Seit mittlerweile 40 Jahren forscht die GZPK am Zürichsee an neuen Sorten für Getreide und Körnerleguminosen. Diese Sorten bringen speziell für den Bio-Landbau Vorteile, da sie bestens darauf vorbereitet sind, Ertrag und Qualität aus den Nährstoffen zu bilden, die ihnen aus dem Hofkreislauf zur Verfügung stehen, teilt der Jubilar in einer Medienmitteilung mit. Am 22. Juni lud er zu einer Jubiläumsfeier ein.
Heute beschäftigt der gemeinnützige Verein an zwei Standorten insgesamt 21 Personen. Ebenso viele Bio-Getreidesorten bietet sie Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz und in den Nachbarländern für die Saat an. «Die Getreidezüchtung Peter Kunz steht für Sortenvielfalt, für eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur», sagte Susanne Eberhard, Vizepräsidentin des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft, an der Jubiläumsveranstaltung.
Züchtung für klimatische Herausforderungen
Den Bedarf an eigens für den biologischen Landbau gezüchteten Sorten, habe Peter Kunz, Gründer der GZPK , 1984 erkannt. Die Züchtungsarbeit finde bis heute dort statt, wo die fertigen Sorten später zum Einsatz kommen – integriert in die Hofkreisläufe eines landwirtschaftlichen Betriebs. Während des Züchtungsprozesses auf biologisch bewirtschafteten Flächen werden Pflanzen selektiert, die möglichst robust sind, und tolerant gegenüber Krankheiten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Heute beschäftigt sich GZPK nicht nur mit der Entwicklung agronomisch angepasster Kulturpflanzen, sie berücksichtige bei der Züchtung auch klimatische Herausforderungen, die Bedürfnisse von Hofkreislauf und Boden sowie diejenigen der Brotbäcker und Verarbeiterinnen von Erbsen. «Was wir hier in 40 Jahren am Zürichsee geschaffen haben, ist ein Juwel an Vielfalt», sagte Monika Baumann, Co-Geschäftsleiterin der gzpk, an der Jubiläumsveranstaltung.
Führung durch Emmer, Dinkel und Brot-Triticale
Am Vormittag nahmen rund 100 Personen an der Zuchtgartenführung teil. Im Feld erklärte Weizenzüchter Michael Locher, wie sich der Weizen in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Er zeigte Unterschiede zwischen Weizensorten aus verschiedenen Epochen der Züchtungsgeschichte und aus verschiedenen Selektionsumwelten – darunter lang- und kurzstielige, ertragsreiche und -arme, krankheitsanfällige und -tolerante Sorten.
Rachel Müller ist zusammen mit Matthias Müller verantwortlich für die Triticale-Züchtung bei der Getreidezüchtung Peter Kunz.
Anine Hungerbühler
Neben dem Weizen konnte man Emmer, Dinkel und Brot-Triticale im Feld begutachten. Bei den Körnerleguminosen waren es die Linse, Platterbse, Kichererbse, Eiweisserbse und Lupine. Dies seien Kulturen, die zunehmend auf Interesse stossen, besonders bei Lebensmittelverarbeitern, die auf pflanzliche statt auf tierische Proteine setzen, schliesst die GZPK ihre Mitteilung.