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«Wolfsjagd nur dort, wo der Wolf nicht sein sollte»

Der Wolf breitet sich in der Schweiz und damit auch im Kanton St. Gallen weiter aus. Auch das Toggenburg ist von mindestens einem Rudel besiedelt. Um weitere Probleme in dichter besiedelten Gebieten zu vermeiden, will die Mitte-EVP-Fraktion des Kantons St. Gallen mittels Interpellation vom Kantonsrat wissen, wie es weitergehen soll.

mgt/clu |

Die Ausbreitung des Wolfes in der Schweiz wird dereinst nicht nur zu Wolfsrissen wie kürzlich bei Flums oder Grabs führen, sondern auch in dichter besiedelten Gebieten Probleme verursachen. Davon ist die Mitte-EVP-Fraktion des Kantons St. Gallen überzeugt. So hat seit Anfang Juli der Wolf im Toggenburg 13 Nutztiere gerissen.  Auch der Der Alpwirtschaftliche Verein befürchtet, dass es zu direkten Kontakten mit Menschen kommen könnte. 

In einer Interpellation macht die Mitte-EVP-Fraktion des Kantons St. Gallen deshalb deutlich, dass aus ihrer Sicht der Wolf als Tier zwar ein Recht auf seinen Lebensraum in der Schweiz hat. Es müsse aber auch möglich sein, die Tierhaltung in den angestammten Alpgebieten mit «tragbarem Aufwand» zu betreiben, wie es im Wolfskonzept des Bundes heisst.

Pragmatische Jagd wie sie in Finnland

Der Bund habe dabei nicht klar definiert, was im Detail unter «tragbarem Aufwand» zu verstehen sei und, so die Mitte-EVP-Fraktion: «Es stellt sich nun die Frage, ob die Art der Wolfsbejagung, wie sie bisher im Kanton St. Gallen praktiziert wurde, überhaupt sinnvoll ist». Der Kanton scheine von der Landschaftsstruktur und den Schneemengen her nicht wirklich für die Variante Lappjagd geeignet zu sein.

Nach Ansicht der Mitte-EVP-Fraktion des Kantons St. Gallen war die im letzten Winter durchgeführte Bejagung schlicht nicht erfolgreich und schlägt vor: «Die pragmatische Bejagung, wie sie in Finnland praktiziert wird, erscheint uns da eher lösungsorientiert. Wo es keine Rentierhaltung gibt, braucht es auch keine Wolfsjagd. In Gebieten mit Rentierhaltung wird der Wolf bejagt, sobald er Schaden anrichtet, und zwar konsequent dort, wo er Schaden anrichtet.»

Jagd teuer und ineffizient

Umgesetzt auf den Kanton St.Gallen bedeute dies, komme ein Wolf oder ein Wolfsrudel in die Nähe von Schafen und begännen diese zu jagen, folge sofort der Abschuss. Der Wolf als kluges Wildtier meidee sehr rasch Gebiete, wo er geschossen wird. Dasselbe gelte auch für Wölfe, welche sich in unmittelbarer Nähe von Dörfern bewegten.

«Ansonsten braucht es keine Wolfsjagd, da sich das Tier dort wo es keinen Schaden anrichtet als Regulator der Wildbestände frei bewegen soll», schreibt die Mitte-EVP-Fraktion weiter. In einer Interpellation der Mitte-EVP-Fraktion, welche am Dienstag im St. Galler Kantonsrat im Rahmen der Session eingereicht wurde bitten sie die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:

  • 1. Die Strategie mit der Wolfsjagd im Winter im Berggebiet ist gescheitert, da die Jagd teuer und ineffizient ist. Sieht das die Regierung ebenso?
  • 2. Kann sich die Regierung einen Strategiewechsel mit der Jagd nur dort wo der Wolf Schaden anrichtet vorstellen?
  • 3. Was für rechtliche Anpassungen braucht es dazu im eidgenössischem und im kantonalem Jagdgesetz?

Kommentare (1)

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  • Paul Wüthrich | 19.09.2024
    Endlich ein schlauer Vorstoss aus der Politik. Das hat ja lange gedauert. Dieser Ansatz wird ja überall praktiziert, wo man mit dem Wolf lebt. Der Hirte hat die Flinte in der Hand, et voilà
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