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«Im Toggenburg darf sich kein Rudel ansiedeln»

Seit Anfang Juli hat der Wolf im Toggenburg 13 Nutztiere gerissen. Der Alpwirtschaftliche Verein befürchtet, dass es zu direkten Kontakten mit Menschen kommen könnte. Eltern sorgen sich um ihre Kinder. Der Verein fordert nun, dass die Wölfe präventiv zum Abschuss freigegeben werden.

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Erst Anfang letzter Woche hat ein Wolf in Wildhaus SG sechs Schafe gerissen  (-> Wolf tötet sechs Schafe bei Wildhaus) . Für den Alpwirtschaftlichen Verein Toggenburg sind die zunehmenden Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere besorgniserregend. Der Verein will deshalb  den Wolfsbestand in der Region rasch und wirksam regulieren. Wölfe, die sich mit auffälligem Verhalten den Höfen oder Menschen nähern, sollen sofort zum Abschuss freigegeben werden, fordert der Verein.

Seit letztem November erlaubt die angepasste Jagdverordnung unter bestimmten Bedingungen den präventiven Abschuss von Wölfen. Mit einer amtlichen Bewilligung sind solche Abschüsse vom 1. September bis 31. Januar erlaubt. Das bedeutet, dass Wölfe geschossen werden dürfen, bevor sie Schaden anrichten. Auch der Alpwirtschaftliche Verein Toggenburg will sich nun diese Möglichkeit zu Nutze machen, um die Wolfspopulation in der Region um den Säntis einzudämmen.

Eltern sorgen sich um Kinder

Der Verein befürchtet, dass es bei einer weiteren Zunahme des Wolfsbestandes zu direkten Kontakten mit Menschen kommen könnte. Eltern würden sich Sorgen um ihre Kinder machen, die von einem abgelegenen Hof zum Schulbus laufen müssten, heisst es in einem Bericht vom «St. Galler Tagblatt». Auch sieht der Verein die Alpabzüge gefährdet, die zurzeit wieder stattfinden.

Die weitläufigen Ziegenherden einzuzäunen sei unmöglich, sagt Thomas Bohl, Präsident des Alpwirtschaftlichen Vereins Toggenburg. Die Ziegen seien so den Wolfsangriffen schutzlos ausgesetzt. Das steile Gelände und die zahlreichen, quer durch die Weiden verlaufenden Wanderwege würden einen wirksamen Herdenschutz erschweren. Nur eine Sperrung der Wanderwege während der Sömmerungszeit würde es ermöglichen, Herdenschutzhunde effektiv einzusetzen (-> Ist Tourismus wichtiger als Herdenschutz?).

In Stallnähe sind die Ziegen zwar sicher, aber sobald sie sich auf Futtersuche etwas weiter von den Ställen entfernen, sind sie ungeschützt. Die Ziegen abends wieder in den Stall zu treiben ist für das Alppersonal sehr aufwändig. Und wenn Ziegen oder Schafe verletzt oder gar getötet werden, kommt für die Älplerinnen und Älpler auch noch eine psychische Belastung hinzu.

Umweltverbände befürchten Hetzjagd

Verschiedene Naturschutzorganisationen kritisieren die Regelung zum präventiven Abschuss von Wölfen. Statt einer gezielten Regulierung der geschützten Tierart befürchten sie eine Hetzjagd. Bund und Kantonen werfen sie vor, die wichtige Rolle des Wolfes, auch zur Sicherung der Schutzwälder, zu verkennen, schreibt das «St. Galler Tagblatt».

Um Wölfe präventiv töten zu können, muss beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) ein Abschussgesuch eingereicht werden. Das Bafu hat den Kantonen empfohlen ihre Abschussgesuche vorgängig den Umweltverbänden vorzulegen. Dadurch werden die Gesuche breiter abgestützt. Eingereichte Abschussgesuche wurden auch bereits bewilligt.

So hat der Kanton Graubünden Anfang September grünes Licht dafür erhalten, zwei von insgesamt zwölf Wolfsrudeln komplett zu schiessen. Auch darf der Kanton zwei Drittel der diesjährigen Jungwölfe schiessen.

Unten finden Sie weitere Artikel zum Thema: 

-> Waadt darf Wolfsrudel vollständig abschiessen

-> Wallis darf nur ein Wolfsrudel eliminieren

-> Rind gerissen: Graubünden will Wolfsrudel schiessen

Kommentare (11)

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  • Schlichter Verfasser | 19.09.2024
    Nachhilfeunterricht an die Wolfbefürworter und Wolfgläubigen:

    Finnland mit einer Fläche von 338480 Km2, ist 8 mal grösser als die Schweiz und mit nur 5,5 Mio. Einwohnern, beschränkt sich auf einen Wolfsbestand von nur 25 Rudel, ca. 310 Tiere.

