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Veganer Vorstoss stösst bei Berner Bauern auf Widerstand

Mitglieder des Berner Stadtparlaments wollen mehr vegane Gerichte in städtischen Einrichtungen. Der Berner Bauernverband blickt «mit Sorge» auf die politische Entwicklung hin zu einer «erzwungenen rein pflanzlichen Verpflegung».

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Vorstösse für mehr vegane Ernährung häufen sich in der Stadt Bern. Im April hatte sich das Studierendenparlament für rein vegane Ernährung ausgesprochen. Der Entscheid sorgte bei Parteien für Kopfschütteln. Die SVP der Stadt Bern kritisierte den Entscheid als «schweren Eingriff in die Privatsphäre der Konsumenten».

Vorstoss im Stadtparlament

Die Universität Bern habe eine Vorbildfunktion im Klimaschutz, sagte hingegen Stadtrat Tobias Sennhauser von der Organisation «Tier im Fokus». Er gehört dem Vorstand der Organisation an. Rein pflanzlich werde die Ernährung an der Universität inklusiver, da niemand mehr ausgeschlossen werde, hält Sennhauser der Kritik der SVP entgegen.

Er ging noch einen Schritt weiter und reichte zusammen mit zwei Ratskollegen einen Vorstoss ein. Darin wird gefordert, dass vegane Ernährung vermehrt auch in Kitas, Altersheimen oder anderen städtischen Einrichtungen wie Verwaltungskantinen gefördert werden soll. Dabei soll insbesondere geprüft werden, wie viele CO₂-Emissionen durch pflanzliche Menüs eingespart werden können und welche gesundheitlichen Vorteile dies mit sich bringt.

Ohne Tiere keine funktionierende Landwirtschaft

Der Vorstoss der linken Parteien kommt beim Berner Bauernverband (BEBV) nicht gut an. «Es steht ausser Frage, dass unsere Ernährung Auswirkungen auf Umwelt und Klima hat», schreibt der BEBV in einem offenen Brief an den Stadtberner Gemeinderat. Nachhaltigkeit bedeute aber weit mehr als den pauschalen Verzicht auf tierische Produkte. «Entscheidend sind Herkunft, Produktionsweise, Transportwege, Saisonalität und Regionalität – kurz: der gesamte ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels», macht der Bauernverband klar.

Der Verband bringt auch die topografischen Verhältnisse ins Spiel. Im Kanton Bern seien rund 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht für Ackerbau geeignet. Auf den Sömmerungsgebieten würden Wiederkäuer einen unverzichtbaren Beitrag leisten, indem sie Gras in Lebensmittel wie Milch oder Fleisch umwandelten.

«Zudem schliessen Tiere natürliche Kreisläufe, indem sie organische Dünger liefern, die wiederum für den Pflanzenbau essenziell sind», so der BEBV weiter. Eine Landwirtschaft ohne Tiere sei besonders im «Graslandkanton» Bern weder ökologisch sinnvoll noch ökonomisch tragbar. Der Verband fordert den Berner Gemeinderat deshalb auf, den Vorstoss negativ zu beantworten. «Nachhaltigkeit darf nicht zur Ideologie verkommen. Die Stadt Bern muss sich in das funktionierende Gefüge von Stadt und Land einfügen», hält der BEBV fest.

Kommentare (2)

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  • Biobauer | 16.05.2025
    Wegen ein paar Veganern wird ja nicht gleich die Tierhaltung verboten. Hühner und Schweine braucht es nicht, um den nicht für den Ackerbau geeigneten Boden zu nutzen.
    • Wälchli Urs | 16.05.2025
      Diese Veganer sollten verpflichtet werden nur Lebensmittel aus 100% Schweizer Anbau zu verzehren!
      Was soll an veganen Lebensmittel nachhaltig sein, welche um die halbe Welt gekarrt wurden?
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