Im zürcherischen Stadel soll ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle entstehen. Mehrere Hektaren Landwirtschaftsland gehen verloren. Laut Zürcher Bauernverband lässt sich am Standort Nördlich Lägern der Bedarf an Land auf ein Minimum reduzieren.
Gemäss Nagra eignet sich der Standort am besten, um radioaktive Abfälle einzuschliessen. Opalinuston sei 175 Millionen Jahre alt und «unscheinbar grau und geologisch langweilig», sagte Nagra-Chef Matthias Braun. Das Gestein sei sehr dicht, binde radioaktives Material und heile sich bei Brüchen selber.
Bis 8 ha
In Nördlich Lägern sei die Qualität des Steinstapels die beste, die Distanz zur den Einflüssen von aussen ausgesetzte Oberfläche die grösste und der für die ungestörte Lagerung der radioaktiven Abfälle geeignete Bereich am grössten.
Bei einer Medienkonferenz zum geplanten Tiefenlager in Stadel ZH haben die Verantwortlichen am Montagnachmittag auch Angaben zu den Oberflächenanlagen gemacht. In Stadel werden voraussichtlich 18 Landeigentümer enteignet. Im Haberstal werden rund sechs bis acht Hektaren Land benötigt. Wie viel Geld die Landbesitzer erhalten, ist derzeit unklar.
Neben der eigentlichen Pforte in den Schacht sind für den Betrieb des Tiefenlagers zahlreiche Gebäude notwendig, von denen einzelne bis zu 30 Meter hoch werden. Für mehrere Jahre dürfte dies die grösste Baustelle des Landes werden.
Fairer Umgang gefordert
Für den Zürcher Bauernverband (ZBV) steht die Sicherheit an erster Stelle. «Der Verband vertraut auf die Expertenmeinungen und Forschungsergebnisse, dass dieser Standort aufgrund der jahrelangen Evaluationsphase der Sicherste ist und sich daher schweizweit am besten eignet», heisst es in einer Mitteilung. «Wir fordern aber einen fairen und transparenten Umgang mit den betroffenen Landeigentümern und Bewirtschaftern», so der Verband.
Begrüsst wird, dass die Verpackungsanlage im aktuellen Zwischenlager in Würenlingen AG erstellt wird. Das reduziere den Landverbrauch am Standort Stadel. Im Haberstal lasse sich insgesamt der Landbedarf auf ein Minimum reduzieren. Für notwendigen Infrastrukturbauten müssten künftig aber bestehende Kiesgruben genutzt werden, fordert der ZBV. Auch Kompensationsmassnahmen müssten zwingend innerhalb der Kiesgruben realisiert werden.