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BKW steht mit diesen sechs Solarprojekten am Start

Der Berner Energiekonzern BKW hat sechs konkrete Solarprojekte im alpinen Raum im Köcher. Für drei davon liegt die Zustimmung der Standortgemeinden bereits vor.

sda/clu |

Anfang Jahr hatte die BKW angekündigt, Standorte für alpine Solaranlagen zu prüfen. Damals hoffte die BKW auf etwa zehn Projekte. Nach der Konkretisierung sind es nun erst einmal deren sechs.

In Adelboden soll im Gebiet Schwandfäl eine Anlage entstehen, worüber wir bereits berichtet haben. Die Bevölkerung stimmte dem Vorhaben Ende November zu. Im Oberhasli hat die Gemeinde Schattenhalb dem Projekt Tschingel Ost zugestimmt. Ebenfalls Ja gesagt hat die Bevölkerung von St-Imier zur Erweiterung der bestehenden Anlagen auf dem Mont Soleil.

Status «in Verhandlung»

In Schattenhalb ist noch das Projekt Tschingel West hängig. Die Alpgenossenschaft hat bereits zugestimmt, die Gemeindeversammlung wird im Frühling darüber befinden. Noch nicht ganz so weit gediehen sind zwei Projekte in Grindelwald. Für die Anlagen am Gemschberg und beim Oberjoch ist die BKW nach eigenen Angaben noch in Verhandlungen mit Gemeinde und Bergschaft.

Die sechs Solarprojekte im Überblick:

  • Adelboden BE «Schwandfäl», Fläche: 13 Hektaren, Jahresproduktion: 16 GWh, Status: Zustimmung der Grundeigentümer erfolgte am 4. Oktober 2023 
  • Grindelwald BE «Gemschberg», Fläche: 13 Hektaren, Jahresproduktion: 18 GWh, Status: Verhandlungen mit der Bergschaft laufen
  • Grindelwald BE «Oberjoch», Fläche: 8 Hektaren, Jahresproduktion: 15 GWh, Status: Verhandlungen mit der Bergschaft laufen 
  • Saint-Imier BE «MontSol» Fläche: 10 Hektaren, Jahresproduktion: 11 GWh, Status: Zustimmung der  Bourgeoisie de Saint-Imier erfolgte am 10. Oktober 2023 
  • Schattenhalb BE «Tschingel Ost», Fläche: 12 Hektaren, Jahresproduktion: 16 GWh, Status: Zustimmung der Alpgenossenschaft Grindel erfolgte im Oktober 2023, die der Gemeindeversammlung am 2. Dezember 2023
  • Schattenhalb BE «Tschingel West», Fläche: 12 Hektaren, Jahresproduktion: 17 GWh, Status: Zustimmung der Alpgenossenschaft Grindel erfolgte im Oktober 2023, die Gemeindeabstimmung (Frühling 2024) ist noch hängig

Dies sind die Visualisierungen der verschiedenen Projekte:

Strom für 20’000 Vierpersonenhaushalte

Die Anlagen in Grindelwald und Adelboden liegen bei Skigebieten, wo der Strom auch abtransportiert werden kann. Auch in Schattenhalb sei der Anschluss gewährleistet, sagte Markus Balmer, Leiter Entwicklung Solar der BKW.

Alle geplanten alpinen Anlagen zusammen sollen eine Leistung von rund 70 Megawatt erreichen. Damit können knapp 100 Gigawattstunden Strom produziert werden. Das reicht für über 20’000 Vierpersonenhaushalte, wie die BKW am Dienstag bekanntgab. Alle sechs Projekte erfüllen die Bedingungen für eine Förderung, die der sogenannte «Solarexpress» des Bundes vorsieht.

BKW-Chef Robert Itschner sprach von einer «Goldgräberstimmung» die mit dem «Solarexpress» des Bundes ausgebrochen sei. Für die BKW stehe nicht die Grösse eines Projekts im Zentrum, sondern die Optimierung der Stromproduktion. Weitere wichtige Aspekte seien der Schutz von Landschaft und Biodiversität und die verfügbare Netzkapazität.

Gute Interessenabwägung

Er sei überzeugt, dass es genügend Potenzial für umweltverträgliche Lösungen gebe, betonte der bernische Wirtschaftsdirektor Christoph Ammann (SP).

Zentral sei eine Interessenabwägung, bei alpinen Anlagen wie bei solchen in urbanem Gebiet. Wichtig sei eine offene und transparente Information der Behörden und jener, die Projekte lancieren, damit solche Anlagen dann auch auf Akzeptanz stossen.

Ein «Betty-Bossy-Rezept», das allen schmecke gebe es aber nicht, sagte Ammann. Es gehe darum, gute, tragfähige Kompromisse zu erarbeiten.

«Netzexpress» gefordert

Neben dem «Solarexpress» brauche es auch einen «Netzexpress» betonte Andreas Ebner, Leiter Netzplanung und Projekte der BKW. Im Berner Oberland zum Beispiel könne das Netz heute rund 100 Megawatt transportieren. Ideen für alpine Solaranlagen bestünden für eine Kapazität von etwa 400 MW.

Der Netzausbau daure etwa acht bis zwölf Jahre, da es hier keine beschleunigten Verfahren gebe wie beim «Solarexpress». Mit einem «Netzexpress» sollten unter anderem auch Netzverstärkungen ab dem Anschlusspunkt schneller umsetzbar sein – im alpinen Raum, aber auch für Photovoltaikanlagen von Privaten und Unternehmen.

Modularer Aufbau

Für die alpinen Anlagen hat die BKW eine eigene technische Lösung erarbeitet und Teile davon patentieren lassen. Die Konstruktion ist dank weniger Stützen durchgängiger für Tiere. Immer sechs Panels werden in einem Rahmen zusammengefasst. Dieser wird von sechs Stützen getragen, die im Boden verschraubt werden.

Eine Sollbruchstelle sorgt dafür, dass die Anlage auch bei grosser Schneelast intakt bleibt. Die Teile sollen nicht per Helikopter, sondern per Transportseilbahn ins Gebiet gebracht werden.

Nebst den sechs alpinen Projekten ist die BKW auch bei einem Solar-Grossprojekt beim Flughafen Bern-Belp engagiert. Auch bei der Wind- und vor allem der Wasserkraft baut die BKW zu. Prominente Wasserkraftprojekte sind die Erhöhung des Grimselstausees und eine Wasserkraftprojekt an der Trift im Oberhasli. BKW-Chef Robert Itschner sprach am Dienstag von einem Projektportfolio bei den Erneuerbaren Energien von rund einer Milliarde Franken.

Mehr Infos finden Sie unter diesem Link.

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