In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 2022 gelang der Glarner Wildhut der Fang eines Wolfs. Das Tier trägt jetzt einen Sender. Dies teilt der Kanton Glarus mit
An einem gerissenen Rothirsch zwischen Matt und Elm gelang es der Glarner Wildhut einen Wolf zu betäuben und mit einem Sender zu versehen.
Es handelt sich um eine junge Wölfin, geboren 2021, die höchstwahrscheinlich aus dem bekannten Rudel mit dem Streifgebiet Elm–Ennenda–Linthal stammt. «Mit der Besenderung können das räumliche Verhalten und eine allfällige Abwanderung dieser Wölfin verfolgt werden», schreibt der Kanton in einer Mitteilung.
Im Kanton leben derzeit zwei Rudel. Das erste Glarner Wolfsrudel konnten Jäger im Herbst 2020 im Mürtschental dokumentieren. Aufnahmen von Fotofallen zeigten, dass das Rudel aus mindestens acht Tieren, nämlich zwei Elterntieren und sechs Jungwölfen, besteht.
Im September 2021 wurde im Jagdbanngebiet Kärpf das zweite Rudel nachgewiesen. Bilder einer Fotofalle zeigten Wolfswelpen. Die Experten gehen von vier Jungwölfen aus. Der Kanton beantragte den Abschuss von drei Jungwölfen. Nach Ansicht des Kantons hatte das Kärpf-Rudel innerhalb von vier Monaten zehn Nutztiere aus geschützten oder «nicht zumutbar schützbaren Situationen» gerissen.
Der Bund teile diese Auffassung aber. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) lehnte das Gesuch ab, weil die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt seien. Das Bafu habe beanstandet, dass bei einem der drei Wolfsangriffe der Herdenschutz ungenügend war. Die dort getöteten Nutztiere hätten deshalb für die Wolfsregulation nicht angerechnet werden können.