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BEA-Eliteschau: Tierschützer machen Vorstoss

Tier im Fokus (TIF) kritisiert das Vorgehen bei der Viehschau an der BEA: Um möglichst pralle Euter zu präsentieren, werde bewusst das Melken verzögert und die Zitzen der Kühe würden verklebt. Mit einem Vorstoss will TIF darum Reformen prüfen und Viehschauen grundsätzlich hinterfragen.

pd/clu |

Es war eines der Highlights an der diesjährigen BEA: Die Eliteschau.  Bad Queen räumte den Titel der Miss BEA ab.  Doch an der BEA-Viehschau stösst sich die Tierschutzorganisation Tier im Fokus (TIF). Sie übte Anfang Mai scharfe Kritik – besonders an der obengenannten Eliteschau, an der die schönsten Kühe des Kantons Bern prämiert werden.

TIF sprach von systematischem Tierleid und forderte in einer Mitteilung ein Ende der Viehschau-Praxis. Was nach Alpenromantik mit Handörgeli-Musik und prächtigen Tieren aussehe, sei in Wahrheit für viele Kühe mit erheblichem Stress und Leid verbunden, so TIF.

Zeichen für Angst und Stress

Das TIF hat gemäss eigenen mehrfach dokumentiert, wie sich Kühe gegen das Vorführen wehrten. «Ein deutliches Zeichen für Angst und Stress, das den Grundsätzen des Tierschutzgesetzes widerspricht», schreibt die Organisation am Montag in einer Mitteilung.

Besondere Kritik übt TIF am Umgang mit dem Euter der Tiere. Dieses stehe bei der Bewertung durch die Jury im Zentrum, das habe fragwürdige Konsequenzen. «Einige Züchter melken ihre Kühe mitten in der Nacht ausserplanmässig, um später möglichst pralle Euter vorführen zu können», erklärt die Tierschutzorganisation. Um ein Auslaufen der Milch zu verhindern, würden die Zitzen mit Kollodium verklebt – ein Vorgehen, das für die Tiere äusserst unangenehm sei.

Vorstoss eingereicht

Während TIF Anfang Mai von geplanten politischen Schritten sprach, wurden diese nun unternommen. Seit Januar 2025 ist die Organisation mit Tobias Sennhauser im Berner Stadtrat vertreten. In der Mitteilung zum Vorstoss schreibt TIF, dass sie Reformen prüfen wollen und Viehschauen grundsätzlich hinterfragen. Sennhauser ist es auch, der mehr vegane Gerichte in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Bern fordert.

Vegane Mensen

Tobias Sennhauser reichte zusammen mit zwei Ratskollegen einen Vorstoss ein.  Darin wird gefordert, dass vegane Ernährung vermehrt auch in Kitas, Altersheimen oder anderen städtischen Einrichtungen wie Verwaltungskantinen gefördert werden soll. Dabei soll insbesondere geprüft werden, wie viele CO₂-Emissionen durch pflanzliche Menüs eingespart werden können und welche gesundheitlichen Vorteile dies mit sich bringt.

Gemäss weiteren Recherchen von TIF sei an der diesjährigen BEA zudem eine Kuh durch die Ultraschall-Kontrolle gefallen. «Welche strafrechtlichen oder wettbewerblichen Konsequenzen hatte der Vorfall an der diesjährigen BEA, bei dem eine Kuh bei der Ultraschallkontrolle auf schmerzhafte Ödeme auffiel?», fragen folglich die Einreichenden Tobias Sennhauser (TIF), David Böhner (AL) und Sofia Fisch (JUSO) gemäss der Mitteilung im Vorstoss.

«Illegale Melkzeiten aufdecken»

Tier im Fokus (TIF) fordert ausserdem, das Verkleben der Zitzen zu verbieten und die bestehenden Ultraschallkontrollen auszubauen: Nebst der Kontrolle vor der Schau soll künftig zwingend auch danach kontrolliert werden, um illegale Melkzeiten konsequent aufzudecken.

Über diese Sofortmassnahmen hinaus verlangt TIF grundsätzlich eine kritische Diskussion über Viehschauen. Deshalb fragt der Vorstoss explizit nach der Haltung des Gemeinderates: «Welche Schritte ist der Gemeinderat bereit zu unternehmen, um grundsätzlich zu überprüfen, ob Viehschauen an der BEA noch zeitgemäss und aus Tierschutzsicht vertretbar sind?»

Mit dem Vorstoss will gemäss TIF «auf die gewaltsamen Praktiken an der BEA aufmerksam machen.» Die Tierrechtsorganisation plant nach eigenen Angaben bereits weitere Vorstösse im Berner Stadtrat.

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Chueliueli | 08.06.2025
    Ganz einfach zu lösen. Alle Tiere am Schautag vor Ort melken.Und wem das nicht passt soll mit seinen Kühen zu hause bleiben.
  • Alpöhi | 04.06.2025
    Was wird aus der Sicht dieser Leute gegen Stress am Arbeitsplatz unternommen?(betrifft auch die Landwirtschaft!)zudem sind wir immer noch in einem freien Land und müssen uns von solchen Leuten kein veganes Essen aufzwingen!!!! ES LEBE DIE FREIHEIT!!!
  • Daniel | 26.05.2025
    Der sollte lieber schauen das keine Hunde mehr an die Bea reingelassen werden die haben einen grossen stress
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