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Aaremilch: Er wird neuer Chef

Per 1. März 2024 hat die Aaremilch AG eine neue Geschäftsleitung. Der Verwaltungsrat hat Reto Burkhardt zum neuen Geschäftsführer gewählt. Er wird Nachfolger von Donat Schneider, der 12 Jahre die Geschäfte des Milchhändlers führte.

Nach dem Abschluss der Partnerschaft mit der Elsa Group mache der abtretende Donat Schneider Platz für Neues, heisst es in einer Medienmitteilung der Aaremilch.

«Mit der Wahl von Reto Burkhardt besetzt der Verwaltungsrat die Geschäftsführung der Aaremilch AG mit einem ausgewiesenen Branchenkenner, der es versteht, mit seiner Vorwärtsorientierung und seinem unternehmerischen Geschick die Aaremilch AG gezielt weiterzuentwickeln», heisst es in der Mitteilung weiter.

Reto Burkhardt ist eidgenössisch diplomierter PR-Berater und besitzt einen Master of Business Administration in International Management. 

Grosses Netzwerk

Reto Burkhardt wohnt mit seiner Familie in Muri bei Bern und ist derzeit Leiter Kommunikation der Schweizer Milchproduzenten. Es gilt als bestens vernetzt in der Branche. Seine beruflichen Erfahrungen sammelte er als Kommunikationsberater bei Agroscope sowie in den letzten 8 Jahren als Leiter Kommunikation der Schweizer Milchproduzenten. Dort habe sich ein fundiertes Wissen und ein grosses Netzwerk in der Milchbranche, bei den Behörden und der kantonalen und nationalen Politik aneignet, heisst es in der Mitteilung weiter.

Bei der Aaremilch AG will Burkhardt für eine nachhaltige Milchbeschaffung sowie eine solide Interessenvertretung der Milchproduzenten einstehen. «Ich werde mich mit grossem Engagement, Freude und Herzblut für eine positive Zukunft der Aaremilch einsetzen und freue mich, die anstehenden Herausforderungen zusammen mit allen Milchproduzenten sowie einem motivierten Team anzupacken», lässt sich der künftige Geschäftsführer zitieren.

Lob vom Verwaltungsrat

Ende August gab Donat Schneider den Rücktritt als Geschäftsführer des Milchhandelsunternehmens bekannt.  «Ich will Platz für Neues schaffen», sagte der 51-jährige Agronom. Im Verwaltungsrat wurde der Abgang von Schneider bedauert. «Die frühe Ankündigung gibt dem Verwaltungsrat jedoch ausreichend Zeit, die Nachfolge mit aller Sorgfalt zu regeln», so Verwaltungsratspräsident Ruedi Bigler. 

Matthew Robin, Chef der Migros-Tochter Elsa, lobte Schneider als «innovative Geschäfts- und Führungspersönlichkeit, die eine treibende Rolle bei der Gestaltung der heutigen Aaremilch AG eingenommen hat.» Er habe zudem eine «ausgezeichnete Partnerschaft mit Elsa aufgebaut», so der Vizepräsident des Verwaltungsrats weiter.

Aaremilch

Die Geschichte der Aaremilch reicht bis in Jahr 2007 zurück. Damals wurde die Lobag Milch AG mit Sitz in Ostermundigen gegründet. 2013 wurde das Unternehmen in Aaremilch AG umbenannt und der Sitz nach Lyss verlegt.

Mitglieder der Aaremilch AG sind rund 1600 Milchproduzenten sowie 60 Käsereien und Molkereien aus der Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg und Luzern. Die Milchproduzenten sind in 14 regionalen Milchringen zusammengeschlossen. Die Jahresmilchmenge der Aaremilch beträgt rund 180 Millionen Kilo. In der Schweiz werden rund 3,4 Milliarden Milch pro Jahr produziert. 2022 hat sich die Migros über seine Tochter Elsa 50 Prozent der Aktien erworben. Die Delegierten der Aaremilch haben im Juli 2022 ohne Gegenstimme zugestimmt.

