Nach mehreren Schafrissen und einem Protest von Bauern hat die Tessiner Regierung den Wolf im Rovana-Tal zum Abschuss freigegeben. Aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse hätten die Schafe nicht vorschriftsgemäss geschützt werden können, teilte die Regierung mit.
Die Abschussgenehmigung gelte während 60 Tagen, heisst es im am Mittwoch verschickten Communiqué weiter. Der Vollzug werde den Wildhütern des Amtes für Jagd und Fischerei übertragen.
Ende März waren im Rovana-Tal mehrere Schafe gerissen worden. Mitte April riss ein Wolf im Südtessin bei Novazzano 13 Tiere. Die Geduld der Tierhalter war erschöpft. Nach mehreren Schafsrissen hatten Bauern aus dem Maggiatal Ende April mehrere tote Tiere auf die Piazza Governo in Bellinzona vor den Regierungssitz gelegt. Nun sei genug, sagte Armando Donati, Präsident der Tessiner Sektion der Vereinigung für ein Territorium ohne Grossraubtiere, gegenüber dem Onlineportal tio.ch. Die Vorschriften zum Schutz des Wolfes seien realitätsfern. Die Behörden müssten nun auf die Tierhalter hören.
Wenig später forderte der Tessiner Bauernverband eine sofortige Abschussfreigabe für «gefährliche Wölfe».
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