    Im Gegensatz zur Schweiz, mit nur 41285 Km2 Fläche = 8 mal kleiner als Finnland und mit bald 9 Mio. Einwohnern fast doppelt so viele wie Finnland, sollen 36 Rudel mit 300 oder mehr Wölfen toleriert werden.

    Dieser Vergleich zeigt; welch eine hirnverbrannte Zumutung, für unsere arbeitende Landbevölkerung !

    Übrigens: Nach letzten Schätzungen sollen in Skandinavien, auf einer Fläche von über 1 Mio. Km2 nur gerade ca. 510 Wölfe anwesend sein !

    Empfehlenswert; sich informieren und Hirn einschalten bevor leere Sprüche klopfen !
  • Reinhold Schhladitz | 19.09.2024
    Der Wolf will fressen wie ein Hund . Unsere Landschaft ist eine Kulturlandschaft , und der Wolf ist sozusagen ein Kultur-tier . Das heißt , er muss in einem kulturellen Rahmen gehalten , und erhalten werden. Diese Tatsache gibt es zu bearbeiten , und man wird im Falle des Wolfes nicht umhin kommen , sein Geschick in die Hand zu nehmen . Es braucht abgelegene , über das Land verteilte Stationen , an denen er beobachtet , gefüttert , und gesundheitlich versorgt wird . Das könnte weitgehend automatisch , ferngesteuert gemacht werden . Ich denke , man wird erstaunen , wie wenig der Wolf geneigt ist , freiwillig ein Raubtier zu sein . Hinsicht der Population , wird er sich nach der Menge Futter einrichten , die ihm zur Verfügung gestellt wird .
  • Dietschi marianus | 18.09.2024
    Das mit dem schutzwald ist eine billige ausrede der wolffanatiker. Unsere schutzwälder erfüllen schon seit jahrzenten ihre funktion, auch ohne wolf. Die wolfbefürworter muss man für die immer wieder eintretenden schäden die der wolf verursacht zur kasse beten. Es kann nicht sein dass die allgemeinheit mit massiven steuergeldern einen solchen unsinn unterstützt. Nicht von ungefähr wurde er von unseren vorfahren aus unserem land verdrängt da er dazumal schon grossen schaden anrichtete und eine bedrohung für unsere tiere und nicht zuletzt für uns menschen war. Es ist zu hoffen dass auch unsere regierung das problem realistisch sieht und nicht mit blauen augen wie die extremen befürworter des wolfes. Letztere sind sowiso nicht bereit verantwortung bei einem unglücksfall zu übernehmem, da ist ihnen das eigene hemd wichtiger und die feige falschheit prägt sie.
    • Litscher | 19.09.2024

      Schäden macht der Mensch und nicht der Wolf. Schafe sind Neozone. Der Mensch hat die Schafe in die Schweiz eingeschleppt, gehören nicht hier her.

  • Nico s | 18.09.2024
    Der Wolf hat genauso eine Daseinsberechtigung....kann nicht das Problem des Wolfes sein dass es zu viele Menschen gibt
  • Jenny | 17.09.2024
    Hört endlich mit dem jammern auf und arbeitet fürs geld und jetzt noch Kinder reinziehen geht garnicht eine Riesige Schweinerei euch sollte man jagen
    • Ketzer | 17.09.2024
      Sie sollten die Finger von den Drogen lassen!
    • JuMa | 18.09.2024
      Liebe Jenny

      Wahrscheinlich hast Sie keine Kinder und Sie wohnen in der Stadt. Sonst würden Sie sich nicht derart äußern.
      Ich verstehe die Situation im Toggenburg, denn ich wohne in einer ähnlichen Gegend, habe Kinder und Tiere und habe mit den gleichen Ängsten zu schaffen wie die Toggenburger.
      Wer nicht mit dieser Situation konfrontiert wird soll sich bitte schön zurückhaltend mit sollchen Kommentaren!!!!
      Und ja, mir tut der Wolf eigentlich noch leid, denn wegen Idealismus kommt es zu diesen Problemen.
      *Hausgebrauch von den Wolfsbeführwortern*
  • Christine Meyer | 17.09.2024
    Wäre schön wenn sich der Trend von Toggenburg noch in etwa 20 anderen Kantonen durchsetzen könnte, der Wolf vermehrt sich hier immer stärker und das Problem wird uns bald über den Kopf wachsen wenn wir nicht vorher zu Verstand kommen und die Bürokraten in ihre Schranken weisen.
    Ich möchte zu gern sehn wie die Wolfsbefürworter reagieren, wenn sie einem Wolf direkt gegenüber stehn müssten, oder zusehn wie der Wolf ihr Haustier zu tode quält und das sage ich als Städterin.
  • Schumi | 17.09.2024
    Warum nur im Toggenburg, was glaubt ihr eingendlich, wir leben schon lange mit dem Wolf. Wir wollen den Wolf auch nicht.
    • Kelte | 18.09.2024
      100000 stk. Wild wurde durch die Jäger geschossen, lasst den grössten Teil davon leben und der Wolf holt es sich.
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