Die Naturparkkäserei Diemtigtal AG bleibt zu 77% im Besitz der Aaremilch. Bei der Naturparkkäserei AG bleibt die Migros Aare mit 23% beteiligt, der einstige Partner Royal A-Ware hat seine Beteiligung schon früher an die Aaremilch AG zurück verkauft. Die Simmental Switzerland AG, welche die Käserei betreibt, wird zu 100% von der Elsa übernommen.

Verkaufte Anteile an Aaremilch

Donat Schneider ist seit der Gründung im November 2012 Geschäftsführer des Milchhandelsunternehmen.  Zuvor war er Geschäftsführer der Lobag, der Vorgängerorganisation des Berner Bauernverbandes.  Zu Beginn hiess das Unternehmen noch Lobag Milch AG,  im Februar 2013 stimmten die Delegierten einstimmig dem neuen Namen Aaremilch AG zu.  Zudem wurde der Sitz von Ostermundigen nach Lyss verlegt. Die Lobag Milch AG hatte der heutige Berner Bauernverband 2007 ins Leben gerufen und mit 100’000 Franken Kapital ausgestattet.

Schneider sei eine prägende Figur und habe das Unternehmen massgeblich weiterentwickelt, heisst es in der Mitteilung von Dienstag. Bis zum Abschluss der Partnerschaft mit der Migros-Tochter Elsa war er auch an der Aaremilch beteiligt. Im August 2022 sagte Schneider zu schweizerbauer.ch, dass die Lobag damals extern ein Bewertungsgutachten habe erstellen lassen.  Er selbst habe seine Aktien nun «weit unter Markt- und Substanzwert verkauft».

Vorreiter der «Klimamilch»

Unter der Führung von Schneider lancierte Aaremilch 2015 gemäss Mitteilung als erstes Unternehmen das Programm «Klima- und Ressourcenschonende Milchproduktion». Es wurde ein Katalog mit 27 Massnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft getestet. Die Betriebe erhielten während der Pilotphase einen Zuschlag von 3 Rp. je kg Milch. «In einer zweiten Phase 2016 werden die Prämien zwischen 0.5 und 5 Rp./kg abgestuft, je nach Höhe der berechneten Treibhausgas-Gutschrift auf dem Betrieb»,  sagte Schneider im August 2015 zu schweizerbauer.ch.

Von 2022 bis 2027 ist die Aaremilch Teil des Ressourcenprojekts «Klimastar Milch».  Auf den teilnehmenden 238 Milchwirtschaftsbetrieben (60 Mio. kg Jahresmilch) der Milchproduzentenorganisationen Aaremilch AG und Zentralschweizer Milchproduzenten sowie der Milchverarbeiter Nestlé Suisse SA und Emmi Schweiz AG wird getestet, wie sich die Treibhausgasemissionen, die Nahrungsmittelkonkurrenz der Viehration und die Flächenkonkurrenz um 20 Prozent reduzieren lässt.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Filax | 08.11.2023
    Hat Schneider etwa kalte Füsse bekommen?
  • Urs Wälchli | 07.11.2023
    Einer der noch nie selbst Milch produziert hat kennt die Leiden der Aaremilchproduzenten nicht! Arbeitet er wenigstens zum gleichen Stundenlohn wie ihn die Aaremilchproduzenten erhalten?
    • Aaremilchpro. | 08.11.2023
      Ich wünsche einen guten Start , weiter so ! An meine Vorredner etwas weniger Frust täte unserer Branch nicht schlecht und wer nicht zufrieden ist im Job sollte zuerst mal schauen was man selber verbessern kann.
    • fridu | 09.11.2023
      Welchen Stundenlohn meinst du? denjenigen des oberen Viertels, die sicher über 35.- liegen, oder denjeniger der "ewigen Wurschtli", die sicher nicht mal 10.- verdienen, es aber meist nicht mal merken?
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