», stuft er die Nebentätigkeit ein.

«Ist ein Stück weit auch Glückssache»

Arnold Glatthard war sich im Vorfeld ziemlich sicher, dass seine Zuchtfamilie ein hohes Niveau hat, als sie im April beurteilt wurde. «Doch ein solcher Rekord ist immer auch abhängig von der Tagesform der Kühe und ein Stück weit auch Glücksache. Ich habe früher schon Zuchtfamilien gezeigt, und wenn ich eine Familie zeige, will ich es recht machen, und dazu braucht es die richtigen Tiere und auch genügend Zeit zur Vorbereitung.»

Sein Erfolgsrezept ist, den richtigen Stier für die richtige Kuh auszuwählen. «Hin und wieder habe ich einen Zuchtstier im Stall, aber mittlerweile setze ich mehr auf KB», so seine Aussage. «Ich konnte Stiere wie Lordan, Arcas und Anankin an Swissgenetics verkaufen. Diese Stiere wurden auch auf meinen Betrieben in letzter Zeit am meisten eingesetzt, und sie haben mich nicht enttäuscht.»

Drei Anbindeställe

Arnold Glatthard bewirtschaftet seine Betriebe mit seinen beiden Töchtern in Ausbildung und mit zwei Angestellten. «Ohne ein gutes Team im Hintergrund geht es nicht», meint er dazu. Kein Wunder: Die beiden Höfe umfassen zusammen 38 Hektaren, das meiste Grünland, 3 Hektaren sind Silomais. Es ist ein IP-Suisse-Betrieb mit drei verschiedenen Anbindeställen.

Die Milch wird im Tal als Industriemilch verkauft, die Hälfte der Kühe geht z Alp, und dort wird die Milch verkäst. Die Milchleistung liegt bei rund 7’500 Kilo im Schnitt. Gefüttert wird im Winter eine Mischration aus Mais- und Grassilage, Heu, Luzerne und Malz. Im Sommer sind die Kühe auf der Weide und erhalten im Stall Grassilage.

Tiefe Zellzahlen

Das Zuchtziel von Arnold Glatthard ist eine robuste, mittelgrosse OB-Kuh mit gutem Fundament, die weidetauglich ist. Wichtig sind dem erfolgreichen Züchter eine angepasste Milchleistung, die sich mit dem hofeigenen Futter erfüttern lässt, und tiefe Zellzahlen.

Zum Raufutter setzt er pro Laktation je nach Milchleistung etwas Kraftfutter ein, angepasst an die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion (GMF). «Dieses Programm ist zwar nicht ganz stimmig, denn die Maissilage vom Betrieb zählt zum Kraftfutter, die zugekaufte Luzerne aber nicht», so die leichte Kritik.

25 Nutztiere zum Verkauf

Die Rekord-Zuchtfamilie war die dritte, die Arnold Glatthard vorführte. «Ob es nächstes oder übernächstes Jahr wieder eine geben wird, wird sich weisen», meint er realistisch, «zuerst müssen die Kühe gesund bleiben.» So wie die Stammkuh Prudenzia, die 2014 geboren wurde und die ausser einem Limousin immer nur OB-Kühkälber zur Welt brachte.

«Wir nutzen die Kühe lange und hatten auch schon drei 100’000er-Kühe im Stall, von denen eine noch lebt», freut er sich. «Von den 25 Kuhkälbern, die es pro Jahr etwa gibt, können wir einige Nutztiere verkaufen.» Man wisse es selber zu wenig zu schätzen, meint er dazu. «Man sollte mehr Freude haben am Glück in der Zucht und zufrieden sein mit dem, was man hat.»

Hier finden Sie weitere Informationen zur Expertenbewertung der 201 weiblichen Zuchtfamilien.  

Was gilt als Zuchtfamilie?

Unter einer Zuchtfamilie versteht man laut Braunvieh Schweiz eine Stammkuh mit ihren Töchtern und Söhnen. Bei der ersten Beurteilung müssen mindestens vier Nachkommen der HB-Stufe A aufgeführt werden, davon zwei Kühe mit je einer Laktation von mindestens 270 Tagen.

Alle Nachkommen mit Abstammungs- und Leistungsausweis müssen zum Anmeldezeitpunkt im Schnitt einen Gesamtzuchtwert von mindestens 950 aufweisen. Die Töchter mit abgeschlossenen oder laufenden Laktationen müssen im Mittel aller Laktationen ab 250 Laktationstagen 3,10 Prozent Eiweiss erreichen, und die Summe aus Fett und Eiweiss muss mindestens 6,80 Prozent betragen.

Die inneren Werte wie Milchwert oder Zellzahl werden mit maximal 45, bei OB-Familien mit maximal 40 Punkten bewertet. Das Exterieur, bei welchem die aufgeführten Nachkommen massgebend sind, wird mit maximal 50 Punkten bewertet. Beim OB werden für die Bemuskelung zusätzlich maximal 5 Punkte vergeben. 75 und mehr Punkte ergeben die Klasse A für vorzügliche Familien. sum

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      33.59%
    • Nein:
      37.07%
    • Teilweise:
      21.96%
    • Habe keinen Mais:
      7.38%

    Teilnehmer insgesamt: 1721

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?